41 - Aftercare

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An diesem Abend ging ich nicht mehr in die Galerie. Ich wollte nicht mehr gesehen werden, ich wollte auch nicht angequatscht werden von so einer erregten Kunstliebhaberin. Ich saß einfach noch eine Weile in der Küche in den weichen Mantel gewickelt.

Ich hörte aber, wie die Musik spielte, die ich für diesen Abend aufgenommen hatte. So ein bisschen gedämpft hörte ich mir das alles an und war eigentlich ganz zufrieden.

Aber recht bald kam Viktoria und meinte:

"Lass uns fahren! Ich bring dich ins Hotel!"

Sie führte mich nur in dem Mantel bekleidet durch den Hinterausgang zum Auto, und wir fuhren ins Hotel. An einem Burger King fuhr sie noch so spontan durch den Drive In, und wir orderten ein paar fleischlose Burger mit Shakes und Fries und dem vollen Programm, die wir im Hotel auf dem Bett mit einer Flasche Sekt von der Tanke verzehrten.

Es war der totale Kontrast zu dem Abend in der Galerie, der ja extrem in allerlei Hinsicht gewesen war.

Jetzt war alles ausgelassen und lässig, wir lagen im Bett in unserer Unterwäsche. Aßen, tranken, scherzten.

Ich hatte mich längst wieder erholt von der Kunst-Performance in aller Öffentlichkeit, und Viktoria ließ sich alles erzählen, wie ich mich gefühlt hatte, wie es war, all die Augen auf mir zu fühlen. All das. Sie hatte dabei so ein Glänzen in den Augen, und es freute mich, dass sie solch einen Anteil nahm.

Schließlich rief Sarah, die Galeristin, bei Viktoria noch an, erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei. Sie berichtete, dass all die Gemälde mit Petit Mort, mit meinen Orgasmen, verkauft wären.

"Du kriegst natürlich einen Anteil!", meinte Viktoria. Aber ich hatte mir darüber gar keine Gedanken gemacht. Es waren ja auch nicht meine Gemälde, nur meine Farben, und die waren nicht so unglaublich kreativ.

Für sie war das ein toller Erfolg gewesen, und für mich war es das irgendwie auch. Eine neue Erfahrung war das für mich, dass sie so einen Enthusiasmus entwickelte.

"Was kann ich heute Abend für dich tun?", fragte sie. "Bestrafung oder Belohnung?"

"So'n bisschen kuscheln vielleicht?"

"Kuscheln! Wie kinky! Kommt sofort!"

Sie legte sich neben mich, zog sich zu mich und umarmte mich.

Wie so zwei verliebte Teenager knutschten wir auf dem Bett, schauten uns an und berührten uns so ganz sanft und zart, kicherten und neckten uns, und es war ziemlich süß, auch wenn wir beide gar keinen Sex miteinander hatten.

Stattdessen waren wir so zwei Verliebte.

So zwei Liebhaberinnen, die gar keinen Sex brauchten, die sich einfach ihre Nähe schenken wollten. Es war super schön, super intim.

Zwei Frauen, die bei allen Unterschieden ihre Zuneigung zueinander zeigen wollten.

Wir streichelten, liebkosten uns, waren ganz romantisch unterwegs in diesem recht sterilen Hotelzimmer, das noch nach Fastfood roch.

Aber all das war egal.

Es ging nicht um Sex, es ging um all das, was auch dazu gehört, viel bedeutsamer war, um die wichtigen, die schönen Dinge, die man erfährt, wenn man nicht einen anderen Körper anfasst, sondern über die Seele streichelt.

Am nächsten Morgen checkten wir nach dem Frühstück aus, fuhren in die Galerie und räumten auf, dann machten wir uns auf den Weg zurück nach Hause.

Das Auto war ziemlich leer, da nun alle Gemälde verkauft waren, ihr Geldbeutel dafür ziemlich voll.

Wie auf der Hinfahrt machten wir Arbeitsteilung.

Sie fuhr, ich kümmerte mich um den Rest.

Wir quatschen und lachten, nicht ganz so enthusiastisch, dafür mit der Zufriedenheit, was richtig und erfolgreich gemacht zu haben.

Viktoria schmiedete Pläne für neue Gemälde.

Ich war nicht so überzeugt von der Idee, dass sie mich anmalte und ich mich auf einer Leinwand räkelte, um meinen Körper darauf abzubilden. Aber als sie mir so ziemlich plastisch erzählte, wie sie sich das alles vorstellte, da sah die Sache schon wieder anders aus. Die Vorstellung, dass sie meinen Körper erst mit Farbe beschmierte und dann in einer Leinwand wickelte, klang ganz geil. Auch wenn sie mich wieder

Dieses Mal legte ich meine Hand auf ihren Schenkel, und sie schaute mich an, zog mich zu sich und gab mir einen schnellen Kuss, während sie mit 100 über die Autobahn fuhr.

Als sie mich bei mir zuhause absetzte und mir mit meinem Gepäck half, gab sie mir zum Abschied so einen richtig fetten Kuss, und das in aller Öffentlichkeit.

Als wäre es ihr total egal.

Zum Abschluss war das noch einmal ein Höhepunkt!

Meine Lehrerin, meine HerrinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt