Kapitel 2. Eine neue Mission

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In der Küche saßen schon alle Mitglieder beisammen und warteten darauf, dass Hidan, welcher an diesem Tag mit Kochen an der Reihe war, das Essen auftischte. Der Koch kam nun mit dem Tellern balancierend zum Tisch, während Yuno ihm einmal ausweichen musste und sich dann auf ihren Platz neben Itachi und Tobi setzte. Die Teller standen nun vor ihnen, wobei alle feststellten, dass es ein wenig sehr verbrannt roch. ,,Beschwert euch nicht, kapiert?" rief der Jashinist vom Tresen aus und die Akatsuki begannen zögernd den Fisch, was es wahrscheinlich darstellen sollte, zu essen.

Nachdem alles soweit verputzt war, ohne das sich einer übergeben musste, was eine deutliche Überraschung war, räusperte sich Pain und stand auf. ,,Heute stehen für alle Teams Missionen an. Wir gehen in die versteckten Dörfer und den umliegenden kleineren, um nach Informationen zum Jinchuuriki des Nibis zu suchen." *Oh Nein...* schoss es der Wächterin durch den Kopf. ,,Über diesen ist nichts bekannt. Herkunft, Name, Aussehen... Wir wissen nichts." Pain verkündete die Standorte, wobei Yuno jedoch abschaltete und an Kakashi dachte. Sie suchten ihn.

Erst als sie ihren eigenen Namen hörte, erwachte sie aus ihrer plötzlichen Starre. ,,Tobi und Yuno gehen nach Konoha. Bis spätestens heute Mittag seid ihr alle verschwunden." Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ die Küche, gefolgt von Konan. Tobi packte daraufhin abrupt am Handgelenk, zog sie vom Stuhl und in deren gemeinsames Zimmer mit den Worten ,,Komm Yuno-chan! Tobi will so schnell wie möglich los!" Die Mitglieder kommentierten dieses Verhalten seit langen nicht mehr und sahen einfach nur dabei zu, wie er sie durch das Versteck zerrte. Jedes Mal lief dieses Theater so ab, doch diesmal wehrte sie sich nicht.

Nachdem Tobi die Blonde endlich im Zimmer losließ, überlegten sie, was sie alles brauchten. ,,Viel benötigen wir nicht. " während Yuno dies sagte, drehte sie sich von ihrem Rucksack, welcher auf ihrem Bett stand, weg und sah zum Maskenträger, der den wahrscheinlich größten Rucksack bei ganz Akatsuki bis oben hin vollgepackte. ,,Das brauchst du nicht. " meinte sie monoton und schmiss ihn einen viel kleineren Beutel entgegen. ,,Kunai, Shuriken, Geld, Briefbomben, Schriftrollen. Das packst du jetzt da rein. " ernst und ein wenig genervt, da dieses Gespräch bei jeder bevorstehenden Mission geführt werden musste, blickte sie zu ihm, weshalb er sogleich den Kopf einzog und kleinlaut nickte.

Während er nun alles wichtige verstaute, verließ sie das Zimmer wieder und huschte durch die Gänge Richtung Ausgang. Eigentlich wollte sie mit Tobi nach dem Frühstück weiter trainieren, doch diese Mission hatte ihr die Lust dafür genommen. Mit schnellen Fingern vollführte sie eine Reihe an Fingerzeichen und öffnete den Felseingang, ehe sie hinaus trat.

Die Umgebung strahlte in einem saftigen Grün und der Morgentau glänzte im Licht der Sonne. Wie verzaubert gesellte sie sich auf den gigantischen Stein neben der Höhle und ließ einen entspannten Seufzer aus, wobei sie gleich die Augen mit schloss, was mit einem kleinen Schmunzeln quittiert wurde. Sie war nicht die Einzige, die auf diese Idee gekommen war, sich hier niederzulassen. ,,Heute ist es wirklich besonders schön." kommentierte ihr Genosse ihren Gedanken und wandte sich ihr zu.

Sachte öffnete sie ihre Augen wieder und blickte zu dem Schwarzhaarigen. ,,Bist du wieder zum Nachdenken hier, Itachi?" Immer wenn er hier saß, bedrückte ihn meistens etwas, das war eines der ersten Dinge, die der Wächterin aufgefallen war. Zu ihrer Überraschung schüttelte er mit dem Kopf. ,,Ich brauche nur meine Ruhe vor Kisame." ,,Verstehe. Geht mir mit Tobi genauso." schmunzelte sie, jedoch schlug der Uchiha ein anderes Thema ein. Er konnte sich gut vorstellen, weshalb sie hierher gekommen war.

,,Freust du dich auf Konoha, Senpai? " Leicht wiegte sie hin und her und dachte nach. Es war schwierig zu beantworten, fand sie, weshalb sie nur zögernd antwortete. ,,Auf der einen Seite ja.. Auf der anderen Nein.. Klar, ich kann mich dort auf den neusten Stand der Dinge bringen und die Informationen, die ich habe, naja du weißt schon.. Aber auch alte Freunde werden dort sein." sie bekam leicht Angst, wenn sie nur daran dachte, ihren Kameraden nach ihrem Verrat in die Augen sehen zu müssen. ,,Wenn Sie mich sehen, sind sie gezwungen mich festzunehmen. Manchen möchte ich auch gar nicht begegnen - aus Angst vor deren Reaktion." Verstehend nickte der Jüngere und blickte sie von der Seite aus an, während er zugleich noch eine Hand auf ihre Schulter legte.

,,Du sprichst von dem Kopierninja, den du nicht sehen willst. " kombinierte er die Situationen gekonnt, weshalb sie nur zustimmend brummte. ,,Was er wohl gerade macht? Fragst du dich das auch manchmal, wenn du an Sasuke denkst, Itachi? " ,,Manchmal. Nur manchmal, aber du solltest es nicht so nah an dich heranlassen. Du wirst ihn bald wiedersehen, ob du willst oder nicht. " kurz drückte er ihre Schulter und stand daraufhin auf. ,,Lass die Dinge einfach laufen und ergreif die Möglichkeit, wenn sie kommt." So ließ er sie allein auf dem Felsen sitzen und ging wieder hinein in das Versteck, was Yuno kurz darauf ebenfalls tat.

,,Wir sollten langsam los, sonst wird Pain sauer." deutete die Namikaze Tobi an, als sie wieder in ihr gemeinsames Zimmer trat und den Maskierten auf seinem Bett liegend sah. Er starrte hochkonzentriert an die Decke und schien, sie gar nicht bemerkt zu haben. ,,1026, 1027,1028,1030, 1031..." ,,Du hast die 1029 vergessen." erschrocken saß er auf einmal kerzengerade in seinem Bett und starrte nun die Wächterin an, die in fragend ansah. ,,Was machst du da?" verlegen kratzte er sich an seiner Wange und kicherte leicht. ,,Yuno-chan hat Tobi ganz schön erschreckt. Tobi zählt die Löcher in der Decke." seine Stimme triefte zwar nur so mit Stolz, doch trotzdem konnte er den Hauch an Belustigung nicht verbergen. ,,Wenn du meinst." schüttelte sie nur mit dem Kopf und schnappte sich ihren gepackten Rücksack.

,,Wir gehen jetzt los, sonst macht uns Pain die Hölle heiß." kaum hatte sie es ausgesprochen, sprang der Schwarzhaarige, wie von der Tarantel gestochen, auf und schnappte sich ebenfalls sein Gepäck, ehe er aus dem Zimmer stiefelte. ,,Tobi legt sich nicht mit Pain-sama an. Nein, nein. Komm schon, Yuno-chan, wir müssen looos." er hatte so ein Tempo in den Beinen, dass seine Worte zum Ende hin nur noch ein Echo von den Wänden des Ganges waren, weshalb sie ihm schnell folgte.

Nach nur wenigen Minuten des Laufens versank Yuno in ihren Gedanken und rief nach einem ganz bestimmten Bijuu. *Matatabi?* Kurz herrschte Stille, welche in einige Minuten überging. Sie versuchte es immer wieder, doch sie schien nicht erreichbar zu sein. *Matatabi?* fragte sie erneut. *Matatabi?* wieder vergingen ein paar Minuten und diesmal kam sogar eine Antwort. ^Entschuldige, Yuno. Kakashi versucht gerade Informationen aus mir herauszubekommen. Er will Klarheit, da er es einfach nicht versteht, warum du gegangen bist. Und das geht schon ein Jahr so! Tut mir leid, aber jetzt können wir nicht reden. Irgendwie muss ich ihn abwimmeln.^ Somit brach sie die Verbindung wieder ab und Ruhe herrschte in ihren Gedanken.

Dies hielt jedoch nicht lange an, da Schuldgefühle in ihr hoch kamen. Allein Matatabis Stimme und leichte Hektik hatten ihr gezeigt, dass er es wirklich ernst meinte und nun würde sie ihm genau in die Arme laufen, wenn sie nicht aufpasste. *Was muss er wohl von mir denken? Ich habe ihn erneut verlassen und dieses mal fast freiwillig. Was er wohl tut, wenn er erfährt, dass es nur eine Mission war? Ob er mir verzeihen kann? Ob er sauer sein wird? Ob er unserer Beziehung noch eine Chance gibt?* Diese und viele andere unbeantworteten Fragen schwirrten in ihrem Kopf umher und warteten auf eine anständige Lösung, doch sie fand keine.

Durch ihre Gedanken eingenommen, bemerkte sie nicht, wie Tobi mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum wedelte. ,,Yuno-chan! " schrie der Maskierte ihr letztendlich direkt ins Ohr, wodurch sie wieder im Hier und Jetzt landete. ,,Was? " keifte Yuno schlechter gelaunt zurück, als sie eigentlich wollte. Ihr Pessimismus suchte antworten und gab ihr keine schönen Ideen mit auf den Weg. ,,Geht es dir gut? Du hast Tobi gar nicht zugehört und traurig geguckt. " seine hohe Stimme sprach ihr besorgt entgegen und drückte selbst den letzten dunklen Gedanken beiseite. ,,Nein, alles bestens. Komm, beeilen wir uns. Desto schneller sind wir wieder zurück im Versteck." wank sie ab, woraufhin Tobi nur nickte und sie ihren Weg weiter fortsetzten, sodass sie gegen Nachmittag Konohagakure erreichen würden.

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Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt