37 - Sündenbock

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Frau Schwarz war genervt. Das war klar zu erkennen.

Sie erkannte es selbst, als wir zurück waren in unserem Zimmer, meinte sie:

"Ich glaube, du machst heute einen Bogen um mich. Ich bin echt fertig für heute. Zu viel Stress mit den kleinen Strolchen."

Die kleinen Strolche?

So nannte sie die Schüler also. Ich konnte sie aber verstehen. Ich glaube, ich wäre auch genervt gewesen.

Doch meine Stimmung war eine ganz andere.

Aber ich hatte auch eine Idee, die ich mir zurechtgelegt hatte.

"Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Ich würde gern hier bei Ihnen bleiben. Was, wenn ich für all die Sünden meiner Mitschüler büßen würde? Verstehen Sie, was ich meine?"

Sünden, das Wort hatte ich wohl aus dem Vatikan mitgebracht.

Sie grinste vielsagend, sagte aber nichts. Stattdessen kramte sie in ihrer Tasche und nahm etwas raus, das wie ein Tischtennisschläger aussah. Ein weniger größer halt. Aber mit Löchern.

"Die Reitgerte war mir zu sperrig für die Tasche."

Sie zeigte mir das Teil.

"Das sieht gefährlich aus! Wofür sind die Löcher?"

"Für die Luft. Da kann die Luft besser durch. Da muss ich mich nicht so anstrengen, wenn ich zuschlage. Weniger Luftwiderstand."

"Das heißt, es tut mir weh?"

Frau Schwarz nickte.

"Das Ding haben Sie für mich mitgebracht?"

"Die Schüler kann ich damit ja schlecht schlagen."

"Aber mich schon!"

"Zieh dich aus, und ich werde dich bestrafen für die Verfehlungen deiner Schulkameraden, wenn du das so sehr brauchst!"

Sofort war wieder dieses Gefühl da, das ich so sehr begehrte.

Sofort fühlte ich mich wieder so klein und winzig und hilflos.

Es gab kein schöneres Gefühl!

Frau Schwarz saß auf ihrem Bett und sah mir zu.

Der Ort war komisch. Kalt und unwirtlich. So war das halt in einer Jugendherberge.

Alles war zweckmäßig und schnell zu reinigen.

Ich zog mich aus, komplett.

In dem Zimmer war es kalt.

Auch das Licht der Neonröhre war kalt, der Boden war kalt.

Fast schon fühlte es sich warm an, als ich mich über ihre Knie legte. Ihr Körper verströmte die Wärme ihres Körpers, die ich so sehr wollte. Es war fast ein wenig tröstlich.

Sie streichelte mich, meinen Po, ganz zärtlich. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig feucht wurde. Es erregte mich, dass ich nun leiden musste für all die Sünden meiner ungeliebten Mitschüler.

"Fangen wir an mit Hannah und Klara!"

Das waren die beiden Mädchen, die wir auf der Toilette im Vatikan gehört hatten und die über Frau Schwarz gelästert hatten.

"Das macht ein Dutzend Schläge!"

Es gab keine Regeln, sie schlug einfach zu, und ich war erstaunt darüber, wie hart sie es tat.

Dabei schien sie gar nicht so sauer zu sein.

Es war anders als die Reitgerte. Die biss ganz brutal in die Haut. Dieser komische Tischtennisschläge war dumpf und hart. Es fuhr durch meinen ganzen Körper. Nicht nur dieses fieses Geräusch.

Meine Lehrerin, meine HerrinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt