Liz hatte das Ganze beobachtet, als wäre es das Normalste der Welt gewesen. "Alles gut, Romeo?" fragte sie. Ich nickte nur und wischte mir unauffällig eine Träne aus dem Augenwinkel. "Wie wäre es, wenn wir einen Film schauen?" fragte sie. "Okay" flüsterte ich.
Sie schleifte mich also ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch fallen ließen, und schaltete den nächst besten Actionfilm an. Wir saßen nebeneinander. Irgendwann schnappte sie eine Decke und legte sie um mich. Daddy hatte uns Popcorn gebracht. Aber ich bekam nicht mehr viel mit. Das letzte was ich mitbekam war, wie Liz den Fernseher ausschaltete, meine Decke höher zog und das Wohnzimmer verließ. Doch ich döste einfach ein.
Ich erwachte etwas später. Groggy setzte ich mich auf und sah mich verschlafen um. Ich war allein. Also stapfte ich in die Küche.
"Hey Hun, gut geschlafen?" fragte Daddy. Ich nickte bloß und ließ mich neben Liz auf einen Stuhl gleiten. Ich ließ meinen feuerroten Kopf gesenkt. 'Ich hab wie ein Baby Mittagsschlaf gemacht und das auch noch vor meiner neuen Freundin. Wie peinlich! '
"Was ist los, Romy?" fragte Daddy. "Nix... alles gut" flüsterte ich. "Romy Baby, komm her" sagte er. Wie geheißen, lief ich zu ihm. Als er mich auf seinen Schoß zog, wurde mein Kopf beinahe so rot wie eine Tomate. "Soll ich euch allein lassen? " fragte Liz, die wohl meine Verlegenheit bemerkt hatte. Ich schüttelte den Kopf.
"Elisabeth, unser Romeo ist nur etwas schüchtern..." erklärte Daddy, der wohl meine Gedanken gelesen hatte. "Romeo ich verspreche vor mir brauchst du dich nicht zu schämen. Meine Eltern sind auch Dom und Sub...." erklärte sie. Mir klappte der Mund auf. Sie lachte.
Ich versteckte mein Gesicht in Daddys Halsbeuge. "Aww, my sweet boy" grinste er und küsste mir übers Gesicht. Ich kicherte nur. "Wollt ihr vielleicht ein wenig nach draußen gehen? Es ist doch so schönes Wetter... Ihr könnt euch ein Eis kaufen, wenn ihr wollt" sagte Daddy.
Ich sah zu Liz. "Nur wenn ihr zwei wollt... ansonsten könntet ihr auch hoch in Romys Zimmer gehen und etwas spielen oder "chillen"..." zwinkerte er uns zu. "Daddy!" jammerte ich und wurde wieder rot. Nun lachten sie mich aus.
"Ich denke ein wenig frische Luft schadet nicht" sagte Liz nach einer Weile. Ich zuckte die Schultern, ging aber mit. Daddy gab ihr etwas Geld. "Unser Romy hat einen süßen Zahn" grinste er. Ich streckte ihm die Zunge raus und rannte dann schnell hinter Liz her, bevor er mich schnappen konnte.
Wir liefen eine Weile und kamen an einem kleinen Eiswagen an. Liz behauptete es wäre der beste weit und breit und ich glaubte ihr erst als ich mir den ersten Löffel in den Mund schob - einfach göttlich!
Liz lachte wieder. Wir liefen ein Stück in den Wald und ließen uns auf einer kleinen Bank nieder. "Du hast ja das Eis im ganzen Gesicht kleben" kicherte sie und reichte mir eine Serviette. "Danke" murmelte ich verlegen. "Kein Grund sich zu schämen" erinnerte sie erneut. Es blieb trotzdem unangenehm.
"Und wie fühlt es sich an?" fragte sie. "Was genau?" fragte nun ich. "Naja so als Little und im Rudel" ergänzte sie. "Also im Rudel sind alle wirklich nett... naja fast alle... Ich vermisse meine Mom ein wenig... Marcus und Mason sind meine Mates und ich liebe sie auch wenn ich das alles noch nicht ganz verstehe... an die Sache mit dem Little sein, muss ich mich noch gewöhnen " gab ich von mir. Sie hörte einfach zu. "Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst... der Beta meinte vorhin zu mir, dass du bisher noch nicht besonders lang im Headspace warst.... gibt es dafür einen Grund?" fragte sie nun.
"Ich- Ich weiß nicht.... manchmal ist es gruselig sich fallen zu lassen und ihnen zu vertrauen... Ich fühle mich manchmal einfach noch überfordert... aber ich kann es manchmal einfach nicht aufhalten...." erklärte ich. "Du musst nichts aufhalten, Romeo. Du bist ein Welpe und ein Little und du wirst akzeptiert. Du musst dich nicht verstecken. Sie lieben dich wie du bist... Niemand verurteilt dich hier.. Du bist immer hin nicht der Einzige."
"Ich weiß" seufzte ich. "Das wird schon. Zerbrich dir nicht immer den Kopf." lächelte sie.
Nach einer Weile blickte sie auf ihre Uhr. "Oh, wir sollten uns los machen... es wird bald dunkel und ich muss nachhause... " sagte sie und zog mich hinter sich her. Ich tappelte ihr wie ein braver Welpe, der ich nun einmal war, hinterher.
Wieder im Rudelhaus angekommen, gab sie Daddy das Restgeld zurück, mir eine Umarmung und verabschiedete sich von allen, bevor sie nachhause ging. Ich ließ sie anrufen, um sicherzugehen, dass sie gut angekommen war.
"Ich mag sie, deine kleine Freundin" sagte Daddy als er mir mein Abendbrot vor die Nase stellte. "Danke Daddy... Ja ich mag sie auch" "Hat da jemand einen Crush?" "Nein!" sagte ich entschlossen. "Bist du sicher Romy Baby? Du siehst sie immer so an.... es wäre vollkommen in Ordnung, mein Schatz... du bist immerhin noch ein Teenager. Noch gibt es keinen Grund für uns eifersüchtig zu werden" erklärte er. "Sie ist nur eine Freundin, vielleicht meine beste Freundin" betonte ich. "Wie du meinst" sagte er und hielt mir nun den Löffel vor.
Brav öffnete ich den Mund. "Ist da Fleisch drin?" fragte ich entsetzt, bereit es wieder aus zu spucken. "Shhh!" sagte er schnell. "Ist Fleischersatzmittel, aber sag es den Anderen nicht, sonst essen sie es nicht mehr" flüsterte er. Ich schmunzelte. "Sneaky Daddy" kicherte ich und ließ mir dann den nächsten Löffel geben. Nachdem ich aufgegessen hatte, brachte er mich nach oben.
Im Bad machte ich mich bettfertig und wurde schon bald in mein Bett, neben meinen Wolf gelegt. "Daddy?" "Hm?" "Kann ich was fragen?" "Immer, Darling" Er setzte sich auf die Bettkante und streichelte behutsam mein Haar. "Seid ihr traurig, dass ich nie richtig klein bin?" "Nein, mein Schatz. Du brauchst dein Tempo. Natürlich freuen wir uns, wenn wir uns um dich kümmern können, aber wir lieben dich genauso wie du bist. Egal ob klein oder groß... Mach dir keine Sorgen mein Engel" versicherte er mir. Ich nickte.
Nun bekam ich einen Kuss, diesmal auf den Mund. Mein Herz pochte wild. "So kleiner Schatz. Jetzt ist Schlafenszeit. Wenn du was brauchst, weißt du wo du mich findest... Paps kommt bald heim." sagte er, gab mir einen letzten Kuss auf die Stirn, zog meine Decke nach oben, löschte alle Lichter, außer mein Nachtlicht und verließ mein Zimmer mit angelehnter Tür.

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Little wolf
Manusia Serigala"Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, dass Werwölfe tatsächlich existieren, hätte ich ihm vermutlich den Vogel gezeigt. Doch nun da ich hier saß und meine Mutter mir vorsichtig versuchte beizubringen, dass ich aus einer Beziehung mit eben...