Kapitel 30

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Kim Taehyung

Meine Trauer wandte sich immer mehr der furchtlosen Wut zu. Ich ließ es jeden anmerken, indem ich meine Zähne fletschte und die Stirn runzelte. Die Unruhe brachte eine große Unruhe in den Krankenhausflur mit herein.
Ich wusste, dass Yoongi ein übler Junge war, der nur den bescheuertsten Blödsinn im Kopf hatte. Also hätte ich gleich von Anfang an wissen müssen, dass Yoongi seine dreckigen Griffel dazwischen gefunkt hatte.

Seitdem ich ihn kannte, war dieser vermaledeite Typ eine große Hürde für mich und Jungkook. Und ich ging davon aus, wäre Yoongi nie gewesen, würde ich nun Hand haltend mit Jungkook durch ein gemeinsames, unbeschwerliches Leben laufen. Jungkook würde nun nicht ein zweites Mal im Krankenhaus liegen. Und dabei war der Grund dafür bereits klar - Yoongi!
Gemeinsam wären wir auf dem besten Wege in eine glückliche Zukunft miteinander.
Es kam alles anders als erhofft. Sogar schlimmer. Katastrophal. Ich hatte es mir, wie es jetzt war, niemals ausmalen können.

Damals Jungkook das erste Mal sprechen gehört zu haben, als ich seinen Van in die Garage gefahren hatte, war eines der besten Momente in meinem Leben. Es war zwar sonderlich kurz und doch schwebten seine Worte noch immer in meinem Kopf herum. Und mir wurde bewusst, dass dieser Junge ein Teil meines Lebens werden sollte.

Ich weiß nicht, ob der Van in die Garage passt.

Die Unsicherheit damals in seiner Stimme hatte sich nun mehr und mehr über die Zeit aus dem Staub gemacht. Doch seitdem Yoongi aus seinem Loch hervor gekrochen kam, wendete sich die Unsicherheit wieder an Jungkook und verbreitete eine unangenehme Anspannung über ihn.

Ich rannte. Lief aus dem Krankenhaus hinaus. Rannte über schwerbefahrene Straßen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wohin ich rannte, doch es musste mich zu Yoongi führen. Er würde spüren, mit wem er sich angelegt hatte, gleich nachdem ich seinen Kopf mit einem Messer abgetrennt hatte und mit einem Seil die Überreste seines Körpers an einem Baum befestigt zur Schau stellte. MÖRDER! würde ich mit einer schwarzen Spraydose auf den Leichnam spritzen. Schön leserlich, dass alle Welt erfahren würde, was Yoongi in seinem Leben angerichtet hatte, und dass er Leben nahm, nur um sich in ein besseres Licht zu stellen.

Meine Beine trugen mich letztlich in einen Park, der etwas verranzter schien als der City-Park mittig der Vorstadt. Ich war hier noch nie, kannte die Umgebung nicht. Es erschien mir unheimlich. Und doch musste ich an dem richtigen Anhaltspunkt angelangt sein, denn nicht weit von mir entfernt gulckste eine mir bekannte Silhouette durch den Park. Stolperte auf den Kies unter den Füßen und dann auf das gleich angrenzende, mattgrüne Gras.

Ich rannte gezielt auf die schwarze, torkelnde Gestalt zu. Meine gesamte Anspannung machte sich in diesem Moment durch Mark und Knochen, hinterließ einen schauernden Stromschlag in meinen Adern und ließ mein Herz gefährlich schnell schlagen.
Ich schrie seinen Namen, so laut ich auch nur konnte. Und ich schrie ich ein weiteres Mal, da er es nicht gleich verstanden hatte.
Schon befand ich mich vor ihm, zog meine Faust einmal zum Aufladen hinter meinen Rücken und drückte diese letztlich in einem Wimpernschlag gegen die Nase meines Gegenübers. Er lag auf dem Boden, schrie vor Schmerzen auf. Und das Blut quellte ihm aus der Nase wie ein weinroter Wasserfall.

„Bist du jetzt immer noch so großmaulig?!", schnauzte ich den Minzhaarigen an und beugte mich bedrohlich nahe zu ihm herunter. Scheiße! Er blutete sehr viel. Ich würde jedoch kein Erbarmen zeigen. Nicht ihm gegenüber!
„Deinetwegen liegt Jungkook mit Kokain im Blut erneut im Krankenhaus!", schrie ich Yoongi lautstark ins Ohr. Der hingegen machte sich nur Sorgen um sein beinahe platzendes Trommelfell.
„Ach, komm schon!", zitterte seine Stimme. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis Jungkook nach diesem Zeig gegriffen hätte. Siehst du denn nicht, wie elend es ihm geht?", verschmitzt begann Yoongi zu lächeln. „Warum ihm dann nicht ein wenig nachhelfen?" Das Grinsen auf seinen gleich blutenden Lippen verbreitete sich rasch. Aber nicht lange. Denn erneut holte ich mit der Faust aus, presste diese gegen seine Lippen, sodass sie aufplatzte.
„DU HÄTTEST IHN UMBRINGEN KÖNNEN!"

„Tuh nicht so, als würdest du nicht wissen, dass Jungkook eigentlich schon lange sterben will."
Seine Stimme war gefährlich monoton und doch großkotzig. Wie gerne ich ihm erneut eine verpasst hätte, aber - so ungern ich es auch zugeben wollte - Yoongi hatte Recht. Der Wille zu sterben lag schon eine ganze Weile in Jungkook's Augen. Und bisher hatte ich nur zu große Panik, um dieses zu erkennen. Ich wollte es nicht wahrhaben.

 Ich wollte es nicht wahrhaben

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𝐇𝐞𝐚𝐭𝐡𝐞𝐫 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt