10. Kapitel

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"Bist du noch müde?" flüsterte Marcus. Ich schüttelte den Kopf. "Gut, du hast ziemlich lange geschlafen... wir wollen ein wenig nach draußen gehen, Puppy. Damit du das Verwandeln üben kannst" erklärte er.

Ich wimmerte. "Nein, nein kleiner Mate. Keine Angst. Diesmal sind wir da, dann wird es nicht weh tun. Und es geht auch viel schneller als beim ersten Mal " sagte nun Mason und hockte sich vor mich.

Ich nickte, auch wenn ich wirklich etwas Angst hatte. Die Schmerzen waren wirklich die Hölle. Sie führten mich nach draußen.

Wir liefen auf eine kleine Lichtung mitten im Wald. "Okay, puppy. Mason wird sich verwandeln, um es dir zu zeigen. Er bleibt hinter dir. Du kannst dich also an ihn lehnen, wenn du möchtest." erklärte Marcus.

Mason stand vor mir. Er atmete tief durch, dann brachen Knochen, Klamotten rissen und schon stand ein großer schwarz-brauner Wolf vor mir. Ich konnte seine leuchtenden grünen Augen erkennen. Ich hatte keine Angst.

Er schmiegte seinen Kopf an mein Bein und legte sich dann direkt hinter mich.
'Jetzt du Romy' hörte ich Masons Stimme in meinem Kopf. "Erst durchatmen Pup" leitete Marcus an.

Ich tat, was er sagte. "Good Boy" lobte er. "Konzentriere dich auf den Wolf in dir. Ich weiß du hast ihn noch nicht gesehen, aber er ist klein und weiß. Lass ihn die Kontrolle übernehmen. Hab keine Angst, er würde dir niemals schaden." erklärte er weiter.

Ich zuckte zusammen als ein Knochen brach. "Sehr gut, Pup. Einfach weiter. Gleich geschafft." feuerte er mich an.
Und sofort änderte sich meine Perspektive. Mein Kopf war nun nur noch einige Zentimeter über dem Boden.

Mason kam auf mich zu und leckte mir übers Fell und die Ohren. 'Gut, gemacht' sprach er im Mindlink. Ich war ganz schön fertig.
Von hinten schmiegte sich ein neues Fell an mich.
Marcus hatte sich verwandelt und gesellte sich zu uns.

Nach einigen Minuten Erholung versuchte ich langsam aufzustehen und einige Schritte zu laufen.

Leichter gesagt als getan. Sofort küsste meine Schnauze den Boden. Frustiert knurrte ich.
Ich hörte eine Art Lachen. Beleidigt setzte ich mich wieder auf.

'Aww pup, wir wollten nicht lachen. Du bist nur als Wolf noch niedlicher. Versuchs nochmal. Immer schön langsam' ermutigten sie mich.

Also versuchte ich es erneut und erneut und erneut. Und nach dem dritten Sturz schaffte ich es endlich zu laufen. 'Sehr gut Pup. Du darfst ruhig ein wenig rennen, nur nicht zu weit' sagten sie.

Und schon lief ich los. Ich war flink. Ich passte auch überall durch. Nach einer Weile blieb ich stehen. Ich hörte ein Knacken. Schnell drehte ich mich um. Vor mir stand ein großer kohlschwarzer Wolf.

Ich ging einige Schritte zurück. Der Wolf kam auf mich zu und schnappte nach mir. Er erwischte meinen Nacken. Es tat zu meiner Überraschung aber nicht weh.

Er trug mich richtung Lichtung zurück. Dort standen Mason und Marcus und schauten böse. Ich schluckte.

Er ließ mich runter. 'Hier sind deine Klamotten pup, wenn du willst kannst du dich hinter dem Baum umziehen. Lass deinen Wolf wieder das Wandeln übernehmen' sagte Mason und legte sie vor mich.

Ich nahm sie ins Maul und lief hinter einen Baum. Die Rückverwandlung klappte problemlos. Schnell schlüpfte ich in die Klamotten.

Ich lief zurück zu den anderen. Dort stand jetzt auch der Alpha. Marcus und Marlon sahen nicht glücklich aus. Mason schaute eher neutral.
"Du solltest in der Nähe bleiben, puppy" schimpfte Marcus los.  "Was hatte ich dir übers Weglaufen gesagt?" fragte nun der Alpha.

"Aber ich bin doch gar nicht weggelaufen. Ich wäre gleich zurück gekommen. Ich bin schon groß! Ich bin in der Lage für fünf Minuten auf mich selbst aufzupassen!" sagte ich und stampfte davon.

"Bleib stehen" knurrte der Alpha in dominanten Ton. Sofort gefror mir das Blut in den Adern. Shit!

"Wir gehen jetzt ohne Theater zurück, Romeo" sagte Mason nun auch dominant. Nahm meinen Arm und zog mich zurück.

Im Zimmer angekommen stellte er mich in eine Ecke. "So Timeout, Puppy! Du bleibst hier stehen und beruhigst dich erst mal" sagte er streng.

Ich rührte mich keinen Zentimeter. Ich hatte Mason noch nie sauer erlebt. Eigentlich war Marcus eher der Strenge von beiden.

Meine Sicht verschwamm und Tränen schossen mir aus den Augen. Ich heulte wie ein Schlosshund.

Nach einigen Minuten hörte ich ein sanftes 'Komm her Pup' von ihm und lief schnell zu ihm. Er sah mich an und wischte mir die Tränen aus den Augen.

Ich sprang ihm in die Arme und genoss die Funken. Ich begann wieder zu weinen und kuschelte mein Gesicht in seine Halsbeuge.

"Shhh, beruhig dich" murmelte er immer wieder. "T'schuldigung Daddy" nuschelte ich.
Mason versteifte sich kurz, drückte mich aber dann fester an sich.

"Ich möchte, dass du dich hinlegst. Wenn du wieder wach bist, haben sich alle beruhigt und du kannst dich entschuldigen, ok?" sagte er leise. "Ja, Daddy" gab ich zurück. Er legte mich unter die Decke.
"Nacht, pup" sagte er, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verließ dann das Zimmer.
Schnell schlief ich ein.

Als ich wieder aufwachte, saß Mason neben mir. "Besser Pup?" fragte er. Ich nickte. Er wuschelte mir durch die Haare.

"Na dann... können wir uns ja entschuldigen gehen..."sagte er. Schnell schüttelte ich den Kopf. "Wieso nicht?" fragte er.

"Sie sind sauer auf mich... und ich hab Angst vorm Alpha" nuschelte ich. "Was ist wenn ich direkt hinter dir stehe?" fragte er.

Ich überlegte kurz, nickte aber dann. "Okay, komm her Puppy" sagte er und nahm mich hoch.

Er trug mich zum Büro des Alphas und klopfte. Ich krallte mich in Masons Schulter.

Little wolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt