Wir saßen noch eine Weile zu dritt da und unterhielten uns über ihre Veränderungen. Während Leon nur mehr zu tun zu haben schien und jetzt nicht mehr alleine arbeitete, war Victoria ihre alte Stellung völlig los. Vorher war sie einzig und allein für Alexanders Wohlbefinden zuständig, quasi wie seine Assistentin oder Sekretärin. Nun war sie froh, wenn sie wusste, ob er sich gerade im Haus aufhielt. Und wenn sie überhaupt etwas tat, dann war es dort einzugreifen, wo Leute fehlten, womit sie nun Betten bezog und beim polieren half, was nun wirklich nicht zu den Aufgaben zählte, die sie machen sollte.
Unabhängig davon, wie es gerade zwischen mir und Alexander lief, entschied ich mich dazu, mit ihm über all dies zu reden. Aber als wir uns auflösten trugen mich meine Beine nich zu Alexanders Zimmer. Vor seiner Zimmertür angekommen, spürte ich meinen Herzschlag in jedem Teil meines Körpers und sogar meine Lieder zitterten im Takt meines Herzens. Es war kein Verbrechen ihn auf seinem Zimmer zu besuchen, aber mit meinen Gedanken zurück an das Schwimmbad oder den Morgen vor unserer Abreise war mir klar, dass es zu einem großen Fehler werden könnte.
Trotzdem konnte ich mich nicht davon abhalten zu klopfen.
„Wer ist da?", ertönte seine sonst so warme und ruhige Stimme genervt , bevor sich nach ein paar Sekunden Schritte näherten und die Tür geöffnet wurde.
„Layla? Was machst du hier?"
„Alles in Ordnung?", fragte er weiter, als ich ihm nicht direkt antwortete.
Am liebsten hätte ich ihm davon erzählt, wie es in meinem Kopf gerade aussah und vielleicht noch lieber gar nicht geredet.„Komm doch erst einmal rein", bat er mich und reichte mir seine Hand an der er mich über die Türschwelle leitete.
„Guten Abend. Ich wusste nicht, dass er noch Besuch erwartet."
Mein Blick fiel sofort auf seinen muskulösen nackten Oberkörper und auch wenn es bestimmt viele mögliche Erklärungen dafür geben kann, wieso sich ein Mann in dem Zimmer eines anderen Mannes auszog, war völlig klar, was hier passiert war oder besser passieren sollte.Mit dieser Information fielen mir auch die Knitter in Sebastians sonst so perfekt gebügelten Hemd auf und darauf folgend seine leicht verwuschelten Haare und den noch nicht in die letzte mögliche Gürtelschlaufe gesteckten Gürtel.
„Entschuldigung ich wusste nicht, dass du noch Besuch hast. Ich wollte nicht stören", versuchte ich so normal und ruhig wie möglich zu sagen. Dem Grinsen seines Besuchs nach zu urteilen scheiterte ich dabei allerdings mehr als nur ein bisschen.Ich konnte nicht anders als genau dabei zuzusehen, wie er zu uns herantrat, sich hinter ihn stellte und ihn an sich drückte.
„Wer hat gesagt, dass du störst?", kam es dunkel aus seiner Kehle und auch Sebastian schien es alles andere als störend zu finden, das ich hier war.
Ich spürte, wie mein Herzschlag wieder schneller wurde und die röte die mir in die Wangen fuhr, war mit Sicherheit bemerkbar.„Ich- ich werde gehen", stotterte ich, bewegte mich aber keinen Zentimeter.
„Das denke ich nicht", widersprach mir Sebastians Besuch, fasste zu seiner Erektion und ergänzte: „Und Sebastian scheint das auch nicht zu wollen.
Er schien nichts dagegen zu haben, dass ich ihn so sah, was mich doch etwas überraschte. Allerdings war da nicht wirklich viel Platz für andere Gefühle, da dass Chaos aus Verwirrung, Neugier und Begierde gepaart mit Angst fast alles einnahm.„Ich kann nicht, ohne vorher-"
„Keiner hat etwas von mitmachen gesagt, Süße", unterbrach derjenige mich, der den Mann dominierte, der mich dominieren sollte.
Er deutete auf eine Couch und als ob das kein Betrug an Alexander wäre, begab ich mich dorthin und setzte mich.„Reicht es dir nicht, eine Person ins Verderben zu stürzen, Cecil?", sprach Sebastian das erste Mal seitdem die beiden aneinander gepresst da standen.
„Wann hab ich dir gestattet zu sprechen?"
Beide grinsten und es ließ mich mich ausgeschlossen fühlen.
„Wenn du willst, bist du jederzeit eingeladen mitzumachen, Layla", wandte sich Cecil unerwartet an mich. Aber ich durfte überhaupt nicht darüber nachdenken. Allein hier zu sitzen, nein, allein das Zimmer betreten zu haben, war falsch.