Chapter 28- Wette (2)

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*RUMS*

Ich schreckte auf und sah mich nahezu panisch im Zimmer um. Ein Blick neben mein Bett verriet mir das einfach nur mein Buch, in dem ich gestern noch geblättert hatte über die Bettkante gerutscht war.

Erleichtert gab ich einen Seufzer von mir. Mein Blick nach draußen verriet mir das ich vor den anderen wach war und somit noch etwas mehr Zeit zum Putzen hatte.
Rasch zog ich mir meine Sachen an und lief den kalten Korridor entlang in Richtung Speisesaal. Auf dem Weg knotete ich mir provisorisch einen Zopf und stieß dann die Tür auf.
Petra saß bereits mit einer riesigen Ansammlung von Zetteln an einem Tisch. Ich nahm mir ein Paar Stullen, beschmierte sie mit Butter und belegte sie mit Wurst und Käse.

„Oh Guten Morgen y/n! Bist ja heute ganz schön früh wach was" lächelte sie mich munter an.

„Ich hab da so eine Wette mit dem Hauptgefreiten.. du hörtest bestimmt bereits davon nehme ich an?" hakte ich nach.

„Na klar, alle höher gestellten Soldaten wissen es. Allerdings ist nicht durchgesickert was der Wetteinsatz ist. Du willst nicht zufällig für Klarheit sorgen?"

„Ne laff mol" murmelte ich mit noch Brot im Mund zurück. Ich räumte meinen Teller ab und verschwand in die Abstellkammer mit dem Putzsachen.
Etwas überfordert sah ich mich um.

Scheiße man, ich seh hier irgendwie gar nicht mehr durch. Es ist als ob hier jemand umdekoriert hat. LEVI!

Wütend nahm ich mir zwei Eimer aus dem untersten Regal und belud diese mit Lappen und Seife. Anschließend klemmte ich mir zwei Besen unter die Arme und wankte vollbeladenen Hauptes aus der Kammer.

Als ich endlich das ganze Gerümpel von Putzzeug in die Halle bugsiert hatte, merkte ich doch noch einen Funken Müdigkeit der mir in den Knochen lag.

Ich überlegte kurz wie ich jetzt am Besten vorgehen sollte und begann schlussendlich mit einer Liste:

1. Tische Raus (abwischen, oben und unten)
2. Lüften
3. Fegen
4. Fenster
5. Spinnennetze
6.
Für Punkt sechs fiel mir noch nichts ein aber das würde schon werden.

Ich begann, wie es auf der Liste stand, mit den Tischen. Ich trug sie mit aller Kraft die ich hatte nach draußen und wollte sie grade abwischen als mir auffiel das sich gar kein Wasser in den Eimern befand. Scheiße

Es war ja wieder mal so klar das dass ausgerechnet mir passieren muss..

,,HALLO!" Kam es wie völlig aus dem Nichts. Ich fuhr total erschreckt herum und blickte in das von Essen beschmierte Gesicht, welches Sasha gehörte.

,,Sasha heilige Mauer Sina! Bist du denn des Wahnsinns mich so zu erschrecken?!"

,,Thehehee tut mir leid" grinste sie mich verschmitzt an.  ,,Heichou will dass du zum Training mit dem 3dm kommst".

,, ja aber dann schaff ich doch das Dreckige Ding hier niemals an einem Tag" fing ich an zu jammern.

,, y/n reiß dich mal zusammen! Er meinte wenn du sicher in den Gurten hängst kannst du weitermachen !"

Widerwillig stapfte ich hinter ihr her bis wir endlich am 3dm Platz ankamen.

„Kadett leg dir die Gurte an!" befahlen Levi schon obwohl ich noch nicht mal richtig vor ihm stand.

Ich salutierte.

Als ich mir mein 3dm nahm prüfte ich zuerst ob die Schraube vorhanden und auch richtig intakt war.
Fehlanzeige.

„Hauptgefreiter, die Schraube.." fing ich an,
„Geh beiseite und lass mich mal sehen", schob er mich weg. „Dann nimm dir einen anderen!" wurde er plötzlich lauter. Ich gehorchte einfach und tat was er sagte.

„HALLOHOOOOOO LIEBE KADETTEN!! Lasst euch von unserem Levi nicht so ärgern" schoss auf einmal eine Frau mit braunen Haaren und einer Brille über den Platz. Wenn mich nicht alles täuscht hieß sie Hanni oder so ähnlich...

„Ich bin Hanji Zoe, und ich soll einen Brief von Erwin mit höchster Eile an y/n zustellen. Ist die zufällig bei euch?"

„Ja, ich bin y/n" trat ich ihr entgegen.
„Ist es etwas ernstes oder hat der Kommandant etwas zum Inhalt gesagt?" Fragte ich nach.
„Er meinte es betreffe deine Eltern, oder waren es Cousinen und Cousins?" kratze sich diese Hanji am Kopf.

Ich merkte wie ich kreidebleich wurde. Ich sah zu Levi und dieser entließ mich mit einem Nicken. Ich rannte so schnell ich konnte wieder ins Gebäude und riss den Umschlag auf. Er trug das Wappen des Königshauses, indem sich meine Eltern aufhielten.

Werte Y/n,
Es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen das beide ihrer Elternteile im Moment als vermisst gelten. Sie entfernte sich vorgestern vom Hof und kehrten nicht zurück. Weder Militärpolizei noch Mauergarnision konnten Angaben zu ihrem Verschwinden machen. Auch die Bürger konnten nichts, was mit einem Gewaltdelikt in Verbindung gebracht werden könnte, beobachten.
Im Falle von Neuigkeiten werde ich sie sofort in Kenntnis über diese setzen. Ich bitte vielmals um Entschuldigung sie während ihrer Ausbildung mit solch schlechten Nachrichten zu konfrontieren.
Es grüßt sie aufrichtig, Guiseppe.

Tränen rollten mir über das Gesicht. Meine Eltern waren der einzige Halt den ich innerhalb der Mauern hatte. Ein Ort an den ich immer zurückkehren konnte, doch dies hatte sich mit dem heutigen Tag geändert.

Ich lief nach draußen um Hanji zu suchen. Ich fand sie schließlich mit Levi vor der verstaubten Halle vor und sah wie die beiden meine Liste musterten.

„Hanji, kann ich dich allein sprechen?"
„Vierauge bleibt hier, du kannst das ruhig auch mir erzählen, da ist es eh besser aufgehoben" zischte Levi mich an.

„Es ist ernst, ich muss wissen wo sich Kommandant Erwin gerade befindet. Ich muss einfach mit ihm sprechen".

„Geht nicht".

„Aber..."

„Ist einfach nicht möglich y/n" fiel mir Hanji sanft ins Wort und hielt mir ein Tuch hin. Ich hatte die Träne gar nicht bemerkt und wischte sie schnell weg.

„Aber an wen soll ich mich denn sonst wenden?" fing ich verzweifelt an.

„Du hast hier niemanden, sieh es endlich ein" gab Levi nur kalt von sich. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Sie können mich mal sie arroganter Mistkerl!" spuckte ich ihm vor die Füße und lief davon.

Im Gebäude suchte ich das Büro von Shadis und trat einfach hinein.
„Noch nie was von Klopfen gehört du Krepel?" fragte er schroff.

„Sir es ist zu wichtig um auf die Formalitäten zu achten!" fing ich außer Atem an.

Ich schilderte ihm den Sachverhalt, doch auch er reagierte wie Levi und wies mich ab. Wütend begann ich ihn anzuschreien,:

„SIE HABEN JA KEINE AHNUNG WIE WICHTIG MIR DIESES ANLIEGEN IST. JEDEN SCHEISS LASSE ICH HIER MIT MIR MACHEN UND DANN DARF ICH WEGEN SOLCH BEUNRUHIGENDEN NEUIGKEITEN NICHT EINMAL ZU MEINER FAMILIE?! WISSEN SIE WAS? ICH QUITTIERE HIERMIT MEINE AUSBILDUNG ZUR SOLDATIN! EIN SCHÖNES LEBEN NOCH SIE.." ich winkte ab und rannte aus dem Büro.

Shadis brüllte irgendwelche Sätze hinter mir her aber das war mir egal. Ich stürmte ins Zimmer, nahm meine liebsten Sachen und verließ das Gebäude. Am Stall angekommen sattelte ich meine graue Stute und packte ihr noch ein Paar Karotten ein. Ich schwang mich locker in den Sattel, blickte noch einmal zurück und ritt los.

Tut mir leid, „Freunde".

Flavors of you (LevixReader) *noch nicht überarbeitet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt