Kapitel 34

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Meine Haut strahlte eine scheinende Blässe aus. Meine Augen erglühten in einem Schein aus Rot. Die Nässe in meinem Gesicht zeichnete die Rückstände meiner Tränen. Die Trockenheit zeichnete sich auf meinen Lippen ab. Meine blonden Haare waren golden und zerzaust. Diese Konturen bildeten mein Spiegelbild. Mein Atem ging in einem unregelmäßigen Takt. Meine Kleidung war zerknittert und mein gesamtes Auftreten strahlte meine intensive Traurigkeit aus. Es zerfraß mich förmlich von innen, nahm mir jede Substanz. Der Schmerz war nicht auszuhalten. Nicht nur der körperliche, sondern auch der seelische. Das Vermissen war unerträglich. Das Gefühl von der großen Liebe getrennt zu sein und die Ungewissheit ob diese noch lebte. Diese Gefangenschaft in diesem Haus. Die Trauer die mich neu erfüllte bei den Gedanken an meine Mom, an meine Schwester, an alles was mir je etwas bedeutet hatte. Wie viel Schmerz würde ich noch ertragen können ohne komplett und endgültig zu zerbrechen?

Meine Hände gruben sich fest in das Waschbecken und ich sank langsam immer mehr in Richtung Boden. Dieser Schmerz zog jegliche Kraft aus mir. Ich ließ mich auf meine Knie sinken und die Tränen kehrten zurück. Tränen, die mich erlösen sollten, Tränen, die meine Trauer wiederspiegelten und dieses unglaubliche Gefühl von Hass. Hass auf die Leute, die Schuld an solch einem Leben hatten. Wie sollte irgendjemand so leben können? Mein gesamter Körper spürte die Kälte des Bodens. Ich saß auf dem Boden, in mich zusammengekauert und unter Tränen schluchzend. Mein Körper sank ohne jegliche Kraft immer weiter, meine Hände durchfuhren meine Haare und mein nasses Gesicht, bis ich auch mit dem Kopf auf den Fliesen lag. Ich zog meine Knie an meinen Körper. Ich wimmerte kläglich, schluchzte und ließ Tränen über meinen Körper regieren.

Who Am I?~ The Secret of HaverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt