Kapitel 8. Koray

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Kurz vor dem Dorf legten Konan und Yuno ein Gen-Jutsu über ihr Aussehen. Die Namikaze hatte, wie bei ihrem Besuch in Konoha, braune Haare und braune Augen. Der Akatsuki-Mantel wich einem einfachen Pullover mit einer normalen Anbu-Hose. Konan machte sich kurze, blonde Haare und trug nun einen weißen Mantel.

,,Und wo fangen wir an?" fragend sah die Wächterin zu ihrer Kameradin. ,,Ich würde vorschlagen, wir teilen uns erst einmal auf und schauen uns um." ,,Und danach treffen wir uns wieder hier und beraten uns." hatte Yuno den Braten gerochen und vervollständigte die Idee ihrer Vorgesetzten, welche lächelnd nickte. ,,Dann in einer Stunde wieder hier." sagte sie noch, ehe sie in der Menge verschwand und die Namikaze allein ließ. Diese sah sich kurz orientierend um und lief dann einen Stand nach dem anderen ab. Auch musterte sie die verschiedensten Gebäude, als hinter ihr eine Stimme erklang.

,,Kann ich ihnen helfen, Fräulein?" Sie drehte sich um und betrachtete den Stand vor ihr, hinter dessen Tressen ein Mann mit weißgrauen Haaren sowie mit einem weißen Kittel stand. Es war ein Arzneistand, bei welchem sie auch die Verbandmaterialien aller Art vorfand. ^Für einen Shinobi genau der richtige Stand.^ *Eher für Medi-Nin.* korrigierte sie Chomei und trat einen Schritt näher. ,,Sie sehen so aus, als würden sie etwas bestimmtes suchen." sprach der Mann weiter. ,,Da haben sie recht." lächelnd kniff sie ihre Augen zusammen und dankte innerlich der Hilfsbereitschaft. ,,Lassen sie mich raten. Ein Geschenk zur Mondscheinnacht." Überrascht nickte sie.

Der Mann sprach mit seinem Kollegen, welcher ebenfalls am Stand arbeitete, ehe er zu ihr auf die Straße trat. ,,Dann helfe ich ihnen gern." ,,Das ist nicht notwendig. Ich schaffe das auch allein." wehrte sie den Versuch ab, einen Verfolger auf ihrem Weg zu haben, doch er blieb stur. ,,Jetzt ist es zu spät. Was suchen wir." seufzend gab sie nach. Sie spürte, dass er einfach zu stur war, um sich jetzt noch überzeugen zu lassen. Yuno hatte bereits eine Idee und erklärte ihm, was sie alles brauchte. Er lachte nur, als sie ihm sagte, warum sie genau das ausgewählt hatte, doch er fand ebenfalls, dass es perfekt wäre.

Nach gut einer dreiviertel Stunde hatten sie alles beisammen und Yuno bekam sogar nebenbei das Dorf ein wenig gezeigt. Die Tour endete vor dem örtlichen Krankenhaus, in welchem Koray arbeitete. Sie hatten sich ein wenig unterhalten und Yuno fand ihn tatsächlich ganz nett. Sie hatte nicht den Eindruck, als wäre er ein Shinobi, welcher sie angreifen könnte. Er brachte sie noch zu ihrem Ausgangspunkt, an welchem sie dann auf Konan warteten.

Doch kaum hatte sie sich umgedreht, war Koray wieder verschwunden und sie stand allein in mitten der vielen Menschen. Schulterzuckend nahm sie es so hin, doch nach wenigen Minuten tauchte er aus der Menge wieder auf. ,,Ich hätte vielleicht bescheid sagen sollen oder?" ,,Wäre nett gewesen." leicht beschämt kratzte er sich am Hinterkopf und kramte anschließend in seiner Kitteltasche, bevor er ihr eine getrocknete Mondblume entgegenhielt. ,,Die ist für dich, Yuno. Sie ist ewig haltbar." fragend zog sie eine Augenbraue in die Höhe und nahm sie vorsichtig an. ,,Irgendwie muss ich mich erkenntlich zeigen, dass ich dank dir von diesem Stand weg konnte." Er hatte ihr erzählt, dass es nicht seine liebste Arbeit war, weshalb sie sich lediglich bedankte und die Blume annahm, als auch schon Konan neben ihnen auftauchte.

Verdutzt sah sie zwischen den beiden hin und her. ,,Wenn hast du denn da gefunden?" richtete sie ihre Frage an Yuno, welche nun an der Reihe war, sich leicht lachend und ertappt am Hinterkopf zu kratzten. ,,Das ist Koray. Er hat mir das Dorf genauer gezeigt und mir beim Suchen geholfen." Dabei deutete sie auf die Tüte, die sie bei sich trug. Eigentlich wollten die beiden Frauen gemeinsam letztendlich suchen, doch beide schienen sich nicht an den Plan gehalten zu haben, denn auch die Nuke-Nin trug einen kleinen Beutel bei sich.

Koray verabschiedete sich kurz darauf, da er zu seinem Posten zurück musste und auch die beiden Akatsuki machten sich auf den Rückweg.

Schnell war das Dorf verlassen und auch die Gen-Jutsus aufgelöst, als Konan das Gespräch mit ihr suchte. ,,Sag mal Yuno... " fing sie an. ,,Hast du jemanden, der dir sehr, sehr wichtig ist? " Verwirrt sah die Namikaze zu ihr. ,,Klar, meinen Bruder.." ,,So meinte ich das nicht." unterbrach die Violetthaarige sie schnell, sodass Yuno nun verstand und betroffen zu Boden sah. ,,Habe ich einen wunden Punkt getroffen? Falls ja, tut es mir leid." besorgt legte sie eine Hand auf die Schulter der Blonden, doch sie wank nur ab. ,,Alles gut.. Natürlich habe ich so jemanden, nur ist es sehr kompliziert." ,,Verstehe."

Konan spürte, dass es ihrer Freundin zu schaffen machte, wenn sie darüber redete. ,,Wie kommst du auf so eine Frage?" ,,Nur wegen diesem Koray. Er hat dir immerhin eine Blume geschenkt." Seufzend fuhr sich Yuno über ihre Schläfe. Wie kam sie nur auf so einen Gedanken? *Das ist doch total absurt.* ^Für dich vielleicht, Liebes. Es ist schon etwas seltenes Blumen geschenkt zu bekommen.^ *Du hast ja recht, Saiken.* Sie erinnerte sich daran, dass Kakashi ihr nie welche schenkte, doch trotzdem wusste sie, seine Gefühle zu schätzen.

,,Du glaubst doch nicht wirklich, dass das etwas zu bedeuten hat?" Stellte die Wächterin die Gegenfrage und kam immer noch nicht auf den Gedanken klar, mit jemanden anderen als Kakashi eine Beziehung einzugehen. Konan zuckte nur mit den Schultern, als ihr eine weitere Idee zu kommen schien. ,,Du solltest ihn zum Fest besuchen." ,,Wie?" mehr konnte sie nicht sagen. Sie sollte was tun? Ihn besuchen? Er würde sie doch verstoßen! Oder?

Der überraschende Themenwechsel und Yunos Reaktion ließen Konan schmunzeln. ,,Das geht doch gar nicht. Ich bin ein Nuke-Nin und wenn ich dem Dorf nur zu Nahe trete, nehmen sie mich fest." redete sie sich heraus, wobei es das offensichtlichste Problem an der ganzen Situation war. ,,Du hast es schon einmal geschafft." Aufmunternd drückte sie ihr die Daumen, doch es war nicht überzeugend genug. ,,Außerdem wird Pain das niemals erlauben." ,,Pain ist das geringste Problem." Konan grinste wissend. Sie wusste, dass sie Pain überzeugen konnte. ,,Vielmehr ist dein Dickschädel im Weg." ,,Ach man, Konan. Du machst mich fertig." Die Wächterin ließ die Schultern fallen, als sie auch schon das Versteck erreichten und sich ihre Wege trennten.

Eine Woche später stand die Mondscheinnacht vor der Tür. Alle Mitglieder versammelten sich in der Küche und legten ihre Geschenke auf einen kleinen Tisch. Die Geschenke hatten die verschiedensten Formen und Größen, weshalb allesamt gespannt waren, was sich dahinter wohl verbergen würde.

Kisame machte den Anfang und zog das bunte Fisch-Papier von einem runden Gegenstand. ,,Uhh... Danke dir, Itachi. Wie nenne ich dich? " überrascht sahen alle auf das Glas mit dem kleinen Goldfisch darin. ^Er hat ihm ernsthaft einen Fisch geschenkt?^ fragte Gyuki. *Sieht so aus, aber hauptsache er freut sich.* ^Auch wieder wahr.^ meinte Isobi und zog sich danach zurück. ,,Er sieht aus wie ein Minikisame. Genau, so wird er heißen: Minikisame!"

Itachi hielt derweil einen Zylinder in der Hand, welcher kurz darauf auch nicht mehr verpackt war. ,,Bester Partner. " las er von der Kaffeetasse vor und stellte diese neben sich. Dankend nickte er Kisame zu. Kakuzu packte ein kleines rosa Sparschwein aus und begann auch gleich damit, sein Geld hinein zu stecken. *Ob das alles da rein passt?* Ganz davon überzeugt, war Yuno definitiv nicht. Hidans Geschenk war das Größte von allen und hatte die ungewöhnlichste Form. Schnell beseitigte er das Papier und zum Vorschein kam ein halbtoter Shinobi. ,,Den kannst du opfern, aber richte ihn nicht so schlimm zu. Ich will das Kopfgeld noch abholen. " informierte Kakuzu den Jashinisten, welcher danach freudestrahlend mit seinem neuen Opfer den Raum verließ.

Sasori und Deidara packten gleichzeitig aus und starrten es an. ,,Was will ich denn damit?! Das ist doch keine Kunst! " riefen sie sich gegenseitig zu. ,,Schau doch nur war es kann! Explosion! " Deidara machte Fingerzeichen und kurz darauf explodierte die Lehmfigur in den Händen von dem Puppenspieler. ,,Das selbe kann ich auch! " ein klappernden Geräusch ertönte und schon wurde der Blonde von einer kleinen Marionette verfolgt und angegriffen. Grinsend sah die Namikaze ihnen nur zu, bevor sie sich wieder den anderen zu wandte. Die zwei Zetsus schenkten sich ebenfalls etwas, was sich schlussendlich als Pflanze und Gießkanne herausstellte, worüber sie beide sehr glücklich schienen.

Als nächstes überreichte Pain sein Geschenk Konan. ,,Es ist weich. " sagte diese als erstes und entfernte die Verpackung. Zum Vorschein kam ein rotes viereckiges Kissen mit einem Aufdruck, welches ein Reh in einem Winterwald zeigte. ,,Danke, Pain." Mit diesen Worten überreichte sie dem Leader ihr Geschenk und kuschelte sich an das Kissen. Pain packte ein Buch aus, welches sich anscheinend über die Geschichte Amegakures drehte. Übrig blieben nun nur noch Tobi und die Wächterin. ,,Hier, Tobi. " lächelnd überreichte sie ihm die quadratische Box, welche Tobi bis zu den Knien ging. Mit viel Gekicher und unendlich vielen Papierschnipseln war das Papier entfernt und lag in der gesamten Küche auf dem Boden.

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Die Wächterin der Bijuu - Dark and Light (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt