>> Ich hoffe du weißt, dass ich das deinem König melden muss. << Lord Elrond stieg von seinem Pferd ab und tätschelte es.
Er kam näher, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sollte ich ihn bitten, es geheim zu halten? Oder sollte ich nichts sagen, in der Hoffnung, dass Lord Elrond etwas Mitgefühl hatte, und es Thranduil wenigstens für ein paar Tage verschwieg?
Doch dann trat Legolas vor. >> Lord Elrond. << Er neigte leicht den Kopf und der Herr dieser Lande tat es ihm nach. Respekt wird mit Respekt gezollt. >> Wir wollen euch nicht bitten, meinem Vater von unserer Anwesenheit in Rivendell zu berichten, aber versteht, dass wir auch nicht abgeneigt wären, falls ihr erst in ein paar Tagen einen Boten in den Düsterwald sendet. <<
Lord Elrond schmunzelte und selbst Lindir, der neben seinen Herren getreten war, wirkte von Legolas eloquenter Ansprache beeindruckt.
Ich war es ebenso und machte glatt Luftsprünge, als Elrond meinte, >> Ich bin müde und werde mich ausruhen. Die nächsten Tage werde ich meine Arbeit niederlegen und nicht zu sprechen sein. << Er trat mit seinem Pferd an mir vorbei. Seine Soldaten, die noch zu Pferde waren, schickte er mit einer Handbewegung zu den Ställen vor. Bei mir verharrte er kurz, bevor er ihnen zu Fuß folgte. >> Genießt euren Aufenthalt, ich kann euch mit Gewissheit sagen, dass er nicht lange so erfreulich sein wird, wenn Besuch aufschlägt. <<
Ich nickte und neigte den Kopf. >> Danke. <<
Er tat es mir gleich und legte die behandschuhte Hand auf die Stelle, wo sein Herz lag. >> Besucht mich in meinen Gemächern, wenn die Stunde Mittag schlägt. Alleine. << Er warf einen Blick zu Legolas und ich nickte.
>> Das werde ich. Vielen Dank. <<
Lord Elrond warf noch einen letzten Blick zu mir, bevor er sich abwandte. Ich schnaufte erleichtert auf und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich mit Legolas abklatschte. Ich wusste nicht mal, dass er das konnte. Es war vielmehr eine willkürliche Reaktion, die ich früher immer getan hatte, nachdem ich eine Sache gerade so in die richtige Richtung biegen konnte. Mein Grinsen wurde nur noch breiter, als es sogar noch ein halbwegs anständiges Abklatschen wurde.
>> Wow <<, machte ich nur als Reaktion darauf. Legolas wirkte selbst überrascht.
>> Das war... <<, ertönte Lindirs Stimme und ich sah zu ihm hinüber. Er trug die selbe Rüstung wie sein Herr und hielt noch sein Pferd in der einen Hand. >> beeindruckend. Normalerweise ist mein Vater bei solchen Angelegenheiten nicht sehr beeinflussbar. <<
Meine Stimmung hatte sich in null Komma nichts verbessert und ich fiel ihm um den Hals. >> Tja, das lag wohl daran, dass mein Charm alles übertroffen hat. <<
Ich ließ ihn los und wackelte mit den Augenbrauen. Er lachte etwas, wobei er schnell Anstand vor Spaß kommen ließ. Und ernst dreinblickte.
Apropos ernst. Ich stemmte die Hände in die Hüften, wobei mir erst jetzt bewusst wurde, dass ich nicht mehr als ein Nachthemd und einen Mantel anhatte, denn er verrutschte leicht. Lindir bemerkte es auch und sah mit roten Wangen ( das lag natürlich an der Kälte des Rittes) auf den See und die Dächer der Stadt hinab.
>> Du solltest vielleicht... <<, er räusperte sich verlegen. >> rein gehen und schlafen. Es ist spät und mein Herr will dich morgen sprechen. <<
Ich zog die Brauen hoch und verschränkte die Arme. Das war die billigste Abfuhr meines Lebens gewesen. Beleidigt sah ich zu Legolas, der ebenfalls den Blick abgewendet hielt.
>> Na schön <<, seufzte ich. >> Aber morgen <<, warnte ich Lindir vor. >> erklärst du mir, warum du, als du im Düsterwald warst, nicht zu mir gekommen bist, um wenigstens einmal Hallo zu sagen. Ich sag dir, dass war nicht schön, dass erst vor paar Stunden von euren Wachen zu erfahren. <<
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Thranduil FF || Die Bestimmung - Die dunkle Krone
FanfictionThranduil und Arien haben endlich zueinander gefunden. Sie sind glücklich und stecken mitten in den Vorbereitungen ihrer kommenden Vereinigung. Doch der Schein trübt, denn der vergangene Krieg und die Entführung der Königin hatten Flecken auf Thran...