Kapitel 58: Einen Schritt voraus

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Daisuke Mageheart

Ich betrat das Büro des Direktors, der hinter seinem Tresen auf seinen Stuhl saß und mich freundlich begrüßte.

»Hallo Daisuke. Dich sehe ich hier zum ersten mal, was führt dich zu mir?«, fragte er, während er sich von seinem Platz erhob und zum Kessel lief, der unter einer kleinen Flamme vor sich hin köchelte.

»Ich habe mich eben mit Edward unterhalten und daraufhin habe ich mir eine Frage gestellt, die ich allein nicht beantworten kann«, sagte ich vorsichtig, ohne überheblich klingen zu wollen.

»Eine Frage also... Na los, worum geht es?«, fragte er und hob den Kessel vom Feuer und goß sich heißes Wasser in eine Kanne, die mit gut riechende Kräuter gefüllt war, die in einem Netz schwammen.

»Es geht um den Unterricht und meinen Fähigkeiten«, sagte ich und begriff sofort, dass egal wie ich es formulierte, wie ein arroganter Knirps rüber kommen würde. Vermutlich wirkte ich auf den Direktor, wie Taro Flamethrone auf mich es tat. Ich stoppte mit meiner Aussage, da mich die Scham packte.

»Und weiter?«, fragte der Direktor und lehnte seinen Kopf zur Seite.

»Nun... Es geht um...«

»Kind, wenn du nicht mit der Sprache rausrückst, dann muss ich dich bitten den Raum zu verlassen, denn ich habe äußerst wichtige Angelegenheiten zu erledigen, also spare mir deine Zögerlichen Sprechpausen«, sagte er und ich warf einen flüchtigen Blick auf sein, auf dem Tisch liegendes Werkzeug und eine kleine Holzmarionette, die er scheinbar gerade am zusammen bauen war, bevor ich den Raum betrat.

»Ich habe das Gefühl, dass ich im Unterricht auf der Stelle trete«, sagte ich und der Direktor sah mich fragend an.

»Dann solltest du deinen Professor um rat befragen«, sagte Direktor Bennett verwundert. »Ich leite nicht den Unterricht und habe nicht die Zeit, meinen Schülern Nachhilfe zu geben«, sagte er und goß sich den nun fertigen Tee in eine Tasse und bot mir ebenfalls einen an, den ich dankend ablehnte.

»Nein, es geht darum, dass ich bereits seit einiger Zeit mit dem Aktuellen Stoff fertig bin und mein Unterricht seit vier Monaten nur aus Meditieren besteht«, sagte ich und der Direktor blickte hinter seiner Tasse hervor.

»Daran ist nichts verwerfliches Junge. Du wirst die Zeit des Meditieren Benötigen, um dein Manaherz zu bilden, immerhin willst du ja irgendwann Zauber beschwören, die mehr Mana benötigen, als es dein Manapool über die Manakanäle hergeben kann«, sagte er und trank einen Schluck.

»Wie lange dauert es, um sein Manaherz zu bilden?«, fragte ich neugierig.

»Kommt auf das Individuum an. Genau aus diesem Grund ist es gut, dass du die jetzige Zeit, in der du den anderen einen Schritt voraus bist nutzt, um an deinem Manaherzen zu arbeiten. Wenn du so weiter machst und mit dem neuen Lehrstoff ebenfalls problemlos zurecht kommst, könntest du vielleicht schon nächstes Jahr dein Manaherz bilden. Der durchschnittliche Schüler schafft dies im fünften oder sechsten Jahr und gute Schüler sogar im vierten oder dritten, doch da du generell Jünger bist, als deine Kommilitonen, wirst du noch etwas an dir arbeiten mü...«

Der Direktor stoppte schlagartig und sah auf die höhe meines Brustkorbes.

»Du bist nicht nur deshalb zu mir gekommen richtig? Du willst nicht bis nach dem Sommerurlaub warten und eine Bestätigung von mir bekommen, hab ich recht?«, fragte der Direktor und sein Blick ließ sich von mir ab. Ich nickte zögerlich.

»Lass mich mal sehen«, sagte er, stand auf und hielt seine Hand vor meine Brust, ohne sie zu berühren.

»In der tat... Keinen Zweifel, du hast ein Manaherz erschaffen. Wie alt bist du Daisuke?«, fragte er und setzte sich wieder auf seinem Stuhl.

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