Etwas kaltes platschte in mein Gesicht und ich stöhnte genervt. Ist das Dach etwa wieder nicht dicht?
Ich wollte gerade aufstehen und die Hütte verfluchen, bis ich feststellte, dass ich auf etwas ganz anderem als einer Matratze aus Moos lag. Es war viel weicher und es roch auch gar nicht nach Moos. Okay, irgendwie schon, aber es roch nicht nur nach Moos. Auch nach Nadelwäldern, was ganz und gar nicht passte, denn in Mittelerde hatte ich bisher noch keinen Nadelwald gesehen. Aber seitdem ich hier war, kannte ich auch nur Eryn Galen, Rivendell und den einsamen Berg.
Apropos Eryn Galen...
Ich fuhr aus meinem Schlaf und sah mich eilig ob. Wo war ich? Ein Zelt? Warum war ich in einem Zelt? Ich war draußen gewesen und hatte mich nur kurz hingesetzt.
>> Du bist in Sicherheit. <<
Eine Frauenstimme. Ich wusste gar nicht, dass unter den Soldaten Frauen gewesen waren, die uns in den Düsterwald mit begleiten.
Ich sah mich um und rieb mir erst die Augen, bevor ich braunen Augen begegnete. Moment, braune Augen, nicht blaue.
Ich zog überrascht die Brauen hoch und stand auf. Eine Decke glitt zu Boden.
>> Tauriel. Was machst du hier? Ich dachte Thranduil hat dich nach der Schlacht am Erebor verbannt. <<
Sie lächelte, aber es beruhigte mich nicht. Sie saß nicht weit von mir im Schneidersitz auf dem Boden. Das Zelt war komplett leer und wirkte kleiner, als ich von außen gedacht hatte.
>> Ich weiß. << Sie stand auf und musterte mich abschätzig. >> Und ich bin immer noch nicht willkommen. Wenn ich im Düsterwald gesehen werde, werde ich getötet oder in die Kerker gesperrt, deshalb musst du den Brief an Legolas weitergeben, weil ich es nicht kann. <<
Ich sah sie mehr als etwas verwirrt an und betrachtete den braunen Umschlag in ihren Händen. >> Wieso? Was steht da drin? <<
Ihre Ohren zuckten und ihre Aufmerksamkeit schweifte ab. >> Gib es ihm einfach. Er weiß, was ich meine und was zu tun ist. Sag ihm aber nicht, dass der Brief von mir ist und auch keinem, dass du mich gesehen hast. << Damit wollte sie an mir vorbei und aus dem Zelt, bevor sie mir den Umschlag gab.
>> Hat das etwas mit Lord Elrond zu tun? <<
Abrupt blieb sie stehen, während all ihre Sinne sich auf mich konzentrierten. Sie musterte mich, diesmal ohne eine gewisse Spur der Freundlichkeit. >> Was...? Nein, ich weiß nicht, was du meinst. <<
Ich hörte Schritte näher kommen und sah mich unwillkürlich um, als ich zurück war, war die Elbin spurlos verschwunden und nur der braune Umschlag lag in meinem Schoß.
Die Zeltplane bewegte sich, schnell schob ich den Brief in die Tasche meines Kleides und setzte mich hin. Nur Momente später kam Thranduil herein und unsere Blicke begegneten sich.
>> Du bist wach. <<
>> Ja. <<
Er musterte mich wie jedesmal, wenn er merkte, dass etwas nicht stimmte. Als er nichts fand, räusperte er sich und trat zurück.
>> Wir reiten weiter. Du hast etwas Zeit vorher etwas zu essen. << Er warf mir einen Apfel zu, aber ich wich ihm aus und ließ ihn zu Boden fallen und durchs Zelt kugeln. >> Arien... <<
>> Komm mir nicht damit! <<, fuhr ich ihn an und sprang auf. >> Kümmere dich um deinen eigenen Kram und lass mich einfach in Ruhe, ich bin alt genug und kann mich um mich selbst kümmern. <<
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Thranduil FF || Die Bestimmung - Die dunkle Krone
FanfictionThranduil und Arien haben endlich zueinander gefunden. Sie sind glücklich und stecken mitten in den Vorbereitungen ihrer kommenden Vereinigung. Doch der Schein trübt, denn der vergangene Krieg und die Entführung der Königin hatten Flecken auf Thran...