Ria
Vor mir stand ein junger schwarz-weißer Wolf mit blauen Augen, die mich an das Meer erinnerten.
„Wer bist du?", fragte ich und betrachtete ihn misstrauisch. Ich war bereit zuzuschlagen, falls er angreifen würde. Doch der Wolf antwortete nicht und sah sich panisch um.
„Bist du auf der Flucht?", fragte ich weiter. Er war anscheinend nicht drauf und dran, mich zu ermorden.
Er nickte hastig und spitzte die Ohren, die Wölfe kamen immer näher.
„Dann folge mir, ich bringe uns in Sicherheit.", sagte ich und lief los. An den trommelnden Pfotenschritten hinter mir konnte ich hören, dass mir der fremde Wolf folgte. Was denke ich mir eigentlich dabei? Ich nehme einen fremden Wolf einfach mit und mache mir keine Gedanken darum, dass er mich vielleicht ermorden könnte.
Ich lief meiner Geruchsspur nach und schon bald sah ich die Grenze, zum Territorium der Rogues, vor mir.
Die Wölfe aus Karels Rudel waren uns dicht auf den Fersen. Aber wir mussten weiter rennen, wir mussten weiter auf das Nebularblood-Territorium.
Zusammen liefen wir über die Grenze und weiter durchs Territorium. Meine Beine schmerzten schon und am liebsten hätte ich mich auf dem Boden zusammengerollt, doch ich musste stark bleiben. Ich musste zu Dilah zurück!
Zum Glück war das Territorium der Rogues nicht sehr groß und bald erkannte ich schon die Grenze, die ins Nebularblood-Territorium führt.
Ich lief mit aller Kraft schneller und spürte die Anwesenheit des fremden Wolfes neben mir. Ich sprang über die Grenze und überschlug mich auf dem Waldboden, dann prallte ich gegen einen Baum. Der fremde Wolf kullerte währenddessen ein paar Meter weiter.
Karels Anhänger beobachteten uns mit finsteren Mienen. Sie durften mich nicht mehr töten, denn ich war nicht mehr auf ihrem Territorium. Ich warf ihnen ein siegessicheres Grinsen zu.
„Du weißt, dass sie immer noch rüber springen können und dich umbringen können?", fragte Isabella und man hörte einen leichten panischen Unterton.
„Das ist mir gerade so was von egal.", erwiderte ich erschöpft. Ich wollte nur noch schlafen und alles hinter mir lassen.
Ich seufzte erleichtert und schloss meine Augen.
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Ich wachte auf als mir jemand seinen Kopf in die Seite stieß. Ich fuhr erschrocken hoch, vor mir stand der fremde Wolf und schaute mich neugierig an. Heilige Scheiße, den gab es ja auch noch. Er hätte mich auch einfach töten können. Doch er hat es nicht getan.
Anscheinend konnte ich ihm vertrauen...
„Wie heißt du?", fragte ich.
„Zac.", antwortete der Wolf, alias Zac.
„Ich bin Ria, aus welchem Rudel kommst du?", fragte ich weiter und ich sah wie er sich ein wenig entspannte. Ich schätzte ihn auf 16 oder 15 Jahre.
„Ich komme aus dem Nebularblood-Rudel, bin aber ausgestoßen worden und du?", fragte er.
„Ich komme ursprünglich aus dem Sunbreak-Rudel, bin jetzt aber die Luna des Redclaw-Rudels.", antwortete ich.
„Was machst du hier?", fragte Zac weiter und sah mich mit großen Augen an.
„Man könnte sagen ich bin auf einer Mission...Und was hast du auf dem Blackwood Territorium zu Suchen gehabt?", fragte ich.
„Ich habe nach einem neuen Rudel gesucht."
„Wie alt bist du eigentlich?"
„Ich bin 15 und du?"
„Ich bin 18."
Und so erzählten wir uns ein bisschen von uns und lernten uns besser kennen, Zac kam mir irgendwie wie ein kleiner Bruder vor und ich schloss ihn sofort in mein Herz. Ich lag mit seinem Alter in der richtigen Richtung und sofort hatte ich das Gefühl, ihn beschützen zu müssen.
„Übrigens hast du das verloren.", sagte Zac in dem Moment und reichte mir meine Phiole.
„Danke, das brauche ich. Zum Glück hast du das gefunden.", sagte ich mit vor Freude strahlenden Augen.
„Was ist das?", fragte Zac.
„Das ist ein Trank, damit komme ich in eine Traumwelt. Ich muss den gleich trinken, dann schlafe ich für eine kurze Zeit ein.", antwortete ich sanft.
„Aber du lässt mich doch nicht hier allein, oder?", fragte er ängstlich.
„Nein, ich werde wieder aufwachen, aber kannst du mir versprechen so lange auf mich aufzupassen?", erwiderte ich fragend.
„Ich verspreche es.", antwortete Zac ernst.
„Gut dann musst du dich einmal umdrehen. Ich muss mich zurückverwandeln, damit ich das Mittel trinken kann.", sagte ich zu ihm. Ich möchte ja jetzt auch nicht, dass er mich gleich völlig nackt vor sich sieht...
Dilah würde ihm dann außerdem auch noch den Kopf abschneiden...
Zac drehte sich um und ich verwandelte mich zurück. Dann löste ich den Deckel der Phiole und schüttete den Inhalt in meinen Mund. Anschließend verwandelte ich mich wieder in einen Wolf.
„Gut, du kannst dich wieder umdrehen, wir sehen uns dann wenn ich wieder wach bin.", sagte ich und legte mich wieder vor den Baum.
Zac drehte sich um und nickte. Es schien als würde er noch etwas sagen wollen, doch er verkniff es sich.
„Bereit?", fragte ich Isabella.
„Immer wenn du es bist, ich lasse dich nicht allein.", antwortete sie.
Ich schloss meine Augen und fiel sofort in eine kühle Dunkelheit.
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Wie findet ihr denn den süßen Zac?😏
Schreibt es gerne mal in die Kommentare, ich würde mich sehr freuen!❤️
Und tut mir leid, wegen dem kurzen Kapitel.🫶🏻
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Bright light
Про оборотнейEin Alpha der sie liebt und ein Alpha der sie jagt. Ria ist hin und her gerissen, sollte sie weglaufen und versuchen dem blutrünstigem Alpha zu entkommen, oder sollte sie bleiben und kämpfen? Ria wird von ihrer Verzweiflung geplagt, währenddessen fü...