Kapitel 34. Rache

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Wieder zurück in Konoha konnte Kakashi sich gerade ausreichend erholen, bevor er zurück zu Naruto und Yamato musste, um bei der Weiterentwicklung des Rasengans zu helfen. Kaum hatte der Junge ein paar Trainingseinheiten hinter sich gebracht, tauchte ein Shinobi auf, welcher dem Team eine Nachricht überbrachte. Geschockt wich den Ninja alle Farbe aus dem Gesicht. Sie konnten es nicht glauben. Asuma war tot.

Yuno stolperte derweil aus der Küche der Akatsuki. Die Nachricht hatte sie hart getroffen. Hidan und Kakuzu hatten dies verbrochen. Angestrengt hielt sie die Tränen zurück. Asuma war tot. Ermordet durch ihre Kameraden. Ihr alter Freund und Kollege. Ruchlos stahl sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel und floss ihrer Wange hinab, während sie weiter den Gängen entlang holperte.

Sie hatte erfahren, dass Konoha nun auf der Jagd nach den Akatsuki-Mitgliedern war und nun hatten sie es auf das Toten-Duo abgesehen. Sie wollten Asuma rächen, dessen war die Namikaze sich sicher. Wie es wohl seinem Team damit ging? Verkrafteten sie diesen Schicksalsschlag? Vermutlich nicht. Shikamaru, Ino, Choji. Sie würden es den Mördern ihres Senseis heimzahlen. Die Wächterin selbst kämpfte mit sich, obwohl sie den Sarutobi seit Jahren nicht gesehen hatte. Es musste schlimm für die anderen sein.

Noch bevor sie sich weiter Gedanken darüber machen konnte, schwärzte sich ihre Sicht, ehe sie die wässrigen Rohre ihres Unterbewusstseins erkannte. Sie sah die blaue Katze fragend an, welche sich vor sie auf den Boden legte und die Pfoten kreuzte. ^Team 10 und Kakashi sind hinter den beiden her^, sprach sie ohne Umschweife und musterte die Wächterin eindringlich, deren Augen sich sofort angespannt weiteten. ^Du weißt, was das heißt.^ Yuno nickte geistesabwesend. Die Erkenntnis schlug in sekundenschnelle bei ihr ein: Sie würden das Team töten. Sie würden Kakashi töten. Sie würden einen weiteren Jinchuuriki für sich beanspruchen. Sie würden ihren Kakashi töten.

Die Katze verschwand vor ihren Augen, sodass sie sich auf den Fluren des Verstecks wiederfand und wie von der Tarantel gestochen losrannte. Die Konferenz war vorbei. Das hieß, dass sie wusste, wo sie die beiden Brüder des Verstecks finden würde. Sie behielt recht und fand die Uchiha im Trainingsraum. Sie standen sich gegenüber, hielten jedoch inne, als sie die Namikaze erblickten. Ohne eine Begrüßung erklärte sie den beiden im Kurzformat die Situation, welche ebenso angespannter wurden.

,,Was tut wir?", fragend blickte Osamu zu seinem Bruder, ehe sein Blick zu seiner Partnerin schweifte. Beide überlegten angestrengt. Die Optionen waren knifflig und ein heiteres Spiel. Sie riskierten mit einem Eingriff ihr eigenes Leben. Doch zur Beruhigung der Wächterin erhielt sie die Unterstützung der Brüder. ,,Osamu, Yuno, ihr haltet Kakuzu und Hidan auf. Falls es zu einem Kampf kommt, ist euer Teamwork am besten. Haltet die Konoha-Shinobi am Leben. Ich bleibe hier und halte Madara im Schacht." Itachi kassierte kritische Blicke. Er hatte schon lange einen Knacks im Kopf, doch das Toten-Duo aufhalten? Konnten sie das? Hatte er sich dies genau überlegt? All seine Pläne schienen zwar gut durchdacht, doch irgendwo spielten diese am Rande des Wahnsinns.

Einverstanden nickte Osamu, ohne genauer darüber nachzudenken. Immerhin kam die Idee von seinem Bruder und diesem vertraute er selbst mit verbundenen Augen. Die Brüder konnte gedanklich nichts trennen, denn ihr Familienband war unzertrennbar. So blieb Yuno nichts anderes, als gezwungenermaßen ebenfalls zu nicken, womit sie auch ihr OK gab. Osamu würde kein Kleinbei geben und sich umentscheiden.

Die Feinheiten sparten sie sich, sodass das Team kurz darauf aufbrach und geschwind aus dem Versteck rauschte. Durch die Wälder, durch die Bäume. Immer weiter voran. ^Ich leite euch^, erhellte Matatabis Stimme Yunos Gedanken, sodass die Namikaze die Führung übernahm und sich rasch bei der Katze bedankte. Immerhin hing das Leben des großen Geistes daran, dass sie rechtzeitig erschienen.

Yuno malte sich bereits die kuriosesten Bilder aus, was sie erwarten könnte. War das Team bereits tot? Hatten sie noch eine Chance? Wer würde die beiden Dazukömmlinge angreifen? Das Toten-Duo oder Team 10? Hatten sie bereits Kakuzu und Hidan besiegt? Lief der Kampf? Die Fragen türmten sich immer höher, nahmen kein Ende und verausnahmten sie. Ihre Konzentration sank immer tiefer, schien ein Fass ohne Boden zu sein und ließ sie den Uchiha überhören.

Erst als Matatabi ihr Chakra aufschaukelte, es bis über beide Ohren in ihr zum Schwingen brachte, sah sie auf und blickte in Osamus Augen. Sie sahen deutlich lebendiger aus als Itachis. ,,Sie werden noch leben. Wir holen sie da raus", sprach er beruhigend auf sie ein, fixierte sie mit seinen onyxfarbenen Augen und lief im gleichen Tempo neben ihr. Er konnte Schritt halten. Itachi hätte dies nicht mehr geschafft. ,,Ich hoffe es." Yuno wusste nicht, welche der zwei Parteien Osamu meinte, doch innerlich war sie sich sicher, dass er von Team 10 sprach. Deswegen liefen sie doch auch.

Immer näher kamen die beiden dem Gebiet der toten Bäume. Der Waldrand lag just in diesem Moment hinter ihnen, als sie es hörten. Kampfgeräusche. Sie waren spät, doch noch nicht zu spät. Keines der Teams war bislang besiegt. Angst keimte in der Wächterin auf, als sie noch einen Zahn zulegten und die kämpfenden Shinobi in ihr Blickfeld gerieten. Team 10 wurde zurückgeschlagen. Ihre Attacke brachte keinen Sieg, doch diesen Moment nutzten Osamu sowie Yuno, um sich zwischen die Fronten zu stellen.

Mit viel Schwung rausten sie zwischen die Parteien und blieben auf halber Strecke stehen, wirbelten eine Menge Staub dabei auf, was die Ninja innehalten ließ. Mit einer Hand an dem Griff ihres Katanas schaute Yuno zu Asumas Schützlingen, während Osamu mit dem Rücken zu ihr stand und die Akatsuki im Auge behielt. Seinen Speer gezückt, wartete er auf seinen Einsatz, doch noch mischten sich Überraschen sowie Entsetzen in die Blicke der Anwesenden, als sie erkannten, wer den Kampf unterbrach. Ungebetene Gäste.

Die Namikaze sah, wie Kakashi den jungen Nara mit Mühe zurückhielt, ebenso wie er leise mit dem Team sprach, damit niemand ihn hörte. Die jungen Ninja schienen nicht zu verstehen, während Hidan über den gesamten Kampfplatz zu hören war: ,,Unterstützung!" Yuno schluckte. Er hatte recht, doch sie waren nicht die Unterstützung für das Duo.

Sie spürte, wie die Anspannung stieg, auch der Hatake sich versteifte, als der Nuke-Nin dieses eine Wort sagte, jedoch sein Partner eine andere Fährte verfolgte und dessen Fäden das nächste waren, was sie spürte.

Zittern sowie hustend sah sie an sich hinab, erkannte die ausgefranzte Hand des Geldgeiers, die durch ihren Rücken vorn an ihrem Bauch wieder herauskam. Er hatte sie durchbohrt. Yuno spürte, wie Blut ihrer Kehle emporstieg, der metallische Geschmack sich in ihrem Mund ausbreitete und das klebrige Rot in Schüben aus ihr herausbrach.

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Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt