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King

Stille. Der Knall hallte durch die Luft. Wäre cool wenn das hier wie in einem Film wäre und jetzt alles in Zeit Lupe wäre, doch es ist keiner. Alles geht plötzlich viel schneller, der Kerl hievte sich in Sekundenschnelle wieder hoch und stürzte sich auf Ani.
Ihr Blick lag jedoch noch auf mir. In ihren Augen spiegelte sich Überraschung, doch auch etwas das ich einfach nicht so recht zuordnen konnte. Ich wollte ihr grade signalisieren, dass da neben ihr ein Typ auf sie zu stürmt. Zu meiner Überraschung jedoch hatte sie das selber schon bemerkt. Sie wendete den Blick in Sekundenschnelle von mir ab und duckte sich grade rechtzeitig um der Faust des Typen auszuweichen.
Wie ein Volltrottel stand ich daneben und schaute zu wie sich das ganze erneut zu einem Faust Kampf entwickelte. Bewunderung machte sich in mir breit, sie war wirklich gut. Scheiße, was denke ich  jetzt darüber ich sollte irgendetwas tun. Ich stehe stattdessen wie ein dämlicher Feigling daneben. Es schien grade echt so auszusehen als ob Ani verliert ihre Beine wackelten gefährlich unter ihr, während sie versuchte die Faust des Typen wegzudrücken. Ich konnte das nicht länger mitansehen. Adrenalin machte sich in meinen Adern breit. Mein Blick viel auf die Pistole, die dem Typen vorhin aus der Hand gefallen sein muss, als er sich auf Ani gestürzt hatte. In meinem Kopf ging ich verschiedene Möglichkeiten durch, doch ich fand einfach keine bessere. Ich musste ihn ja nicht gleich erschießen, der Fuß würde es auch tun. Entschlossen stürzte ich mich auf die Pistole zu und hob sie ohne zu zögern auf. Anschließend richtete ich sie auf das Gefecht. Auch wenn es grade keins mehr war. Ani lag auf dem Boden und der Typ schlug auf sie ein. Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Es erinnerte mich so an meine Vergangenheit, dass ich den Anblick nicht mehr ertragen kann und mich wegdrehte.

Flashback

Ich hörte Schrei aus dem Wohnzimmer. Ich versuchte sie zu ignorieren und kuschelte mich tiefer an mein Kuschelbären. Meine Mutter hat es mir zu meinem 5 Geburtstag geschenkt und auch , wenn meine Freunde gelacht haben als ich ihnen davon erzählt habe, habe ich es immer noch. Auch wenn ich schon 9 bin. Ängstlich krabbelte ich unter die Decke, die Schreie wurden lauter. Ich hörte meine Mutter wimmern. Das reicht, ich hielt das nicht mehr aus. Vorsichtig verließ ich mein Bett und tapste so leise wie möglich bis zu meiner Zimmertür. Angst kroch meine Knochen hinauf, doch ich kann das. Ich bin kein Weichei. Entschlossen schlüpfte ich aus meinem Zimmer, schlich den Flur entlang und lugte schließlich durch die Wohnzimmertür. Wie versteinert stand ich da, nicht im Stande mich zu bewegen. Meine Mum lag zusammengekauert auf dem Boden, Dad stand über ihr und schlug auf sie ein. ,,Hör auf zu schreiben du dämliche Nutte!" schrie er von oben auf sie herab. ,,Du willst doch nicht das unser Sohn das mitbekommt, der hat schon Pech genug mit so einer schwachen Hure als Mutter!!!"  spukte er ihr weiter ins Gesicht und ließ einen Faustschlag folgen. Wie angewurzelt stand ich da, gelähmt von der Angst. Ich will ihr so gerne helfen, doch ich kann nicht. Tränen liefen mir über die Wange. Wie in Trance drehte ich mich von dem schrecklichen Bild vor mir weg und ging weg. Wie ein dämlicher Feigling

Flashback Ende

Meine Augen wurden feucht. Ich bin nicht mehr wie damals. Ich bin stärker und ich werde mich diesmal nicht abwenden. Anis verzweifeltes ringen nach Luft, holte mich zurück in die Gegenwart. Der Typ Hielt beide Hände um Anis Hals und schnürte ihr so die Luft ab. ,,Eigentlich sollte ich dich lebend zu ihm bringen, aber irgendwie gefällst du mir Tod grade viel bess...." seine Stimme verstummte. Zitternd ließ ich die Waffe fallen. Ich hatte geschossen. Wie versteinert sah ich zu, wie der leblose Körper des Typens  zu Boden sank. Blut quoll aus seiner Stirn. Ich hatte ihm in den Kopf geschossen. Ich hatte ihm einfach in dem Kopfgeschossen. Wirklich Zeit um das zu verarbeiten, wurde mir jedoch nicht gestattet. ich musste Ani helfen. Un das bitte sollte aus der Leiche werden? Und was ist wenn das jemand gesehen hatte. Schweiß brach auf meiner Stirn aus.
Doch Ani stand im Vordergrund. Schnell eilte ich auf sie zu reichte ihr meine Hand. Sie hüstelte immer noch etwas doch sonst schien sie nur voller Schnittwunden, aber nichts wirklich ernsthaft verletzt. Trotzdem spürte ich so etwas wie Sorge. Als sie meine Hand bemerkte, guckte sie mich genervt an und schlug sie weg. ,,Ich kann das alleine." murmelte sie und versuchte sich hochzustemmen. ,,Okay eventuell doch nicht. Hilf mir" befahl sie wiederwillig. Schmunzeln griff ich nach ihrer Hand und zog sie hoch, wobei sie schmerzerfüllt stöhnte. ,,Gehts?" fragte ich, wobei ich versuchte meine Sorge so gut es ging zu verstecken. Sie nickte nur, ließ meine Hand los und humpelte Richtung Haus. Irritiert sah ich ihr hinter. ,,Was machen wir mit der Leiche?" rief ich hier hinterher. ,,Ist mir scheiß egal, leg ihn einfach in sein Auto und wir kümmern uns später drum." rief sie mir gleichgültig zu. Verdattert ließ sie mich zurück . Ich hatte wohl keine andere Möglichkeit, als das zu tun das Ani empfohlen hatte. Obwohl ich kein Plan hatte wieso ich ihr überhaupt helfen sollte. Ich habe echt keinen Grund dazu.

Ariana

Alles drehte sich. Meine Beine zitterten unter mir und ich fühlte mich schwach. Hoffnungsvoll versuchte ich Arends Wohnungstür aufzumachen und zu meinem Glück ging sie auf. Müde schleppte ich mich in seine Küche und griff nach einem Küchentuch und einem Messer.  Eine starke Müdigkeit überfiel mich und meine Ohren wurden taub, doch ich musste diese Sache noch erledigen. Schwach Dauer ich in den Flur und öffnete eine beliebige Tür. Es war das Bad. Ich hatte keine Zeit mich zu freuen. Schnell öffnete ich den Schrank und zog das Desinfektionsmittel heraus und Verband. Ich habe alles. Meine Kraft war kaum noch da, doch ich zwang keinen Körper wach zu bleiben. Ich schaffe das. Meine Jeans war Blut getränkt, weswegen es schwer war sie hochzuziehen. An meinem Knie angekommen, betrachtete ich die Schusswunde an meiner Wade. Wie ein Wasserfall strömte das Blut meine gebräunte Haut hinunter. Fuck. So viel war nicht mehr übrig. Als erstes musste ich allerdings die Kugel entfernen. Es wäre vielleicht schlauer gewesen, wenn ich King davon erzählt hätte das ich bin bei dem Schuss getroffen wurde. Doch ich war verdammt nochmal zu stolz, ich will nicht von ihm abhängig sein. Konzentriert nahm ich das Messer und stach es in meine Wunde. Ich war dankbar über den Blut Verlust, denn ohne ihn hätte ich jetzt furchtbare Schmerzen. Angestrengt bewegte ich das Messer in die Richtung in der ich die Kugel vermutete. Als ich etwas hartes spürte tat ich die Messerspitze hinunter und versuchte die Kugel hochzudrücken. Ich seh sie. Ich griff nach dem Küchen Tuch und griff nach der Kugel. Als sie sich in dem Tuch befand ließ ich dieses erschöpft fallen und griff nach dem Desinfektionsmittel mittel. Ohne lange zu zögern kippte ich es auf die Wunde. Ich zischte auf. Scheiße, tat das weh.Mit schmerzverzerrten Gesicht griff ich schließlich nachdem Verband und wickelte es mit so viel Kraft wie möglich um die Wunde. So verlor ich so wenig Blut wie möglich. Erschöpft lehnte ich mich gegen eine kleine Kommode. Vor mir verschwamm langsam alles. Ich kann nicht mehr, ich schaffe es einfach nicht mehr mich zu kontrollieren. Meine Sicht wurde Dunkler bis ich schließlich nur noch schwarz sah und ein leichtes pulsieren an meinem Bein spürte.

I'm a Killer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt