Kapitel 25: Die Waldhöhle

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Daisuke Mageheart

Das Gesicht von Frau Eckhardt ist unbezahlbar gewesen, der Knall schien sie ziemlich erschrocken zu haben. Sie hatte begriffen, dass mein Vater mir nichts Böses antut, ihre Sorgen waren ungerechtfertigt gewesen. Da ich mich nun endlich auf den Nachhauseweg machen konnte, verbesserte sich meine Laune schlagartig.

Dieser ganze Unterricht ging mir so sehr auf die Nerven und ich beschloss, heute Papa und Mama darauf anzusprechen. Ich wusste, dass ich meine Zeit lieber in Magie stecken sollte, anstatt Dinge erklärt zu bekommen, die ich sowieso schon wusste, oder die mich überhaupt nicht interessierten.

Ich wollte gerade das Schulgelände verlassen, als ich Mia sah, die bereits außerhalb der Schule auf mich wartete.

"Worüber habt ihr gesprochen?", wollte sie wissen.

Mia war eine gute Freundin, die ich auf der Schule kennengelernt hatte. Anfangs hatten wir nichts miteinander am Hut, doch als ich erfuhr, dass sie ebenfalls erwacht war, sprengte ich das Eis und ging auf sie zu.

"Sie wollte wissen, ob ich zuhause geschlagen werde", sagte ich lachend.

"Warum das denn?", fragte Mia verwirrt.

"Weil ich oft blaue Flecken vom Training habe", antwortete ich und zeigte auf meine Arme.

"Ach so deswegen, hast du ihr erklärt, dass du mit deinem Vater trainierst?"

„Ja, habe ich."

Wir verließen gemeinsam das Schulgelände. Mia kam aus Birkenfeld und wohnte recht nah am Rande des Dorfes, weshalb wir nach der Schule immer zusammen nach Hause liefen. Sie wusste auch über meine Magie Bescheid und war sehr neidisch darauf, dass ich bereits in der Lage war, meine Magie zu benutzen. Mia tat sich schwer, Zauber zu verwenden, sie hatte die Affinität zum Element Erde und daher konnte ich ihr auch nicht weiterhelfen, denn meine Affinitäten waren Wasser und Luft.

"Wie sieht es aus, wollen wir Morgen nochmal nach der Schule was zusammen unternehmen?", fragte sie mich.

""ich weiß nicht, ob ich nochmal hierher zurückkommen möchte", sagte ich und begann einen Stein, der auf dem Weg lag, vor mir her zu treten.

Mia Gesichtsausdruck verfinsterte sich und sie schien mit dieser Aussage überhaupt nicht einverstanden zu sein.

"Aber warum denn?" Sie begann den Stein ebenfalls den Weg entlangzutreten und ich konnte spüren, dass sich ihre Laune schlagartig verschlechtert hatte.

"Ich möchte nicht, dass du gehst."

"Ich kann hier nicht bleiben", sagte ich traurig.

Es war nicht so, dass ich die Schule überhaupt nicht ausstehen konnte, ich hatte Freunde, mit denen ich in den Pausen spielen konnte. Es war nur der Unterricht, der mich störte.

„Mia, ich möchte ein Magier werden."

„Du bist doch schon einer", sagte sie aufmunternd, "Du kannst Wasserbälle beschwören, die in der Lage sind, Bäume zu zerbrechen. Du kannst Windsicheln schießen, mit denen du Äste von Bäumen schneiden kannst, ohne eine Schere zu benutzen. Du kannst so viele großartige Dinge, die ich nicht kann, du bist bereits ein Magier."

Sie schaute mich an, ihre braunen Augen wurden feucht und ich befürchtete, dass sie gleich anfangen könnte zu weinen. Ich trat den Stein ein letztes Mal vor mich her, er sprang die Böschung hinunter und landete in dem kleinen Bach, in dem er versank.

„Alles, was ich bisher kann, habe ich mir selbst beigebracht", sagte ich und schaute in Richtung Mias Elternhaus, das sich bereits in Sichtweite befand.

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