12. Kapitel

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Am nächsten Morgen wurde ich sanft von Daddy geweckt. "Hey, Babyboy. Gut geschlafen?" fragte er. Ich nickte und rieb mir die Augen. "Nein, nein, nicht die Augen reiben" sagte er und zog meine Hand weg.

Wir setzten uns auf. "Paps?" fragte ich. "Der musste schon los, Schatz" sagte Daddy, nahm mich hoch und trug mich ins Badezimmer. Ich nickte nur und legte dann meinen Kopf auf seiner Schulter.

"Romy, Baby. Nicht wieder einschlafen. Du musst zur Schule" sagte er. "Nuuuuu!" rief ich.

"Ich weiß, du hattest keinen guten Start. Aber es bleibt dir nichts anderes übrig okay?" erklärte er ruhig.

"Nuuuu, ich will nicht!" rief ich wieder.
"Hey, welches Thema hatten wir gestern?" fragte er nun dominant.

"Sowwy Daddy. Bitte!" sagte ich ruhiger.
"Danke. Du musst dich beruhigen, Baby. Du kannst das! Du musst es zumindest probieren, okay?" gab er ruhig zurück.

Ich nickte nur. Dann ließ er mich runter, brachte mir Sachen und ließ mich allein. Ich zog mich also schnell an und kam wieder raus.

"Gib mir 5 Minuten" sagte er zu mir. So lang setzte ich mich aufs Bett. Als er wieder rauskam, nahm er mich wieder hoch. Er trug mich hinunter, wo bereits alle saßen.

Vor mich wurde ein Teller Pancakes gestellt, was ich mit einem leisen "Danke" kommentierte und dann loslegte.

Kurz nachdem ich aufgegessen hatte, wurde ich zum Truck gezogen und zur Schule gefahren.

"Soll ich mit reinkommen?" fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nachher holt dich jemand ab. Ich weiß noch nicht, ob ich es sein werde, aber irgendjemand kommt. Das heißt, du wartest. Ich möchte keinen Anruf bekommen, dass du wieder verschwunden bist oder irgendwas passiert ist. Wenn dich Damien oder sonst jemand ärgert, sagst du es Miss Smith oder einem anderen Erwachsenen. Und du verschwindest nicht ohne dich abzumelden! Verstanden, Romeo?" stellte er klar.

Ich nickte. "Good boy, bis heute Nachmittag" sagte er und gab mir einen Kuss, bevor ich aus dem Auto stieg.

Allein lief ich zum Klassenzimmer und schlüpfte unauffällig in den Raum. Ich setzte mich auf den Platz vom letzten Mal und ließ den Kopf gesenkt.

"Hey, Kleiner" sagte das Mädchen, das mich beim letzten Mal gerettet hatte, freundlich. "Ich bin Liz" stellte sie sich vor. Ich sah schüchtern zu ihr auf. Ihr strahlendes Lächeln machte mich kurz sprachlos.

"Jetzt kommt der Part an dem du dich vorstellst" lachte sie ein wenig. Ich schüttelte mich kurz. "Ja... ehm... sorry... Romeo" stammelte ich.

"Freut mich. Ich denke du hattest einen schlechten Start. Eigentlich ist es hier gar nicht so schlimm. Wenn man nichts anstellt, kann man es überleben" erklärte sie.

Ich kicherte kurz. "Naja, wenn du was brauchst, sag bescheid! Bin ja direkt vor dir" sagte sie und zwinkerte, bevor sie sich auf ihren Stuhl setzte.

Und schon ging der Unterricht los. Ich konnte mich kaum konzentrieren. "Romeo du vielleicht?" hörte ich plötzlich. Erschrocken blickte ich auf. Ich starrte sie an.

"Ob du mir die Lösung von Aufgabe zwei sagen kannst" wiederholte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Woran liegt es. Verstehst du es nicht?" fragte sie freundlich.

"Entschuldigen Sie bitte Ma'am, ich hab nicht zugehört" gab ich klein laut zu. "Okay, dann versuch bitte ab jetzt besser aufzupassen" sagte sie und nahm jemand anderes dran.

Ich atmete erleichtert auf und versuchte mich mehr zu konzentrieren. Es klappte einiger Maßen und so ging dieser Schultag langsam vorüber.

Nach der Schule wartete ich auf dem Parkplatz. Matthew kam vorgefahren. Ich war etwas erleichtert. "Hey, pup" sagte er. Ich kletterte in den Pickup und schloss leise die Tür. Er grinste.

"Wie war's?" fragte er. Ich zuckte nur die Schultern. Er merkte, dass ich lieber meine Ruhe hätte und ließ mich in Frieden.

Ich wurde aus meinen Gedanken geholt, als wir anhielten. "Jemand gibt dir drinnen was zu essen. Du hast erstmal Freizeit, aber Hausaufgaben werden nachher gemacht. Marcus und Mason kontrollieren sie. Also mach es für euch leicht, okay pup?" sagte er. Ich nickte und stieg aus.

Tatsächlich bekam ich etwas zu essen. Ich aß und verzog mich dann in mein Zimmer. Auf meinem Bett, nahm ich mir ein Technikbuch und vertiefte mich in den Aufbau eines Motors.

Es klopfte an meiner Tür. Ich reagierte kaum mit einem "Hm?" und kehrte zurück zu meinem Buch. "Hey, Kleiner. Ich wollte nach dir sehen... deine Daddies sind beide gerade ziemlich beschäftigt. Sie werden sicherlich erst spät zurückkommen. Ich hab also gedacht, ich kümmere mich darum, dass du was isst und ins Bett kommst" sagte der Alpha.

"Ok" sagte ich leise, immer noch konzentriert auf mein Buch. "Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht?" fragte er. "Hatten keine" gab ich zurück, die Augen nicht von der Seite nehmend.

"Bist du sicher? Wenn du sie noch nicht gemacht hast, ist das kein Problem... wir können sie zusammen machen" sagte er. Ich nickte. "Na gut... ich checke nur schnell die anderen ab, normalerweise macht das Mason, aber heute mach ich es.... ich bin gleich wieder da" sagte er und verlies das Zimmer.

Einige Minuten vergingen und ich hatte endlich wieder die richtige Atmosphäre zum Lesen. Bis die Tür wieder aufging.

"Romeo, ich gebe dir eine letzte Chance die Wahrheit zu sagen" drohte Marlon nun knurrend. Ich schluckte. Oh shit!

Ich sah ihn gespielt ahnungslos an. "Ich habe dich gewarnt!" sagte er, bevor er mich ,doch etwas grob, am Oberarm griff und aus dem Raum zog. Er zog mich in einen anderen Raum, in dem ein Junge am Schreibtisch saß.

"Was hattet ihr nochmal auf, Jimmy?" fragte er. "In Mathe das Arbeitsblatt und in Englisch ein Summary, Alpha" gab er schnell von sich. "Danke" sagte der Alpha und zog mich wieder mit sich.

Ich zischte ein wenig, er tat mir weh. "Wenn ich fertig bin, fühlt sich das an wie eine Streicheleinheit" knurrte er beinahe, ließ etwas lockerer und zog mich weiter in sein Büro. Ich wimmerte.

Und schon wurde ich in eine Ecke gestellt. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und schien einige Dokumente zu bearbeiten. Vermutlich, um sich zu beruhigen.

Er war ziemlich sauer und ich hatte etwas Angst vor dem was mich gleich erwarten würde, auch wenn ich wusste, dass ich es verdient hatte. Ich hatte schließlich meinem Alpha direkt ins Gesicht gelogen.

In diesem Moment verfluchte ich meine Sturheit und stellte meine Entscheidungen in Frage.

Little wolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt