Kapitel 2 💖

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Ria 

„Ria, aufstehen!", rief meine Mutter laut und ich grummelte zur Erwiderung. Dann öffnete ich verschlafen meine Augen und schrie auf.

Meine Mutter stand direkt über mir.

„Was machst du da?", fragte ich sie und erholte mich von meinem Schock.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, ich wollte nur sichergehen, dass du aufstehst.", antwortete meine Mutter und erhob sich lachend.

Ich rollte nur mit den Augen und stand schlaftrunken aus dem Bett auf. Warum war ich bloß noch so müde?

„Es gibt übrigens Frühstück.", fuhr meine Mutter fort.

„Ich habe keinen Hunger, ich gehe raus und laufe ein bisschen durch den Wald.", antwortete ich immer noch verschlafen und rieb mir über die Augen. Ein Gähnen musste ich ebenfalls schwer unterdrücken.

 „Nichts da! Wir gehen gleich ein Kleid für heute Abend kaufen.", erwiderte meine Mutter und wedelte mit ihrem Zeigefinger strafend vor mir herum.

Ich seufzte geschlagen und ging zu meinem Kleiderschrank. Das konnte ja was werden! Meine Mutter ging aus meinem Zimmer und ich lauschte, ob sie auch wirklich die Treppe runterging. So wie ich sie kannte würde sie erst nochmal reinkommen und durch mein Zimmer räumen. Als ich mich versichert hatte, dass sie runtergegangen ist, zog ich mich um.

Als ich mich fertig gemacht hatte ging ich nach unten und sah, dass meine Schwester und meine Mutter schon an der Tür warteten.

„Komm endlich, wir wollen los!", quengelte Issy.

„Geht ihr ruhig, ihr könnt mir ja einfach ein Kleid mitbringen, ich laufe lieber durch den Wald.", erwiderte ich. Meine Mutter sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch dann schien sie es wohl zu akzeptieren.

„Bist du dir sicher?", fragte meine Mutter.

„Ganz sicher!", antwortete ich und versuchte möglichst überzeugt zu klingen, denn meine Mutter ging mir ein Kleid aussuchen! Verdammt, ich konnte nur hoffen das es nichts kitschiges ist.

Issy und meine Mutter gingen aus der Haustür und ich schrieb schnell eine SMS an meine beste Freundin Lucy.

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Hey Bestie, was machst du so hahaha

Ich wollte in den Wald und trainieren, möchtest du mitkommen? 🙃

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Die Antwort kam schneller als erwartet:

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Hey liebste, allerliebste Bestie hahahaha

Klar komme ich mit, ich wollte sowieso in den Wald. Bis gleich Süße!!!!!!

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Ich steckte mein Handy lachend wieder in die Tasche und lief aus der Haustür in den Wald. Am Waldrand wartete Lucy bereits und wir fielen uns lachend in die Arme.

„Musst du keine Kleider kaufen?", fragte sie.

„Das Gleiche könnte ich dich auch fragen.", erwiderte ich.

Lachend gingen wir Arm in Arm in den Wald, legten unsere Kleidung unter einen Busch und verwandelten uns. Es war ein gruseliges Geräusch, zu hören wie die eigenen Knochen knacken, doch wenn man sich verwandelt hatte fühlte man sich direkt frei.

Lucy war ein brauner Wolf, mit bernsteinfarbigen Augen. Ich war ein silberner Wolf, mit ebenfalls bernsteinfarbigen Augen.

Wir liefen durch den Wald und ich ließ ein lautes Heulen ertönen. Lucy stimmte hechelnd in mein Heulen mit ein und gemeinsam heulten wir, als würde es kein Morgen mehr geben.

Bright lightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt