29.Kapitel 💖

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Ria

Ich wusste nicht wo ich hinlief, ich wollte nur so schnell wie möglich weg. Ich weiß, es war jetzt kindisch von mir und ich machte mir auch selbst Vorwürfe, dass ich einfach so weggelaufen bin, doch ich konnte nicht anders.

Ich kam in Dilahs Arbeitszimmer und war nicht nicht auf einen Streit aus. Ich wollte einfach nur normal mit ihm reden und alles friedlich klären. Doch er warf mir doch tatsächlich vor, dass ich Zac mehr vertrauen würde als ihm!

Und dann hat er auch noch angedeutet, ich sei eine Puppe mit der man spielen könnte! Da ist mein Geduldsfaden dann auch durchgerissen und ich habe meinen Instinkten freien Lauf gelassen. Das hatte nunmal zur Folge, dass ich weggelaufen bin.

„Hat er nicht!", sagte Isabella entrüstet.

„Für mich war das eine Andeutung!", erwiderte ich.

„Außerdem hat sein innerer Wolf gesprochen und nicht Dilah. Du kannst ihm das also nicht anhängen!", fuhr Isabella fort als hätte sie mich nicht gehört.

Ich ignorierte sie und ließ ein lautes, schmerzerfülltes Heulen ertönen. Dilah sollte ruhig hören, wie verletzt ich in meinem innersten war.

Ich lief in den dichten Wald und blieb bei einem kleinen Bachlauf stehen, dort sah ich in mein Spiegelbild.

Ich blickte meinen bernsteinfarbenen Augen entgegen und sah mein silbernes Fell im Wasser schimmern.

Ich schlug wütend ins Wasser und fuhr mit den Krallen über mein Spiegelbild. Warum konnte ich denn kein normaler Wolf sein?

Warum musste ich einen Auftrag von der Mondgöttin bekommen?

Warum vertraut mir mein Mate nicht?

Warum passiert das alles mir?

„Beruhige dich.", tröstete mich Isabella. Doch nein, ich wollte mich nicht beruhigen. Mein ganzes Leben lang habe ich über meine Schmerzen geschwiegen. Ich habe nie auch nur einen einzelnen Ton von mir gegeben, egal wie verletzt ich im inneren war. Ich wollte immer das starke, mutige Vorbild für alle sein. Doch ich bin nichts davon. Ich hatte das alles so satt.

Niemand verstand meinen Schmerz. Niemand...

„Halt dich doch einfach mal daraus, du verstehst gar nichts!!!", schrie ich sie in Gedanken an.

Isabella wollte gerade wieder ansetzen, als ich sie unterbrach.

„Du wirst es nie verstehen. So wie alle anderen auch nicht.", flüsterte ich und wartete auf eine Erwiderung.

Doch die kam nicht.

War mir auch egal, sie würde mir eh nur Vorwürfe machen!

Trotzdem fühlte ich eine bedrückende Lehre in meinem Bauch. Dilah meint bestimmt das ich eine Lügnerin bin und Isabella habe ich eigenhändig vertrieben.

Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und kauerte mich neben dem Bach zusammen. Plötzlich spürte ich eine warme Präsenz neben mir. Ich brauchte mich gar nicht umdrehen, um zu sehen wer es war.

Es war Dilah, ich spürte es.

Er schmiegte sich an mich und ich musste ein Seufzen unterdrücken.

Blöde Mate-Sache!

Ich wollte mich nur noch wie ein Schneckenhaus zusammenrollen und die Augen für mindestens ein Jahr schließen.

„Es tut mir so verdammt leid.", sagte Dilah leise und schmiegte sich noch enger an mich.

Bright lightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt