"Ich möchte, dass du weißt, dass du jederzeit gehen kannst, Layla", gab er mir eine Art letzte Chance auszusteigen.
Doch ich wollte diese Chance nicht haben. Ich wollte nicht darüber nachdenken, weil das bedeuten würde, dass ich mich aktiv dafür entscheiden würde.
Nicht dass Alexander mir das jetzt schon nie verzeihen würde, aber das war für mich etwas, das es noch schlimmer machen würde.
"Was ist mit dir? Willst du das wirklich machen? Ihm das antun?", appellierte ich leise an ihn, damit er sich für uns beide dagegen entscheiden konnte.
Er schien sofort zu wissen, weshalb ich ihm in diesem Moment die Schuldgefühle aufwies die uns beide in naher Zukunft erwarten würden.
"Sowas hätte ich wirklich nicht von dir erwartet, Süße. Ich dachte, du wärst eine Frau, die alleine Entscheidungen treffen kann."
Beschämt senkte ich meinen Blick und korrigierte meinen Sitz. Das hier wurde gerade real und das war ganz und gar nicht gut.
"Ich werde jetzt gehen", flüsterte ich leise und wollte gerade zur Tür gehen, als sich diese öffnete. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Cecil den Raum verlassen hatte. Warum sollte dies auch für sein Vorhaben nötig gewesen sein?
"Wirst du bleiben?", fragte er mich als ob er nicht längst wüsste dass ich gerade gehen wollte.
Ich wollte es nicht noch einmal aussprechen. Ich wollte auch nicht wirklich gehen. Aber ich konnte es einfach nicht ohne vorher bei Alexander zu gestehen.
Wie in einem schlechten Drama klopfte es an der Tür und als ob ich das Drehbuch kennen würde, war es nicht nötig, nachzuschauen, wer dort vor der Tür stand.
Cecil und ich standen einfach nur da, während Sebastian sich blitzschnell anzog und die Tür einen Spalt öffnete.
"Was gibt's? Ich bin beschäftigt, wenn du verstehst", wandte er sich an seinen Bruder, als ob da kein Funken Schuld wäre, was mein Bild von Sebastian etwas ins Negative rückte.
Könnte er einfach so weiter machen und ihm nie was hiervon erzählen? War das eine Möglichkeit? Würde ich das können?
"Entschuldige. Ich suche Layla, aber hier scheint sie dann ja nicht zu sein", erklärte er sich.
Ein Stich durchfuhr mein Herz und es fühlte sich an, als ob meine Beine jeden Moment nachgeben würden.
Ich setzte einen Schritt in Richtung der beiden, doch Cecil hielt mich sofort auf. Natürlich war jetzt der unpassendste Moment, aber ich wollte ihn keine weitere Sekunde anlügen.
Die ersten Tränen füllten meine Augen und liefen über meine Wangen. Was hatte ich nur getan? Mit meiner Hand auf meinen Mund gepresst versuchte ich mein Schluchzen zu unterdrücken und wie absurd es auch war, genoss ich Cecils Umarmung.
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Alexander war schon seit einigen Minuten verschwunden und keiner sprach ein Wort. Das brauchte auch niemand.
"Layla es tut mir so so-"
Ich unterbrach ihn mit einer simplen Handgeste.
"Nicht. Das ich meine eigene Schuld. Es war meine Entscheidung her zu kommen und du hast mich doch sogar gefragt, ob ich es wirklich will und ich habe ja gesagt. Es ist alles gut", stellte ich noch meine Sicht der Dinge klar, bevor ich ging, um mich auch niemand versuchte aufzuhalten.
Ich befürchtete, dass die beiden wirklich keine Ahnung hatten, aber Alexander wusste schon Bescheid. Das stand fest.
Ein sehr kurzer Part aber ich wolle es noch von dem was nun folgt trennen...