Arvid
Die Spinne hatte die Größe einer Kuh und einen außergewöhnlichen Körperbau. Ihre Beine waren Messerscharf und sahen aus wie Klingen und man sah ihnen sofort an, dass sie sehr gefährlich waren und dienten definitiv nicht zur Zierde. Auf ihrem Rücken waren seltsame Muster zu erkennen, die sehr tief in ihren Körper hineinragten. "Der Panzer ist wahrscheinlich sehr hart", dachte ich mir. Man sah den Manabiest sofort an, dass es zum Töten geschaffen worden war, das auffälligste abseits ihrer Beine war ihr Maul, denn aus ihm ragten Messerlangelange Zähne. Ich konnte die Unterseite nicht sehen, da sie mit ihrem Kopf und dem Rücken zu uns gewendet war.
Ich schaute zu den Tieren, die an den Decken klebten und ich sah, dass es sich um einen Hirsch und zwei Füchse handelte. Der Hirsch hing teilweise nur noch an dünnen Fetzen zusammen und so wie es aussah, hatte die Spinne mit ihren scharfen Beinen genug Kraft, einen Hirsch zu durchtrennen.
"Dadurch, dass sie in ihrem Netz hängt, hat sie keinen Kontakt zum Boden oder den Wänden und deshalb konnte ich sie nicht orten."
"Was machen wir nun?", flüsterte Daisuke.
Ich schaute mich um, der Zauber, den ich beschworen hatte, reichte gerade so aus, um einen Teil dieser Kammer zu erleuchten. Ich kontrollierte jede Ecke, die ich aus meiner Position heraus sehen konnte, und dann sah ich sie. Direkt hinter der Spinne auf dem Boden nahe der Wand wuchs die Blauseuche.
"Siehst du die Pflanze dahinten?", fragte ich Daisuke leise.
"Ja, das ist sie, oder?"
"Ja", antwortete ich ruhig.
"Und was machen wir jetzt?", Daisuke wirkte verängstigt und ich musste abwägen, ob ich es riskieren konnte, die Pflanze zu holen, während er hier bei mir war.
"Wenn ich ihn nach Hause bringe und wieder hier her zurückkomme, müsste ich in drei Tagen wieder hier sein", dachte ich. Ohne Daisuke wäre das Unterfangen nicht so gefährlich, da ich die Verantwortung für den Jungen hatte, konnte ich es nicht einfach so riskieren, solch ein Monster aufzuwecken. "Wir kehren um."
"Okay gut", sagte er ohne längeres Zögern.
"Du gehst vor", sagte ich zu dem Jungen.
"Und was ist mit der Pflanze?"
"Die Pflanze kann warten. Ich bringe dich heim und komm zurück, um sie zu holen", erklärte ich ihn leise.
"Pass auf!" schrie Daisuke.
Ich drehte mich um und konnte sehen, dass die Spinne ihre vielen Augen aufgeschlagen hatte und sich für den Angriff bereit machte. Ich öffnete mein Dimensions-Armband und zog Daisukes und mein Schwert heraus und drückte es ihm in die Hand.
Daisuke schien verwundert darüber gewesen zu sein, dass ich sein Schwert dabei hatte, aber er brachte kein Wort über die Lippen, es sah so aus, als wäre er zu sehr geschockt von dem großen Manabiest. Ich ließ meinen Blick nicht von der Spinne weichen.
"Du begibst dich hier raus", befahl ich ihn. "Sobald du draußen bist, versteckst du dich bei dem großen Baum, von dem wir unseren Überraschungsangriff aus gestartet haben", erklärte ich ihn und machte mich kampfbereit. Eine Flucht zu zweit wäre sinnlos, denn die Spinne hatte bestimmt nicht den Hirsch und die Füchse in der Höhle gefangen.
Mein Schwert, das mich schon durch etliche Kämpfe begleitet hatte, war mit Kratzern und Kerben übersät, doch die Klinge blieb messerscharf. Ich schaute der Spinne in die Augen und ich wusste, dass sie ein harter Brocken sein würde.
Sie schaute mich aus ihren hunderten Augen hinaus an und schien abzuwägen, ob sich der Kampf lohnte.
Plötzlich sprang sie aus ihrem Netz und stach mit ihren sechs Hinterbeinen durch die Decke, während sie ihre scharfen Vorderbeine aufrichtete und sich auf uns zubewegte.
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FantasyDaisuke begeistert sich für Magie und träumt davon selbst ein Magier zu werden. Angetrieben von dem Ziel ein herausragender Magier zu werden, bestreitet er einen steinigen Weg, der mit Action geladenen Kämpfen und spannenden Abenteuern gespickt ist...