35

7 1 0
                                    



Im Schneckentempo humpelte ich zum weißen Van. Die Scheiß Wunde nervte mich einfach tierisch. Ich hatte grade so viel im Kopf und es gab so viel worum ich mich kümmern sollte, doch der Schmerz der von meinem Bein bis in mein Gehirn wanderte unterbrach sämtliche Gedankengänge. Das musste ich allerdings irgendwie in den Griff bekommen, schließlich war da eine Leiche im Auto. Jedenfalls müsste da eine sein, wenn King alles richtig gemacht hat. Am Auto angekommen stütze ich mich schwer atmend gegen die Tür.  Kraftlos versuchte ich die Tür zu öffnen, doch statt sie aufzubekommen rutschte ich aus und landete kurzerhand auf dem Betonboden. Fuck.
,,Hey, Ani warte mal!" drang plötzlich Kings Stimme an mein Ohr.
,,Oh Scheiße, alles gut ?" er war bei mir angekommen. Ich verdrehte die Augen. Musste er immer in dem peinlichsten Momenten kommen?
,,Jaja alles gut." antwortete ich ironisch. ,,Ich liege gerne auf dem Boden rum."
Gleich darauf spürte ich Kings Hände unter meinen Armen, die mich versuchten hoch zu drücken.
Sofort schüttelte ich ihn ab. ,,Sag mal spinnst du." energisch drehte ich mich zu ihm, was von einem Stechenden Schmerz begleitet wurde. Ich ignorierte das und funkelte stattdessen King an. Dieser stand mit unordentlichen Haaren, einem lockeren Queens T-Shirt und sonst nur in Boxershorts vor mir. Meine Wut wurde etwas gedämpft, da ich diesen Typen vor mir echt nicht ernst zu nehmen war.
,,Was fällt dir ein mich anzufassen!" warf ich ihm entgegen. Fassungslos guckte er mich an.
,,Echt jetzt? Ich wollt dir nur helfen. Du musst echt mal runterkommen. Hilfe zu brauchen ist kein Verbrechen!"
Ich blieb still. Keine Ahnung was ich erwidern soll. Es war grade schwer genug ihn nicht nochmal anzubrüllen. Da ich keine Lust mehr hatte vor ihm auf den Boden zu hocken, stemmte ich mich mit Mühe hoch.
,, Wow, du bist ja so Weise." sagte ich ironisch, mit meiner typisch kalten Stimme. Ich musste mich schließlich immer noch um die Leiche kümmern. ,,Wenn du mir schon so gerne helfen möchtest, dann zieh dir was an und komm dann wieder. Ich überleg mir solange was."
Er guckte an sich herunter. ,,Ah verstehe." ein Lächeln folgte. ,, Ich sehe eventuell etwas verschlafen aus. Aber eine Frage habe ich: Wieso rufen wir nicht einfach die Firma an und die Regeln das ganze dann?"
,,Gute Frage ich beantworte sie sobald du dich angezogen hast, ich brauch Zeit zum Nachdenken. Und sei doch bitte so nett und bring Schmerztabletten mit." fügte ich noch mit einem Wimpern klimpern hinzu. King drehte sich um und ging zurück zum Haus. Überrascht wendete ich mich ab. Das erstemal das er hört. Gleich darauf wanderten meine Gedanken jedoch wieder zu dem toten Mann, der mich gestern attackiert hatte. Irgendetwas war hier im Gange. Seit Jennas Tot wurde alles nur komplizierter. Am liebsten würde ich einfach die Firma anrufen und die sollen sich um alles kümmern, dann könnte ich nachhause gehen und schlafen und einfach so tun als wäre alles normal. Doch meine Vernunft sagte mir, das ich meine Augen öffnen soll um endlich mal zu verstehen, wer hier der böse war und wer nicht. Ich schien selbst Steve nicht mehr Vertrauen zu können. Also kurz gesagt ich hatte niemanden. Die Firma hatte Geheimnisse, Jenna war Tod und selbst Steve behandelte mich wie eine Bedienstete und nicht wie eine ebenbürtige Person, so wie er es sonst immer getan hatte. Und King..... keine Ahnung. Ich wusste so gut wie nichts über ihn. Nur das er ein ein Schulabbrecher und Partygänger ist und seit kurzem in der Firma arbeitet.  Also all das schien zu bedeuten: ich war so gut wie auf mich alleine gestellt. Nicht das ich das schlimm fand. Das heißt allerdings, das ich mir einen Arzt suchen muss der keine Fragen stellt und , was noch viel wichtiger ist, muss ich diese Leiche loswerden. Die Frage ist wie? Und wie weit sollte ich King bei dieser Sache vertrauen? Und wer genau hat diesen Typen auf mich angesetzt?

King

Kurzerhand griff ich nach einem schlichten schwarzen eng anliegenden T-Shirt und einer lockeren schwarzen Jeans. Das musst ausreichen. Gleich darauf machte ich mich mit einem schnellen Gehtempo zurück zum Weißen Van, dessen Inhalt meine Leben zerstören könnte. Außerdem wollte ich Antworten. Wer war der Typ, den ich erschossen habe? Wieso rufen wir nicht einfach die Firma an? Eigentlich ist es doch ihre Aufgabe. Es fühlte sich einfach Kacke an, wie ein Idiot, Ahnungslos durch die Gegend zu laufen. Ani, lehnte immer noch in der gleichen Position wie vorher an dem weißen Van und starrte in gedankenverloren einen Baum links neben sich an. Ein bisschen Sorgen machte ich mir schon um sie, auch wenn es keinen Grund dazu gab. Sie log mich eigentlich die ganze nur an, was ich ihr nicht vorwerfen kann, aber das zeigte mir auch das ich ihr nicht vertrauen sollte. Und das ich gestern einen Fehler begangen hatte , indem ich mich in ihr Leben eingemischt hatte. Fuck, wieso habe ich das getan? Jetzt gibt es kein zurück mehr und ich kann mich da nicht einfach raushalte.
Als erstes musste ich jetzt erstmal rausfinde wer hier der gute und wer der böse war. Die einzige die mir das beantworten konnte war Ani.

I'm a Killer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt