Mein Blick glitt automatisch zu Xavian, der sich einen Weg zu Adrianne bahnte, einen Ausdruck von Entsetzen auf dem Gesicht. Auch er wusste nicht, was genau vor sich ging. Versuchte nur zu Adrianne zu kommen, die gerade von zwei Wachen aus dem Raum gezogen wurde. Waren es Ardens Männer? Oder Rebellen? Ich wusste es nicht. Konnte es nicht an den blauen Uniformen erkennen, nicht am Geruch.Es konnten Ardens Wachen sein. Oder Rebellen in geklauten Uniformen so wie Xavian. Aber die Tatsache, dass Xavian nichts davon zu wissen schien, verunsicherte mich. Instinktiv begann ich meine Schatten zu sammeln.
Die Luft schien zu flimmern. Die Gefahr sich in den Ecken des Thronsaals zu sammeln. Wie in Trance erlebte ich, wie der Thronsall zu pulsieren begann. Wie die Energie sich anspannte, zusammenzog. Und nur darauf wartete entfesselt zu werden.
Im nächsten Moment flogen die Türen auf. Ich bemerkte die Veränderung. Sah, wie die Wachen sich aus ihrer Position begaben, wie die Wölfe zu beiden Seiten ihr Fell aufstellten. Für einen Moment schien die Welt in einer Schwebe zu verharren. Nur darauf zu warten das Chaos gewinnen zu lassen. Nicht bereit für das, was kommen würde.
Einen Wimpernschlag später brach die Energie in sich zusammen, als würde die angestaute Luft aus der Lunge entweichen. Und das Chaos erfasste den Thronsaal, die Ränder meiner Welt. Zog sich durch die Menge.
Im nächsten Moment war ich aufgesprungen und versuchte mir einen Weg zu Adrianne zu bahnen. Ich kam gerade einige Schritte weit, bevor sich ein Arm um meine Taille schlang.
Kale war es, der mich zurückhielt. Doch ich konnte nicht. Musste zu Adrianne. Ich wehrte mich gegen ihn und verpasste ihm einige gezielte Schläge, die ihn jedoch unberührt ließen. Er wirbelte herum, zog mich mit sich zurück zum Thron.
"Der Geheimgang zum sicheren Raum ist versperrt, wir müssen durch einen der Seiteneingänge", rief eine der Wachen ihm entgegen.
"Sorg dafür, dass sie hier rauskommt, Kale", befahl Arden seinem Beta. Der König hatte zwei Schwerter, eins in jeder Hand. Schatten umwaberten ihn. Umschlangen die Klingen. Bereit zum Angriff. Bereit seine Feinde zu vernichten.
Kale ließ mich los.
"Ich kann dich nicht allein lassen Arden", widersprach er.
Ich nutze den Augenblick, um mich abzuwenden.
Das Bild, das sich mir bot, erschütterte mich. Männer und Frauen kämpften gegen die Wachen des Königs. Die kämpfenden Seiten waren kaum zu unterscheiden. Arden musste Verstärkung angefordert haben, denn immer und immer mehr Männer stürmten den Thronsaal. Oder waren es alles Rebellen? Ich wusste es nicht. Versuchte noch immer zu begreifen, was hier vor sich ging. Was die Rebellen dazu veranlasst hatte, den Plan zu verändern.
Mein Blick fiel auf Xavian, der gegen zwei Männer gleichzeitig kämpfte. Ich sah die Adligen, die versuchten aus dem Thronsaal zu gelangen und die jungen Frauen, die sich in der Mitte des Geschehen gesammelt hatten. Eine Schande, dass Frauen nicht auch ausgebildet wurden. Dass sie keine Chance hatten, sich selbst zu verteidigen.
Ich schlug mich in die Menge und versuchte zu Xavian durchzukommen, aber ein Großteil der Kämpfer war auf mich fokussiert, sodass ich von allen Seiten angegriffen wurde. Ich entwaffnete eine der Wachen, bevor ich mich mit seinem Schwert in der Hand weiter durchschlug.
"Scheiße Ruelle, du musst mit uns kommen", hörte ich nur Kale von der Seite, während ich mich verbissen durch die Menge arbeitete.
Ich dachte gar nicht daran. Ich musste zu Xavian. Und dann zu Adrianne. Sie war bewusstlos, hatte sich nicht gewehrt, als man sie aus dem Thronsaal geschliffen hatte. Ob es Rebellen oder Ardens Männer waren, ich musste dafür sorgen, dass sie in Sicherheit war.
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Mated Games
FantasyEr ist der mächtigste König seit Beginn der Aufzeichnungen. Ein gnadenloser Alpha. Sie eine Rebellin, die sich gegen die strengen Hierarchien in der Werwolfgemeinschaft auflehnt, in der Frauen unterdrückt werden. Während er auf der Suche nach seine...