Kapitel 3: Das Fest

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Daisuke Mageheart

Ich hörte eine dumpfe leise Stimme. "Schatz, du musst aufstehen, das Essen ist fertig." Es war meine Mutter. Sie saß neben meinem Bett und hat mich aufgeweckt
"Ist es schon Morgen?", fragte ich verwirrt. Mir kam es so vor, als hätte ich noch gar nicht schlafen dürfen. Mein Zeitgefühl war ein bisschen durcheinander. Ich schaute aus dem Fenster und mir wurde klar, dass es bereits Mittag war.

 
"Du hast ganz schön lange geschlafen, mein Sohn", teilte mir meine Mutter lächelnd mit. Sie küsste mich auf die Wange und sagte: "Du solltest aufstehen, bevor das Essen kalt wird."


"Warum habe ich so lange geschlafen? Ich schlafe normalerweise nicht bis mittags", doch dann erinnerte ich mich. Ich bin heute Morgen sehr früh aufgestanden und habe draußen meine Magie trainiert. Beziehungsweise habe ich versucht, sie zu trainieren. Etwas zustande gebracht habe ich ja nicht wirklich.


Ich stand auf. Ich hatte meine Kleidung von heute Morgen noch an, als ich an ihr roch, stellte fest, dass ich ziemlich stank. Das Training muss mich echt Kraft gekostet haben, wenn ich so verschwitzt einschlafen konnte. Ich schnappte mir frische Kleidung und ging duschen. Ich beeilte mich extra, damit meine Mutter nicht mit mir zu schimpfte.
Als ich nach dem Duschen das Fenster öffnete, um den Dampf rauszulassen, stieg mir der Geruch von gebratenem Fleisch in die Nase. 

"Komisch, es gab doch gestern Morgen erst Speck zum Frühstück. Warum gibt es heute wieder Fleisch?" Es war bei uns nicht üblich, oft Fleisch zu essen, denn Fleisch war teuer und man konnte es sich nicht allzu oft leisten. Ich ging die Treppe hinunter und verließ das Haus. Dort saß mein Vater am Feuer und drehte eine dicke Wickelsau.

"Überraschung!" Direkt an der Hauswand neben der Eingangstür standen meine Mutter und viele unserer Nachbarn.

"Was ist denn hier los?" fragte ich verdutzt und total überrascht.

"Wir haben eine Feier organisiert, weil du deine Magie erweckt hast, mein Sohn!", rief mein Vater vom Feuer aus.

"Herzlichen Glückwunsch!" gratulierte mir die alte Gidala und überreichte mir eine Schachtel mit einem kleinen Steinchen drin. "Das ist ein Glücksbringer aus Bernstein, den habe ich, als ich noch jünger war, selbst gebastelt und da du quasi wie ein Enkelchen für mich bist, möchte ich es dir überreichen."

"Vielen Dank", sagte ich und nahm das Amulett entgegen und hängte es mir um den Hals. Es hatte orangefarben und in dem Bernstein, war eine Ameise verschlossen.

"Die ist wahrscheinlich schon mehrere Millionen Jahre da drin." Erklärte mir Gidala, "Das war eine Zeit in der es nicht mal Menschen gab, die Magie hätten lernen können", sagte sie und schenkte mir ein lächeln, das mir tiefe Geborgenheit schenkte.

"Und ich habe zusammen mit deinen Eltern die Wickelsau bezahlt", gab der alte Heinrich bekannt und gratulierte mir ebenfalls.

"Na kleiner Magier.", hörte ich von hinten. Ralf, der Bürgermeister unseres kleinen Dorfes, rieb mir durch die Haare und drückte mir ein kleines Messer in die Hand. "Das kannst du nutzen, um zu schnitzen oder um Werfen zu üben. Mach damit, was du willst, aber pass auf, es ist scharf."

"Vielen Dank!", sagte ich aufrichtig und bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Das Messer hatte einen schönen Holzgriff und die Klinge war etwas gebogen, doch fühlte sich dennoch sehr scharf und handlich an. Ich freute mich sehr, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir hier noch für mich eine Feier schmeißen würden und die ganzen tollen Geschenke kamen noch überraschender.

Ich setzte mich an einen Tisch und unterhielt mich mit den ganzen Gästen, die extra meinetwegen gekommen waren. Wir hatten eine echt schöne Zeit, und es hat sich angefühlt wie mein nächster Geburtstag.
Am Abend kamen der alte Heinrich und Ralf zu mir und fragten, ob ich vorhabe, irgendwann  Magie zu lernen.

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