Chapter 31- Er und ich

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Voller Angst schaute ich ihn an, konnte jedoch nichts aus seinem Gesicht lesen. Er war älter geworden, keine Frage aber er sah mehr als nur älter aus. Was er wohl erlebt hatte..?

„Was willst du von mir Malcolm?" zischte ich ihm verbissen zu. Ich hatte wieder neuen Mut gefasst.
„Wer weiß dass schon meine Liebe.." säuselte er in mein Ohr.

„Ich weiß etwas dass du nicht weißt Herzchen".
Meine Augen weiteten sich. Wusste er über meine Eltern Bescheid? War er ein Mittelsmann? Wusste er wo sie sich aufhielten? Hat er sie entführt?
...

Mein Kopf arbeite auf Hochtouren aber so sehr ich es auch wollte ich konnte mich nicht richtig auf den Mann, welcher vor mir stand, konzentrieren.
Er war blind auf einem Auge.

Eine tiefe Narbe durchzog sein Gesicht. Ich musterte sie ausgiebig bis er mich schließlich aufforderte dies zu unterbinden.
„Also, was weißt du?" fing ich an.
„Mehr als du" grinste er und ließ sanft meinen Arm los.

Meine Chance! Ich drehte mich weg und wollte loslaufen aber da packte er mich wieder am Arm, platzierte seine Hand auf meiner Hüfte und drückte mich gegen das Holztor vor dem wir standen.
,,Nicht so eilig Mäuschen", flüsterte er wieder.

Ich hatte genug. Ich sah ihm tief in die Augen und beschloss einfach, dass was mir die ganze Zeit durch den Kopf ging auszusprechen.

,,Sag mal tickst du nicht ganz richtig?! Was fällt dir eigentlich ein dich so billig an mich ran zu schleichen und dann auch noch so schäbige Kommentare von dir zu geben? Wenn du etwas sagen willst dann jetzt, ansonsten hör auf meine Zeit zu verschwenden."

Er grinste. Warum zum Teufel grinste dieser Mistkerl? Ich entzog mich seiner und lief einfach los.
Scheiß auf den Idioten.
,,Y/n warte!"

Widerwillig drehte ich mich um und kratzte mich am Hinterkopf. ,,Na und? Was ist denn jetzt? Ich werd nicht jünger!"

Wieder ein Grinsen. ,,Mistkerl."
,,Wie bitte?"
,,Nichts."
,,Also gut, komm mal mit."

Gedankenverloren folgte ich ihm.
Wir kamen an einer alten Lagerhalle an und er schob  das quietschende Tor für mich auf und schloss es anschließend hinter mir.

,,Hallo y/n!"
,,Tris? Aber was hast du denn mit Malcolm zu schaffen?"
,,Er ist Mitglied der Bricks. Swon sieht in ihm so etwas wie seinen Bruder oder so. Ich wünschte wir würden uns unter anderen Umständen treffen."
Bedrückt sah meine alte Freundin zu Boden.

,,Ihr wisst etwas, hab ich Recht?" Kam ich direkt zum Punkt. Ich hasste es abzuschweifen, es war zu wichtig!
,,Ja." Hinter ihr trat Swon hervor und legte eine Hand auf ihre Schulter.

,,Tris, würdest du Malcolm kurz Gesellschaft leisten? Ich habe y/n einiges zu erzählen."
,,Selbstverständlich." Ihr Hände streiften sich kurz und Tris verliess kurzerhand die Lagerhalle.

„Deine Eltern waren in eine Art Verschwörung verwickelt. Ich selbst habe auch davon gehört, es aber immer an mir vorbeiziehen lassen. Hör zu y/n, diese Sache ist größer als alles was du bis jetzt erlebt hast. Vielleicht sind deine Eltern bereits tot, Ich würde es jedenfalls an deiner Stelle nicht ausschließen."

„Was denn für eine Verschwörung? Mein Gott ich weiß grade gar nicht wohin mit mir wenn ich ehrlich bin. Ich hatte so viel Stress in den letzten Tagen und jetzt auch noch eine Verschwörung, ich- "

Swon zog mich ruckartig an sich und mein Kopf prallte gegen seine Schulter. Er fing ihn sanft ab und strich mir über die Haare. Ich spürte wie mir die Tränen kamen aber ich wollte mir vor ihm nicht diese Blöße geben.
Ich atmete also tief durch und drückte ihn sanft von mir. Er lächelte mir zu und legte seinen Kopf schräg.

„Geht's wieder?"
Verlegen sah ich zur Seite und nickte. Danach suchte ich seinen Blick und schenkte ihm ein Lächeln.

„Ich danke dir Swon."
„Keine Ursache y/n, wir sind alle für dich da. Verlass dich auf uns."
„Okay, das werde ich" entschlossen dachte ich nach wie wir nun am Besten vorgehen würden.

Tris und Malcolm betreten die Halle und ihr
besprecht kurz wie ihr nun handeln sollt. Swon ordnet an dass Malcolm dich zurück zur Rumpelbude bringt und du ein Paar Sachen holst. Anschließend ist geplant dass du im Quartier der Bricks unterkommst. Beim Verabschieden schenken dir Tris und Swon eine herzliche Umarmung und warten bis Malcolm und du hinter der nächsten Häuserecke verschwinden.
Während ihr so durch die Gassen lauft wird Malcolm plötzlich langsamer und bleibt nach ein paar Metern plötzlich stehen.

„Was hast du? Tut dir was weh oder kann ich irgendwas machen?"
Er lacht. Diesmal anders als zuvor. Er lacht aufrichtig und mit seinem Herzen. Ich kann es fühlen und ich mag dieses Gefühl. Ich fühle wie eine Wärme in mir aufsteigt und meine Mundwinkel nach oben zucken. Ich beginne zu lachen. Es fühlt sich an als würde alles Negative von mir abfallen und ich fühle mich unbeschreiblich.

Es ist als wäre ich genau jetzt, in diesem Moment unzerstörbar, fast gottgleich. Nichts hält mich vom Lachen ab weil ich entschieden habe dass mich jetzt nichts aufhalten kann. Ich bin so glücklich wie schon lange nicht mehr.

„Was ist so lustig Malcolm?" beruhige ich mich und stoße leicht an seine Schulter.
„Ich dachte nur gerade an früher. Wie du damals hin und wieder mit mir nach Hause gelaufen bist. Das war alles für mich. Egal wie mies die Schule war, ich hab mich so gefreut mit dir nach Hause zu laufen."

„Wieso das denn? Du hast nie etwas gesagt! Ich hab immer jedes kleinste Detail erzählt und du hast bloß genickt!" empört stämmte ich meine Fäuste in die Hüfte.

„Du hast ja keine Ahnung wie sehr ich es mochte dir zuzuhören. Deine Augen hatten dieses Funkeln wenn du so begeistert erzählt hast. Du warst wie die Sonne an jedem noch so grauen Tag."

Ich wollte gerade mit erhobenem Zeigefinger zu einer Standpauke ansetzen da nahm er meine Hand und zog mich in eine Umarmung.

Mein Körper verkrampfte sich.
„Mal"-
„Sch.. ist schon gut ich werde dir nichts tun. Ich wollte dir nur kurz etwas sagen."

„Es tut mir leid y/n. Ich war vorhin in der Gasse ein Arschloch. Ich hab nicht nachgedacht und dich auch noch verletzt obwohl Swon mir dies ausdrücklich untersagt hatte. Ich wollte sehen was du kannst du habe übertrieben. Ich will dir nicht wehtun also bitte nimm meine Entschuldigung an."

Ich wusste gar nich was ich sagen sollte deshalb legte ich im nächsten Moment meine Arme um seinen starken Rumpf und umarmte ihn.

„Ist schon gut. Jeder stößt mal über seine Grenzen hinaus. Du hast es eingesehen und dich entschuldigt. Ich sehr dass es dir ernst ist. Ich verzeihe dir."

Nach dieser Unterhaltung löst ihr euch von einander und setzt eure Runde fort. An der Rumpelbude angekommen erläuterst du Mick den Sachverhalt und verabschiedest dich von ihm. Deine Stute bleibt vorerst bei im Stall der Rumpelbude. Mick gibt dir noch etwas Apfelsaft und Suppe für den Rest von den Bricks mit und ihr verlasst schlussendlich die Rumpelbude.

Flavors of you (LevixReader) *noch nicht überarbeitet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt