Kapitel 50. Zetsu

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Geschmeidig huschte Yuno durch die Masse der Zetsus, glitt mit ihrer Klinge durch ihre Körper hindurch. Einer nach dem anderen zerfiel und bildete ein kleines Bäumchen auf dem Boden, doch es nahm kein Ende. Für jeden toten Zetsu erhob sich die doppelte Menge wieder aus der Erde und stellte sich ihnen in den Weg. Es wurden immer mehr.

Auch die Jinchuuriki metzelten einen nach dem anderen nieder, doch ihre Geduld neigte sich dem Ende. Es kratzte ihnen bereits unter den Nägeln, ihre Macht zu verwenden, doch Yuno hatte sie gewarnt. Sie sollten nicht allzu viel Aufsehen erregen.

Die Wächterin konnte sich nicht auf die Träger der großen Geister konzentrieren, da sich kalte Finger um ihren Unterarm schlangen. Zetsu fixierte ihr Katana, während ein weiterer auf ihren Rücken sprang und sich ein dritter an ihre Beine heftete. Sie taumelte und spürte das störende Gewicht auf ihren Knien. Ächzend hielt sie dem Druck stand, als die grünen Augen der Pflanze in ihr Blickfeld gerieten.

,,Hallo, Verräter", grinste er und tönte ihr seine helle Stimme entgegen. ,,Wie kommst du an die Jinchuuriki ran? Die sind doch tot", kam er direkt zur Sache und täckelte sie zu Boden. Vor Schreck durch seine Äußerung hielt sie seinem Gewicht nicht mehr stand. Der Länge nach erstreckte sie sich unter ihm und nahm das Kitzeln des Grases an ihrer Nase wahr. ,,Fick dich", presste sie unter ihm heraus, was ihn jedoch nur zum Auflachen brachte. ,,Nana, nicht solche Kraftausdrücke", tadelte er sie, schlug sie daraufhin fest in die Seite.

Yuno keuchte, schluckte den Schmerz herunter. Sie wehrte sich gegen seinen Griff, doch er hatte sie unter sich begraben. Es kamen immer mehr Zetsus auf sie zu, schmissen sich auf sie und erschwerten die Flucht. Ein Griff an ihre Kunai blieb ihr verwehrt und somit auch ein Entkommen aus dieser missligen Lage. ,,Madara möchte bestimmt gern wissen, wie du es geschafft hast. Immerhin hast du bei Akatsuki eine Sonderstellung von ihm bekommen, um über die Jinchuuriki und Bijuu zu forschen. Er ist bereits über die Lage informiert und wird über dich richten."

Sein verschmitztes Grinsen jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken, der sich mit einem kalten Luftzug vermischte. Die Wucht des Schlags fegte die weiße Kreatur von ihrem Rücken, das Gewicht verschwand und gierig sog sie die staubige Luft in ihre Lungen, als sie aufstand. ,,Danke", richtete sie kurzgebunden an Osamu - ihren Retter in der Not. Der orangene Arm seines Susanoo knallte die letzten Zetsu gegen den Boden, wälzte diese platt, brach ihnen das Genick und die Knochen, doch der Uchiha nickte nur.

Tief atmete sie durch, fasste ihre Konzentration, als sie sich zurück in die Massen mischte. Es wurden weniger, doch noch immer krochen Zetsus aus dem Boden. Die Wächterin zählte nicht einmal mehr, wie viele Hände sie von ihren Beinen geschnitten hatte oder von den Körpern ihrer Schützlinge. Sie wusste nur, dass sie niemanden dem Tod überlassen würde...

Trotzdessen das sich der Kampf keine lange Stunde zog, kratzte er an den Kräften der Truppe. Die Sonne verschwand allmählich hinter dem Horizont und signalisierte ihnen, dass der erste Tag fast geschafft sei. Hinter ihnen erstreckte sich ein neues Feld aus kleinen Bäumen. Beachtung schenkte dem keiner. Der Fokus aller lag auf dem Weg vor ihnen, denn sie waren heilfroh, es hinter sich zu lassen. Zu ihrem Glück hatte sich kein Edo Tensei unter die Zetsus gemischt und sie attackiert. Yuno hatte ihr Versprechen gehalten und ihre Truppe zählte alle zugehörigen Mitglieder. Selbst Koray hatte es von seinem Baum herunter geschafft und lief nun wieder inmitten der Gruppe, doch noch immer schlotterte er vor Angst.

Seine Furcht ebbte nicht ab, als Yuno ihr Chakra aussendete und kurz darauf Meldung abgab. Chakren - genau vor ihnen. Sie liefen genau darauf zu - Ausweichen unmöglich. Die Wächterin schwor, dass sie ein ,,Nicht wieder diese Kreaturen" von dem Arzt vernehmen konnte, als sie innehielt. Sie brauchte nicht einmal das Byakugan, um zu wissen, dass sie umzingelt wurden.

,,Es sind keine Zetsu", berichtete sie, brachte somit eine Welle der Hoffnung über die Truppe, die jedoch schnell verflog. ,,Wem gehört es?", vernahm sie die Frage, die sich alle stellten. Es waren Menschen - eindeutig, ohne Frage. Sie spürte den Chakrafluss zirkulieren, gleichmäßig. ,,Shinobi oder Edo Tensei", kreiste sie die mögliche Auswahl ein, doch wirklich beruhigend wirkte es nicht. Im schlimmsten Fall standen sie nun in einem Hinterhalt der Toten.

Wie einstudiert, stellten sie sich Rücken an Rücken im Kreis verteilt. Jede Himmelsrichtung deckten sie ab, sahen sich um, erforschten mit ihren Blicken die Umgebung. Sie waren gefasst auf den Angriff, als das erste Kunai auf sie zuschoss. Es traf nicht, sondern landete knapp vor Yunos Füßen. Es war ein normales Kunai, wie es jeder Shinobi in seiner Beintasche besaß.

Bedacht, keine hektische Bewegung zu riskieren und einen Angriff zu provozieren, hob die Wächterin die Hände in die Höhe, musterte jedoch weiterhin die Bäume. Raunen ging durch die Reihe der Jinchuuriki, doch als Osamu die Hände ebenfalls erhob, schloss sich der Rest an. Yuno verließ sich allein auf ihre Vermutung: Ein Edo Tensei hätte sie bereits angegriffen. Immerhin befanden sie sich im Krieg und die Toten waren zum Töten auf den Feldern. Sie hatten die Divisionen erreicht.

,,Zeigt euch!", schallte ihre Stimme zwischen den Bäumen hindurch, doch nur ein Rascheln erlaubte sich als Antwort. ,,Wir sind auf Befehl der Godaime Hokage hier. Wir sollen uns euch anschließen", spielte sie mit offenen Karten, als jedoch das nächste Kunai vor ihren Füßen stecken blieb. ,,Wir vertrauen keinem Akatsuki-Mitglied", patzte die erste Stimme, zu welcher kurz darauf der Körper erschien. Abschätzig musterte Yuno den Shinobi. Iwa-Nin. Sie konnte dieses Dorf nicht leiden, was laut seinem Blick auf Gegenseitigkeit beruhte.

,,Namikaze. Da sieht man sich nach all den Jahren wieder." Seine Augen funkelten, aber nicht vor Freude. Wut tanzte in ihnen, wenn nicht sogar abgrundtiefer Hass. Die Wächterin verstand nicht, musterte ihn noch einmal, doch sein Gesicht kam ihr nicht bekannt vor. Er besaß keine Besonderheiten, kein Merkmal und auch kein Makel. Sie kannte ihn nicht. ,,Reku Zumare, du wirst dich nicht an mich erinnern", spottete er weiter und griff an sein Katana, welches er griffbereit über der Schulter hatte.

,,Du kennst diesen Griesgram, Wächterin?", vernahm sie leise die Stimme von Fuu, welche neben ihr stand. ,,Nein", erwiderte sie in der gleichen Lautstärke und griff selbst an ihr Katana. Wenn er angriff, würde sie die Jinchuuriki verteidigen. ,,Ein Namikaze ist zum Morden und Töten da. So war es schon immer und so wird es auch bleiben. Jeder der diesem Clan vertraut, ist genauso blutsüchtig. Wir lassen niemanden von eurem Kaliber in unsere Reihen."

Wie sie Iwa-Nin doch hasste.

1104 Wörter

Das war es dann mit der Hoffnung, bei den Divisionen Schutz zu finden^^'
Wer erinnert sich noch an Reku? ^^

Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt