Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)

Kapitel 32. Der Mann mit der Maske

Yuno erkannte trotz des Drogenrausches durch Tobis Strudel, dass Pain mit ausdrucksloser Miene vor ihr stand. Die Präsenz des Maskierten spürte sie hinter sich, doch etwas hatte sich verändert. Kälte breitete sich im Raum aus, zog ihr eine unübersehbare Gänsehaut über den Körper. Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt.

Tobis Schritte hallten an den Wänden wider, als er die Namikaze umrundete, die Arme vor der Brust verschränkt hielt. Neben Pain kam er zum Stehen, musterte die Frau von oben herab. Dann sah sie es. Es blitzte ihr bedrohlich entgegen. Das blutrote Auge hinter der Maske. Es fixierte sie, analysierte sie. Es raubte ihr den Atem, als sie das Sharingan erkannte. Ihr Körper wollte zurückweichen, doch ihr Geist weigerte sich, sodass sie angespannt stehen blieb und den Kopf lediglich senkte.

,,Sei nun ehrlich oder wir beseitigen dich", erklang Pains dunkle Stimme, verstärkte somit ihre Gänsehaut. ,,Was wolltest du beim Kazekage in Sunagakure?", fing er ohne Umschweife zu sprechen an, machte deutlich, dass er mit ihrem Besuch im Windreich nicht einverstanden war. Was sollte sie antworten? Die Wahrheit stand nicht zur Auswahl. ,,Rede", forderte er mit Nachdruck in der Stimme und reckte seine Hand in Höhe ihres Gesichtes. Er würde sie in einem Wimpernschlag wegpusten - ohne zu zögern.

Sein Rinnegan glühte regelrecht und brannte sich in ihre Seele. War ihre Tarnung aufgeflogen? Wenn es hart auf hart kommen würde, müsste sie kämpfen - mit allem, was sie hatte. Vor ihr stand ein Rinnegannutzer, der Anführer der Akatsuki. Chance eines Sieges gleich null. Dann war da noch Tobi, welcher wie ausgewechselt wirkte und sie ihn nicht wiedererkannte. Sein Sharingan ließ sie nicht los, fokussierte sie, doch er beförderte sie in kein Genjutsu.

,,Seit wann drohst du deinen Mitgliedern mit deiner Kraft?", zynte sie, machte statt einen Schritt zurück einen vor und könnte ihren Kopf an seine Hand lehnen, wenn sie es wollen würde. ^Du bist doch krank!^, ertönte Kuramas Stimme schreiend, seine Schweife peitschten wild. Die anderen stimmten ein, doch Yuno ignorierte sie, konzentrierte sich mehr darauf, nicht aus ihrer Rolle zu fallen. ,,Mich hat noch nie ein Mitglied hintergangen." Pain senkte seine Hand, um ihr ununterbrochen in die Augen sehen zu können.

Sein Lila traf ihr Blau. Rot beobachtete die Situation. ,,Ich habe die Organisation nicht hintergangen", ruhig erklang ihre Stimme - trotz der Gefahr, der sie sich in diesem Moment aussetzte. ,,Ich habe Informationen beschafft, zwar auf eigene Faust, aber ich brauchte Gewissheit", gab sie zu erkennen und verleitete ihre Gegenüber somit in Verwirrung. Der Maskierte hob nun ebenfalls den Arm, hielt ihn vor Pain, was diesem signalisierte, dass er sich zurückhalten sollte. Er schob sich zwischen den Leader und die Namikaze, ließ sie jedoch nicht aus den Augen.

,,Um welche Informationen handelt es sich?", Yuno erschauderte, als eine tiefe sowie raue Stimme aus dem sonst quirrligen Tobi ertönte. Sie riss ihre Augen auf und musterte ihren Partner. Es war Tobi ohne Zweifel, doch diese Stimme passte nicht zu dem, den sie kannte. Misstrauen flammte in ihr auf, was der Mann zu bemerken schien. ,,Du vertraust mir nicht. Verständlich, denn du kennst mich nicht", erkannte er und verlieh seinen Gedanken somit einen Ton, was sie benickte. ,,Ich bin Madara Uchiha und der wahrhafte Anführer der Akatsuki."

Yuno glaubte ihren Ohren kaum, hätte am liebsten lauthals losgelacht, doch Pains Schweigen bestätigte ihr, dass der Maskierte die Wahrheit sprechen musste. Madara Uchiha. Eine neue Information. Eine wichtige Information. Akatsuki besaß einen Anführer verborgen im Schatten. Madara Uchiha. ,,Berichte von deinen gewonnenen Informationen", forderte er erneut, blieb ruhig aber bestimmt. Sie kannte seinen Namen und war sich seiner Geschichte bewusst. Er war einst das Oberhaupt des Uchiha-Clans und war an der Gründung Konohas beteiligt. Er musste ein Geheimnis verborgen halten, denn er wirkte jung und topfit, obwohl er bereits über einhundert Jahre alt sein musste.