Langsam wurde es dunkel und ich bekam Angst. Ich hoffte Matthew suchte nach mir. Ich hatte nämlich extreme Angst im Dunkeln.
Als es dann wieder knackte und ein riesiger Wolf vor mir stand, sprang ich zurück. Ich hatte Todesangst und bekam gleich eine Panikattacke.
Ich bekam immer schlechter Luft. Doch plötzlich durchfuhren unglaubliche Schmerzen meinen Körper. Meine Knochen brachen. Ich schrie. Der Wolf vor mir wimmerte und heulte schließlich auf. Ich schrie weiter.
"MACH DAS ES AUFHÖRT! BITTE! ES TUT SOO WEH! " flehte ich schreiend. Ich hörte Fußgetrappel.
Ein riesiger Typ kniete sich vor mich. "Okay, Kleiner. Du musst atmen... du wirst dich jeden Augenblick verwandeln... wir sind hier. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich weiß es tut weh... aber wenn du es nicht zulässt, wird es schlimmer" erklärte er ruhig, aber mit solch einer Dominanz, dass man gar keine andere Wahl hatte, als ihm zu zuhören.
Ich tat ein paar tiefe Atemzüge. "Good boy" lobte er mich und streichelte über mein Haar. Erneut brachen Knochen und ich schrie vor Schmerzen.
"Shhh, ich weiß... gleich geschafft... halt durch Kleiner" sagte er. Kurzdarauf passierte es.
Ich fühlte mich anders. Viel kleiner und ich konnte, als ich nach unten sah, Pfoten erkennen. Ich war offenbar strahlend weiß.
Der Schrank vor mir lächelte mir aufmunternd zu. "Willkommen, kleiner Welpe" sagte er und hob mich hoch.
Er streichelte meinen Kopf. Ich weinte."Shh, das hast du gut gemacht... du brauchst jetzt Ruhe... schlaf... ich passe auf dich auf... siehst du, da ist auch Matthew" flüsterte er.
Ich kuschelte mich an seine warme Brust. Ich fühlte mich irgendwie geborgen. Seltsam ich weiß, aber was sollte ich in dieser Situation auch sonst tun.
Ich schlief schnell ein.
Ich erwachte in einem mir fremden Bett. Es roch bekannt, aber zuordnen konnte ich es nicht.
Auf der Decke lagen Klamotten. Schnell schaute ich unter die Decke und stellte zu meinem Entsetzen fest, dass ich nackt war. Ich hoffte ich hatte mich erst zurück verwandelt als mich keiner mehr gesehen hat.
Schnell schlüpfte ich in die Klamotten. Ich zog mir erneut die Bettdecke über den Kopf. Nun war es also geschehen... Etwas was ich niemals passieren lassen wollte. Und das Alles nur durch meine eigene Dummheit.
Tränen liefen mir über die Wange. Ich ließ ihnen freien Lauf. Es war ein furchtbares Gefühl, diese Ungewissheit und das Unbekannte, irgendwie unheimlich.
Ich schluchzte so vor mich hin, als sich die Tür öffnete. Ich kauerte mich unter der schützenden Decke zusammen.
Ich erschrak als eine weibliche Stimme ertönte. "Hi... ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Amara... die Luna... du hast meinen Mate schon kennengelernt... Ich kann mir vorstellen dass das Alles ganz schön viel für dich ist. Du hast sicher Angst" fing sie an.
Ihre Stimme hatte etwas beruhigendes an sich. Ich hörte ihr aufmerksam zu.
"Ich weiß wie du dich fühlst... Ich hab auch erst kurz vor meiner ersten Verwandlung erfahren, dass ich ein Werwolf bin... ich hatte den Vorteil meinen Mate schon gefunden zu haben... Magst du vielleicht rauskommen und mit mir reden?" fragte sie.
Was brachte es mir mich zu verstecken... also kam ich hervor. Eine wunderschöne Frau mit langem braunen Haar stand vor mir. Sie war zierlich, strahlte aber eine extreme Macht aus. Sie lächelte mich freundlich an.
"Ich sehe Marlon hat maßlos untertrieben. Du bist viel niedlicher " sagte sie und wuschelte mir durch die Haare. Ich lief so rot an, wie eine Tomate. "Aww" sagte sie nur. Das machte es nicht besser. Ich vergrub meine Gesicht in meinen Händen.
"Kein Grund schüchtern zu sein... sie werden dich alle knuddeln wollen da bin ich sicher" sagte sie und zwinkerte mir zu. "Lieber nicht... ich mag das nicht" nuschelte ich.
"Jedes Little liebt es" sagte sie. Ich starrte sie geschockt an. "L-little?" fragte ich. "Du wusstes es nicht?" fragte sie. "Ich denke ich bin nicht in der Position dir das zu erklären" sagte sie. "Du hast doch sicher Hunger. Wenn ja, sollten wir uns beeilen, bevor die verfressenen Wölfe da unten alles verschlingen" erklärte sie lachend. Ich schüttelte den Kopf, ich hatte zwar Hunger, aber ich wollte da nicht runter gehen.
"Lügst du mich gerade an, Romeo?" fragte sie scharf. Ich schüttelte wieder den Kopf, aber natürlich musste mich mein Magen verraten. Er knurrte laut, wie ein bissiger Hund.
" Bitte... nicht... i-ich will nicht runter" flehte ich. "Was wenn ich deine Hand halte?" fragte sie. Ich hätte in diesem Moment eher eine Ansprache erwartet. 'Sei ein Mann' das hatten sie sonst immer gesagt, aber nun stand sie einfach vor mir und wollte meine Hand halten.
Was brachte es mir mich hier oben zu verschanzen. Ich sollte das Leben hier doch eigentlich anders beginnen. Ich wollte doch nicht mehr allein sein. Hatte ich mir das nicht versprochen als ich mein Zimmer verließ?
Ich nahm ihre Hand. "Good boy" sagte sie. Da war es wieder. Das hatte der große Mann auch zu mir gesagt. Es ließ irgendwie meinen Magen kribbeln.
Wir liefen langsam hinab. Als wir in den Raum kamen, versteckte ich mich hinter ihr. Es wurde ruhiger im Raum. "Setz dich zu mir, Kleiner" sagte die tiefe Stimme des Mannes. Die Luna nickte mir zu. Langsam lief ich auf ihn zu und ließ mich neben ihn auf einen Stuhl gleiten.
"Na? Alles klar, Kleiner?" fragte Matthew. Ich nickte nur. "Hunger?" fragte nun der Mann "Ja, Alpha" flüsterte ich. Er brummte zufrieden. "Schlauen Jungen hast du da... hat er das von seiner Mutter?" scherzte er. "Haha, Marlon" sagte Matthew ein wenig beleidigt. Ich schmunzelte.
Ich quiekte auf als ich hochgehoben wurde. Ich wurde auf seinem Schoß platziert. "Du kannst ruhig Onkel Marlon zu mir sagen, Kleiner" flüsterte er. Ich nickte. "Pancakes?" flüsterte er wieder. Ich nickte erneut. Und schon wurde mir ein Teller Pancakes vor die Nase gestellt. "Danke" flüsterte ich. "Iss, Kleiner" sagte er leise. Ich begann zu essen, fühlte mich jedoch beobachtet.
"Lasst den Welpen essen" sprach er nun laut mit machtvoller Stimme. Und schon wurde ich nicht mehr beobachtet. "Besser?" fragte er wieder nur an mich gerichtet. Ich nickte.
Ich spürte, dass er lächelte. Er begann selbst weiter zu essen. Doch dann wurde plötzlich die Tür aufgerissen und knallte an die Wand. Ich schreckte zusammen und starrte direkt zur Tür.
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Little wolf
Kurt Adam"Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, dass Werwölfe tatsächlich existieren, hätte ich ihm vermutlich den Vogel gezeigt. Doch nun da ich hier saß und meine Mutter mir vorsichtig versuchte beizubringen, dass ich aus einer Beziehung mit eben...