Kapitel 18. Spielzeug

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Ihr Griff um ihr Katana verfestigte sich, wodurch dieses leise knirschte, doch niemand hörte es. ,,Wir sind ganz nah." flüsterte sie ihren Kameraden leise zu, welche stumm verstehend nickten. ,,Die zweite Tür links." teilte sie ihnen die Position der Schlange noch mit, ehe sie sich in Bewegung setzte und in den Gang hineinschlich. Ihre Beine besaßen mittlerweile die Stabilität eines Wackelpuddings, als sie vor der Tür ankam und sich an dessen rechter Seite positionierte, Sasori an der linken und Deidara bereit zum Hineinstürmen.

Der Iwa-Nin würde den Angriff ausführen, hatten sie ihr erklärt. Er würde, nachdem die anderen beiden die Tür eingetreten hatten, nach vorn preschen und seine Bomben zünden. Der Plan war idiotensicher, immerhin stammte er von zwei solchen, die alles für den Erfolg dieser Rache taten. Deidara machte sich bereit, kaute den Lehm in seinen Händen, während er Yuno das Zeichen gab.

Gerade als sie die Tür mit Briefbomben auslegen wollte, hielt sie paralysiert inne. ,,Ihr seid wirklich erbärmlich." Sie erstarrte in ihrer Bewegung und fokussierte die Tür vor ihr. Wie? Wie war dies möglich? Diese Stimme. Sie kannte sie nur zu gut. ,,Ihr könnt ruhig normal durch die Tür kommen." erklang diese wieder und das Team hörte das überbreite Grinsen genau heraus. ,,Ich habe euch schon längst bemerkt." Schwer hörte sie Sasori schlucken, als dieser mit seinem Puppenschweif nach der Klinge griff und die Tür vorsichtig öffnete. Die Marionette lugte durch den entstandenen Spalt, ging somit voran, dicht gefolgt von Yuno sowie Deidara.

Die Wächterin spürte, wie ihre Beine immer wabbeliger wurden, als sie ein widerliches Grinsen sah. Orochimaru. Wie die Ruhe in Person stand er hinter einem der Labortische, musterte die drei Eindringlinge, wobei er sich nicht einmal die Mühe machte, sich eine Verteigigungsposition zu suchen. ^Pass auf, Welpe.^ warnte sie Kurama, doch dies war überflüssig. Dass dieser Mann gefährlich und gerissen war, wusste sie selbst. ^Er wäre niemals so ruhig, wenn er nicht etwas ausgetüfftelt hat.^ mischte sich auch Saiken mit ein, während sie ihn nicht aus den Augen ließ.

,,Es steht drei gegen einen. Also wehr dich nicht und lass uns spielen, un!" durchbrach der Blonde die Stille, zeigte dabei siegesgewiss auf den Sannin, welcher jedoch nur noch breiter grinste. ,,Feix nicht herum!" wurde nun auch Yuno laut. Seine unbeschwerte Art machte sie nur verrückt und dies würde sie nicht allzu lange aushalten. Es war bereits schwer genug gewesen, überhaupt in dieses Versteck zu treten. ,,Ich mache doch gar nichts, aber wenn ihr einmal das Spielen erwähnt... Wie wäre es, mein Spielzeug? Hast du Lust, die alten Zeiten aufleben zu lassen." Yunos Atem setzte aus, als er dies sagte und sich währenddessen genüsslich über die Lippen leckte.

Machtlos glitt der Namikaze ihr Katana aus den Händen. Es klirrte, als es auf dem Boden aufschlug und machte den anderen beiden Akatsuki den Ernst der entstandenen Lage zwanghaft bewusst. Sie sahen, wie sie zu zittern begann, sich nicht mehr halten konnte und auf die Knie sackte. Wie gelähmt hockte sie hinter den beiden, starrte Orochimaru direkt in die Augen, als ihr die Bilder wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. Lebensecht spürte sie seine Berührungen, seine Gewalt, seine Misshandlung. Die Schmerzen fühlten sich real an, doch sie existierten lediglich in ihrem Kopf, oder?

Schützend, da sie nun nicht in der Verfassung war, sich selbst zu verteidigen, schlang Sasori seinen Stachel um ihren bebenden Körper, wobei Deidara sich in der selben Zeit vor die beiden stellte. Diese Schlange war unberechenbar und mit geschwächter Kampfkraft nahm er sie nicht mehr ernst. Dies war nur allzu deutlich an seiner Mimik zu erkennen.

Yuno spürte den Druck, welcher von den Berührungen ausging, genauso auch wie sie ihrem Bein entlang gleiteten, hinauf zu ihren Rücken und nach vorn zu ihrem Bauch windeten. Zuckend und unter vollster Anspannung neigte sie ihren Kopf hinab, um wirklich sicher zu gehen, dass sie es sich nur einbildete, doch plötzlich schrie sie auf. Eine von Orochimarus Schlangen hatte sich um ihren Körper gewunden, aber es war nicht nur irgendeine: Sie hatte diese Schlange schon zu oft gesehen und vor allem gespürt. Zu oft war sie in ihren Körper eingedrungen und hatte sie gequält.

Wie als wäre es eine Tarantel, die sie gestochen hatte, sprang sie aus Sasoris Schutz - Hauptsache weg von diesem Tier. Was sie jedoch nicht bedachte, dass in dieser Richtung die Schlange stand, welcher freudig seine Arme nach ihr ausstrecke, doch Sasori war schneller. Blitzschnell schoss sein Gift geladener Stachel zwischen die beiden, welcher den Sannin kurz streifte, während Deidara seinen Lehm aus seinen Händen gab und diesen auf die Schlange warf. ,,Bist du bescheuert?!" schrie der Suna-Nin in der Eile seinem Kameraden zu, welcher seinen Fehler ebenfalls bemerkte. ,,Mist!"

So schnell konnte Yuno nicht reagieren, da hörte sie, wie es neben ihr puffte und kurz darauf, wie die Lehmfiguren explodierten. Nur kurzzeitig nahm sie das Brennen auf ihrer Haut war, doch nicht einmal ein Schrei konnte ihrer Kehle entweichen. Ihre Sicht verschwamm, als sie die beiden Akatsuki auf sie zukommen sah, bevor ihre Beine ihrem Gewicht nachgaben. Wie ein Kartenhaus klappte sie in sich zusammen, schlug regungslos auf dem Boden auf, wobei ihr gesamtes Sichtfeld sich schwärzte und sie nichts mehr fühlte.

Sasori schwang sich mit flinken Bewegungen aus seiner Marionette und eilte an ihre Seite, dabei hielt er bereits eine Schriftrolle in der Hand, welche er schnellstmöglichst entsiegelte. Deidara konnte nur zu sehen, wie sein Teampartner eine Spritze zusammenbastelte, diese mit einer weißen Flüssigkeit füllte und an Yunos Arm ansetzte. Er hatte sie erwischt. Der Iwa-Nin sah, wie Oroschimaru vor wenigen Augenblicken sich in Rauch aufgelöst hatte: ein Doppelgänger. Er musste sie bereits eher, als ihnen lieb war, bemerkt haben und nun hatte das Gift in seinen Lehmbomben, das für den Sannin vorgesehen war, die Namikaze erwischt.

Sasori hatte es entwickelt und schlussendlich Shinkei genannt. Ein Gift, welches die Nerven angriff und über bloßen Hautkontakt in den Körper gelangte. Yunos Haut wurde an sich von dem Mantel geschützt, doch das Mittel hatte sich durch ihre Kleidung gefressen und verfärbte ihre Haut nun grasgrün. Es sollte die Schlange erwischen. Ihr Plan war gescheitert und sogar gewaltig nach hinten losgegangen. ,,Wir müssen zurück ins Versteck, sonst macht sie nicht mehr lange mit." informierte Sasori seinen Kollegen, welcher stumm nickte. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Er war schuld. Pain würde ihm eine gewaltige Standpauke halten. Sie konnten nur noch rechtzeitig kommen, um es lebend zu überstehen.

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Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt