20.Kapitel 💖

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Ria

„Ria.", flüsterte eine fremde Stimme. Was war das denn jetzt? Hatte ich etwa schon wieder so einen komischen Traum. Wahrscheinlich würde gleich, wie aus dem Nichts, eine Horror Puppe vor mir auftauchen. 

„Ria, öffne deine Augen.", sagte die Stimme wieder.

Aber aus irgendeinem Grund vertraute ich der Stimme und öffnete langsam meine Augen. Ich weiß, es war wirklich dumm von mir und wenn jetzt wirklich eine Horror Puppe vor mir stehen würde, würde ich freiwillig versuchen einen Besen zu essen. 

Ich öffnete meine Augen und bemerkte sofort, dass ich auf einer Wiese lag. Ja, ich träumte definitiv.

Sofort rappelte ich mich auf und sah mich um. Die Wiese wurde von großen Nadelbäumen umrahmt und der Tau glänzte im Sonnenschein. Ich sah mich weiter auf der Wiese um und entdeckte sogar zwei kleine, süße Kaninchen. Dann wanderte mein Blick weiter.

Auf der Wiese stand eine Frau. Sie trug ein silbernes Kleid und hatte kastanienbraune Haare, die ihr in leichten Wellen um die Schultern fielen. Also sie sah definitiv nicht nach einer Horror Puppe aus. Sie erweckte den Anschein einer gütigen, sanften Fee.

Aus irgendeinem Grund wollte ich auf die Frau zugehen und sie umarmen. Sie kam mir so vertraut vor, als würde ich sie mein Leben lang kennen. Vielleicht war es ja wirklich eine Fee...Früher hatte ich immer an Feen geglaubt und meine Mutter hat mir viele Geschichten erzählt. Aber ich dachte, dass es nur Märchen gewesen wären...

„Ria, komm zu mir.", flüsterte sie.

Wie automatisch ging ich zu der Frau. Ich hatte keine Kontrolle über meine Beine, sie machten einfach was sie wollten.

„Wer bist du?", fragte ich, als ich ein paar Meter vor ihr stehen blieb. War sie nun eine Fee?

„Ich bin die Mondgöttin, man könnte mich auch Luna nennen.", antwortete die Frau und sah mich warm an. Also doch keine Fee...

„Was? Du bist die Mondgöttin?", hauchte ich verwirrt. Aber irgendwie war die Mondgöttin so etwas wie eine Fee...

Nachdem ich das gesagt hatte, wurde mir klar, das sie das auch als Beleidigung nehmen könnte. (Dementsprechend so, als hätte Ria gesagt, dass sie sich die Mondgöttin anders vorgestellt hat).

Doch die Mondgöttin sah mich warm an und nickte.

„Ja, ich bin die Mondgöttin und du bist meine Botin.", sagte sie.

„Was?", fragte ich, ich verstand wirklich nur Bahnhof. Was zum Teufel ist bitte eine Botin?

„Ich habe einen Auftrag für dich. Du wirst ihn doch annehmen, oder?", fragte die Mondgöttin, bzw. Luna.

„Natürlich werde ich ihn annehmen.", antwortete ich, obwohl ich immer noch nicht wusste was eine Botin war und was das überhaupt für ein Auftrag war. Meine Zustimmung kam wie automatisch aus meinem Mund.

„Gut, wirst du deinen Auftrag geheim halten? Du kannst niemandem trauen.", sagte die Mondgöttin und betrachtete mich ernst. Dachte sie etwa, dass ich so eine Tratschtante wäre?

„Darf ich ihn auch nicht Dilah verraten?", fragte ich vorsichtig.

„Nein.", antwortete sie. 

„In Ordnung, ich nehme den Auftrag an.", sagte ich feierlich, aber innerlich wunderte ich mich. Ich kann Dilah doch vertrauen, also wieso durfte ich ihm dann nichts erzählen?

„Du musst den Hybrid besiegen, aber nimm dich in Acht, er ist nicht der wahre Herr.", sagte die Mondgöttin und verblasste leicht.

„Warte, was? Wo gehst du hin?", fragte ich.

„Es tut mir leid. Ich vertraue dir und vergiss nicht, nimm dich in Acht.", antwortete die Mondgöttin und verschwand.

Plötzlich durchflutete mich eine innerliche Lehre und Tränen rollten meine Wange hinunter. Warum kamen mir denn jetzt die Tränen? Ich wollte gar nicht weinen, aber es passierte einfach. Sie ließ mich einfach so allein, mit Ungewissheit und einer komischen Prophezeiung. Naja, was sie dort zitiert hat, hörte sich für mich halt nach einer Prophezeiung an. Doch, ich konnte nicht länger darüber nachdenken.

Plötzlich verschwamm auch meine Umgebung und ich fiel in eine tiefe Dunkelheit.

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Ich öffnete erschrocken meine Augen und sah mich um, ich lag noch unter den Büschen, kleine Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die Äste der Büsche.

„Was ist in deinem Traum passiert?" , fragte Isabella aufgeregt. Ach, sie wusste also auch wieder über alles Bescheid. Wie schön. *Hust, was für eine Ironie*

„Ich habe die Mondgöttin getroffen.", antwortete ich schlicht.

„Ich weiß, aber was hat sie gesagt?", fragte Isabella ungeduldig.

„Sie sagte, dass ich ihre Botin sei und einen Auftrag zu erledigen habe.", antwortete ich und es frustrierte mich immer noch, dass ich nicht wusste was eine verdammte Botin war.

„Was für einen Auftrag?", fragte Isabella neugierig.

„Ich soll den Hybrid besiegen, aber ich soll mich in Acht nehmen, denn er ist nicht der wahre Herr.", antwortete ich und versuchte die Mondgöttin zu zitieren . 

Isabella schwieg und ich merkte wie sie über meine Worte, oder eher gesagt über die Worte der Mondgöttin, nachdachte.

„Isabella, weißt du was sie damit meint?", fragte ich nach einiger Zeit, nachdem Isabella immer noch nicht gesprochen hat.

„Nein, tut mir leid.", antwortete Isabella und schwieg wieder. Das nahm ich als Bestätigung, dass das Gespräch beendet ist. 

Ich konzentrierte mich wieder auf die Gegenwart und lief langsam aus den Büschen, direkt auf die Grenze zu.

„Dann ist jetzt wohl der Moment gekommen, in dem ich über die Grenze muss.", sagte ich zu mir selbst.

„Wo wollen wir überhaupt hin?", fragte Isabella wie aus dem Nichts.

„Zu Karel.", antwortete ich entschlossen.

„Bist du bescheuert, der wollte uns vor kurzem noch umbringen?!", schrie Isabella und ich konnte ihre Wut nachvollziehen. Ich war auch kurz davor, mich für völlig verrückt zu erklären.

„Ich weiß, aber er weiß wo sich der Hybrid befindet.", antwortete ich.

„Hast du dir überhaupt mal einen Plan überlegt, oder stolzierst du da einfach rein?", fragte Isabella.

„Ich habe keinen direkten Plan. Ich gehe zu Karel und fordere ihn auf, mich zu dem Hybrid zu führen oder wenigstens zu sagen wo der Hybrid ist.", antwortete ich.

„Ah und dann möchtest du gegen den Hybrid und Karel alleine kämpfen?", fragte Isabella weiter.

„Ich...weiß noch nicht.", antwortete ich zögerlich.

„Gut, dann muss ich mich wohl um diesen Teil kümmern.", sagte Isabella seufzend.

„Danke Isa!", sagte ich freudig und hüpfte auf und ab.

„Komm mal wieder runter, ist ja eher ne Pflicht als eine Wahl.", erwiderte Isabella genervt, doch ich konnte einen sanften Ton wahrnehmen. 

Trotz Isabellas Worten, konnte ich mir kein Grinsen verkneifen. Ich sah mich nach feindlichen Wölfen um und als ich keine erblickte lief ich zielstrebig in den Wald hinein.

Auf in die Höhle des Löwen!

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Wie hat es euch gefallen? 🥰 Ihr könnt mir gerne Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge geben 



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