Kapitel 24: Langeweile

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Daisuke Mageheart

Daisuke Mageheart

"...und worin besteht der Vorteil für uns, wenn wir Steuergelder zahlen? Warum profitieren wir am meisten davon?", fragte die Lehrerin in die Gruppe hinein, ohne jemanden direkt anzusprechen.

Es war ein langweiliger Schultag wie jeder andere Tag zuvor auch. Ich starrte aus dem Fenster und konnte es kaum noch abwarten, den Unterricht zu verlassen.

"Daisuke, worin besteht der Vorteil für uns?", fragte sie erneut. Sie schien bemerkt zu haben, dass ich wieder einmal nicht am Unterricht interessiert war und schien deshalb eine Antwort von mir direkt haben zu wollen.

"Wofür sitze ich hier überhaupt?", fragte ich mich und antwortete gelangweilt, "Um den König die Möglichkeit zu geben, das Königreich zu sichern"

Die Lehrerin sah mich frustriert an und packte sich genervt an die Schläfe.

"Nein Daisuke, das war nicht die Frage. Die Frage, warum wir als Volk vom System der Steuern profitieren und nicht, warum es Steuergelder gibt. Du hast wieder nicht richtig zugehört", sagte die Lehrerin frustriert.

Frau Eckhardt war mit ihrer Geduld am Ende und schien nicht mehr die Lust zu haben, sich weiter um mich zu kümmern und fuhr einfach mit ihrem Unterricht fort. Es war sowieso nicht spannend, diesen langweiligen Themen zuzuhören, die mich nicht wirklich interessierten.

Ich ging nun schon seit zwei Jahren auf diese Schule. Am Anfang machte es mir noch Spaß. Ich habe eine Menge neuer Menschen kennengelernt und sogar Freunde gefunden, doch im Laufe der ersten Monate verdichtete sich allmählich das Gefühl, dass ich meine Zeit besser nutzen könnte, als hier im Unterricht zu sitzen.

Jedes Mal, wenn ich darüber nachdachte, dass ich hier sechs Stunden des Tages verbringen musste und dinge lerne, die mich gar nicht interessierten, wurde ich von einem Gefühl der inneren Unruhe gequält.

Wenn ich doch nun endlich auf eine Magier Schule gehen könnte, dann könnte ich die sechs Stunden des Tages dafür nutzen mir wissen über Magie anzueignen, um mich mehr für mein Training vorzubereiten. Ich könnte von Magiern unterrichtet werden, die meine Magie bewerten können und mich verbessern.

Ich starrte weiter lustlos aus dem Fenster, als ich von der Seite einen Blick auf mich spürte. Ich drehte mich nach rechts und sah Mia, die zu mir schaute und versuchte mich auf den Unterricht hinzuweisen, doch ich hatte einfach keine Lust mehr hier zu sitzen und versank wieder in meinen Gedanken. Ich langweilte mich noch eine weitere Stunde und nachdem der Unterricht beendet war und ich gerade das Klassenzimmer verlassen wollte, zog mich die Lehrerin zur Seite und bat um ein Gespräch. Eigentlich hatte ich keine Lust auch nur eine weitere Minute an diesem Ort zu bleiben, doch mir blieb scheinbar keine Wahl, also setzte ich mich wieder und begann ihr zuzuhören.

"Daisuke, dir ist hoffentlich klar, dass deine Noten wirklich schlecht sind?", sagte sie besorgt. "Du nimmst kaum noch am Unterricht teil und kannst dich nicht lange Konzentrieren. Als du neu an der Schule warst, warst du interessiert und voller Ehrgeiz. Ich weiß nicht was in dir vorgeht, aber wenn du irgendwelche Sorgen hast, kannst du mir gerne davon berichten"

Sie sah mich besorgt an und schien mir wirklich helfen zu wollen, aber was konnte sie schon gegen mein Problem tun, immerhin wollte ich nicht hier sein und meine Zeit anderweitig nutzen.

"Mir geht es gut", sagte ich und schwieg einen Moment in der Hoffnung, dass sie mich gehen lassen würde.

"Ich muss dann langsam los", sagte ich und wollte gerade aufstehen, als sie plötzlich begann, etwas Unerwartetes anzusprechen.

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