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Draußen angekommen schlichen wir uns erneut durch das halb zerfallene Haus, um uns gleich darauf in unsere bereitgestelltes Fluchtfahrzeug zu setzten. Diesmal war es ein schwarzer Benz der sehr teuren Sorte. Den Fahrer konnte ich jedoch nicht identifizieren, es war wieder ein andere. Ohne viele Umschweife setzte sich das Auto in Bewegung.
Mein Blick ließ ich durch das Auto wandern. Es war alles wie bei jedem Auto zuvor: sauber, glänzend und modern. Das einzige Einzigartige waren die ledernden Eingravierung eines J auf der Rückseite des Fahrer und Beifahrersitzes. Schlagartig überkam mich die Erinnerung ohne das ich was dagegen tun konnte.

2 Jahre zuvor.........

Übertrieben geschminkt und  mit einem gefälschten Ausweis in der Tasche machte ich mich auf den Weg zu der nächst gelegenen Bar. Der Geruch von Bier umhüllte mich, direkt nach dem ich die Schwelle zum Eingang übertreten hatte. Sofort überkam mich die Sehnsucht, genau diese zu mir zu nehmen. Ich wollte nicht mehr meine Gedanken hören, wollte nicht mehr nachdenken müssen. Und Bier und später wahrscheinlich auch Vodka, schienen mit da eine effiziente Lösung zu sein. Das hatte die letzten Wochen ja auch schon super funktioniert. Selbstbewusst lief ich auf die Theke zu, meine schwarz gefärbten Haare wippten bei jedem Schritt mit. Sobald ich da war hievte ich mich auf den erst besten Hocker und wartete geduldig auf den Barkeeper der wohl anderweitig beschäftigt schien. Neben mir schob sich eine Frau auf einen der Barhocker. Sie schien Mitte 20. Ihre Haare waren zu einem strengen Zopf zusammengebunden. Plötzlich fiel ihr Blick auf mich und ihre Augen wanderten einmal an mir hoch und runter, weshalb ich mich plötzlich nicht mehr wirklich selbstbewusst fühlte. Ich brauchte dringend Alkohol. Genau in dem Moment wandte sich der Barkeeper endlich mir zu.
Ohne zu warten bis er mich fragte was ich wollte, murmelte ich nur: ,,2 Wodka bitte." Der Barkeeper nickte verständnisvoll und machte sich dran 2 Shorts mit Wodka zu befüllen. Ich schien wohl schon sehr Erwachsen auszusehen oder dem Barkeeper war es einfach egal. Gekonnt stellte er die beiden Gläser vor mir ab und wandte sich dem nächsten Kunden zu.
,,Bist du sicher das du Wodka pur trinken möchtest?" erklang plötzlich eine fragende Stimme. Die Frau neben mir guckte mich skeptisch an. Doch ich ignorierte sie, griff nach dem ersten Short, legte die Zunge hoch und exte das Glas. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus und meine Gedanke wurden endlich etwas leiser. Doch zu laut waren sie dennoch, also griff ich ohne zu zögern an das zweite Glas und wiederholte das ganze. Meine Sorgen wurden zu kleinen Kisten, die irgendwo in der hintersten Ecke meines Kopfes landeten. Da drang erneut die Stimme der Frau zu
mir:,, Mach mal langsam Mädchen. Du siehst nich alt genug für solche Mengen Wodka aus." kritisch musterte sie mich.
,,Sorry, hab grade keine besondere Lust auf das Gespräch. In 2 Wochen beginnt die scheiß Schule und ich sitz hier rum und besauf mich. Das Problem ist, dass ich keine Ahnung habe wie ich leben soll. Meine Eltern sind abgehauen, ich habe zu wenig Geld für die Miete und ich finde einfach keinen Job." redete ich plötzlich drauf los. Scheiße, der Wodka tat seinen Job.
Beschämt guckte ich auf den Boden. Meine Sicht fing an zu verschwimmen, doch trotzdem wollte ich hier raus. Wackelnd stand ich auf und machte mich auf den Weg zur Tür. Doch 2 Arme versperrten mir plötzlich die Sicht. ,, Vielleicht kann ich dir ja helfen." sagte die Frau. Ich konnte ihr jedoch nicht richtig zuhören. Was sie anscheinend bemerkte, denn im nächsten Moment zog sie mich mit sich nach draußen und setzte mich in ein Auto. ,,Hey" lallte ich ,,das ist Entführung."
,,Jaja. Schaffst du es mir deine Adresse zu sagen?" Irritiert dachte ich darüber nach. Doch meine Adresse war noch in meinem Kopf. So betrunken war ich schließlich auch nicht. Etwas lallend, doch relativ verständlich sagte ich ihr meine Adresse. Woraufhin sie los fuhr. Mir viel jetzt erst auf das ich mich in einem Benz befand und zwar einem sehr teuren. Lange darauf konzentrieren konnte ich mich jedoch nicht, da mich plötzlich eine starke Müdigkeit überfiel. Das lag wahrscheinlich an der Tatsache das ich seit Tagen nie mehr als eine Stunde geschlafen hatte. Mein Kopf wurde immer schwerer, weshalb ich mich zur Seite legte und mich somit auf den bequemen Autositzen zusammen kuschelte. Meine Augenlieder sanken in sich zusammen und somit war das letzte was ich sah, die Ledernde Eingravierung eines J.

Ende

Das war der Abend bevor Jenna mir den Job bei der Firma beschaffen hatte und mich somit aus dem Bankrott gerettet hatte.
Wieso mussten wir ausgerechnet in dem Auto fahren? Es war logisch das nach Jennas Tod ihre Sachen an die Firma kommen, aber wieso ausgerechnet ihr Auto? ,,Alles klar?" riss mich King plötzlich aus meinen Gedanken. ,,Klar, wieso auch nicht?" antwortete ich fragend. Doch er wackelte nur mit den Schultern. Die Fahrt schien wohl immer noch nicht zu Ende zu sein. Also konnte ich dich eventuell etwas mehr über King herausfinden. ,,Sag mal, war das dein erster Auftrag?"
,,Ja, aber ich hoffe das war mir nicht zu sehr anzumerken?" sagte er halb fragend. ,, Tut mir leid, aber du hast noch sehr viel zu lernen.Wenn du willst kann ich dir helfen und dein Mentor sein." sagte ich amüsiert, doch auch etwas provozierend. Doch er schien nicht drauf eingehen zu wollen. Ein Schmunzeln verriet jedoch das es ihn auch nicht kalt ließ. In genau dem Moment hielt das Auto. Ein Blick aus dem Fenster genügte und ich wusste das wir vor meiner Wohnung standen. Während ich ein leises Tschüss murmelte, öffnete ich die Autotür und stieg aus. Kurz darauf fuhr das Auto weiter und ich konnte nur 2 helle Punkte in der Dunkelheit verschwinden sehen.

Ich hoffe ihr fandet ihre Erinnerung interessant. Feedback wäre super und danke fürs lesen ❤️

I'm a Killer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt