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Dass ich auch nach dem Telefonat schlecht schlafen würde, hätte ich mir denken können. Trotzdem war es frustrierend. Seufzend griff ich wieder nach meinem Handy und gab auf, in nächster Zeit in den Schlaf zu finden. „Gib mir 20 Minuten. Du wirst die Tür nackt öffnen und bis dahin ein Video von dir aufnehmen, damit ich kontrollieren kann, dass du dich nicht weiterhin selbst anfasst", kam mir Mattheos Aufforderung zurück in den Sinn und zeitgleich fand mein Finger die Galerie und öffnete das Video, welches ich aufgenommen hatte. Die Art und Weise, wie ich völlig hemmungslos den Vibrator in den Mund nahm, ließ mich erröten. Was hatte ich mir dabei überhaupt gedacht? Noch nie hatte ich einen Vibrator in den Mund genommen, aber für einen Mann, den ich nicht einmal zu mir einladen sollte, werde ich zur Hure.

Ich hörte das Klingeln und erst in diesem Moment wurde mir klar, dass ich das Video nicht gestoppt hatte. Ich hatte alles auf Video. Ohne zu zögern spulte ich zu der Stelle vor, in der er mich in mein Zimmer getragen hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich geglaubt, sowas passiert im wahren Leben nicht, sondern nur im Film. Aber da war ich, klammerte mich um seinen muskulösen Körper und küsste ihn gierig weiter. Fuck. Wie horny war ich? Ein Stich durchzog mich und die Aufregung und Hitze wurde von Traurigkeit überlagert. Wie sollte ich nicht horny sein. Alles, was ich wollte, waren seine Hände auf mir, aber die werde ich womöglich nie wieder spüren.

„Nein, nicht dran denken", sprach ich mir selbst zu und konzentrierte mich wieder auf das Video.

„Dreh dich um", sprach Matt und natürlich gehorchte ich ihm gerne. Ich konnte es nur schwer ertragen, mich so genau ansehen zu können. Jeder Makel, der mir vorher nie in den Sinn gekommen wäre, war nun zu sehen. Jede Falte, die entstand, wenn ich mich bewegte. Aber er schien diese nicht bemerkt zu haben. Sein Blick lag zwar durchgehend auf mir aber er schien keinen einzigen Makel an mir ausfindig machen zu können.

"Sag mir, wie du es brauchst", raunte er hinter mir, während er sich gerade ein Kondom überzog.

Ein erneuter Stich durchfuhr mich. Fuck ich will ihn nur noch einmal in mir spüren. Ein einziges Mal und danach konnten sich unsere Wege von mir aus für immer trennen. Ich brauche nur einen richtigen Abschluss.

"Hast du gerade mit den Augen gerollt, meine Schönheit?", hallte es durch mein Zimmer, als würde Matt die Worte nicht auf einem Bildschirm zu mir sprechen. Viel mehr konnte ich seinen Atem bei diesen Worten an meinem Ohr spüren. Ich hatte eine Art Sexgeist in meinem Zimmer, der mich gerade heimsuchte. Als der Schlag auf meinen Hintern ertönte, konnte ich die Hitze auf meiner Haut wieder spüren, als würde ich ihn in genau diesem Moment bekommen, doch diesmal schockierte mich die Hitze nicht, wie sie es in dem Moment getan hatte, ich genoss es, dass ich ihn noch immer spüren konnte.

"Kein Problem du musst keine Entscheidungen treffen wenn du das nicht willst, aber jammer nicht rum wenn ich dich gleich nehme wie ich es brauche."

Mit diesen Worten sperrte ich mein Handy. Das konnte ich mir nicht länger ansehen. Und da gab es ja auch nicht viel mehr zu sehen. Er schob sich so tief in meine Mitte, dass mir eine Mischung aus Keuchen und Aufschreien entwich, die er vermutlich genauso sehr genossen hat wie mich danach so hart zu nehmen, dass er als er mich umdrehte nur noch mein von Tränen überlaufenes Gesicht gesehen hatte. Ja, er hatte es tatsächlich geschafft. Er hat mich so gefickt, wie er es getan hat, doch es war nicht ansatzweise das gleiche. Wie könnte es das auch sein?

Dieser Gedanke half mir nur, zu hoffen. Darauf zu hoffen, dass ich ihn nicht brauchte. Darauf zu hoffen, dass ich ohne ihn konnte. 

Wie Layla wohl mit der Tatsache umgehen wird, dass sie nicht wie erhofft über Alex hinwegkommen wird? 

Enchained Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt