27.Kapitel 💖

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Ria

Dilah brachte uns zum Rudelhaus des Sunbreak-Rudels und suchte dann, ohne große Umschweife, Alpha Gabriel auf.

Während er im Haus verschwand, ließ ich meine Gedanken schweifen.

Meine Eltern und Issy müssten sich bestimmt große Sorgen machen, weil ich mich nicht verabschiedet hatte.

„Xanthous, ich bin gleich wieder da.", sagte ich und wollte schon zwischen den Bäumen verschwinden, doch Xanthous stellte sich mir in den Weg.

„Wo willst du hin?", fragte er.

„Ich gehe zu meiner Familie, ich komme gleich wieder.", antwortete ich und schob mich an Xanthous vorbei. Oh man, jetzt wurde der auch noch ein überfürsorglicher Leibwächter.

Ich lief zu meinem Elternhaus und klopfte gegen die Tür. Wenig später öffnete meine Mutter auch schon die Tür.

„Oh, Ria wir haben dich so vermisst! Wo warst du?", fragte sie aufgelöst und umarmte mich überschwänglich. Ich ließ mich seufzend in ihre Arme gleiten und sog ihren parfümierten Duft auf. Sie hatte ihr typisches Parfüm aufgesetzt und es erinnerte mich an meine schöne Kindheit. Mir stiegen ein paar Tränen in die Augen, doch ich blinzelte sie schnell weg.

Auch mein Vater und Issy umarmten mich abwechselnd.

„Ich war unterwegs, jetzt muss ich aber ins Redclaw-Rudel zurück.", antwortete ich erklärend und musste schon wieder gegen die Tränen ankämpfen. Es war mir schon immer schwergefallen, meine Familie zu verlassen.

Meine Mutter nickte verständnisvoll und ich sah, wie sie ebenfalls versuchte ihre Tränen zu unterdrücken.

„Ich komme euch bald besuchen.", sagte ich und versuchte sie und mich gleichzeitig zu trösten.

„In Ordnung, pass auf dich auf meine Süße.", sagte meine Mutter und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich nickte und winkte zum Abschied, dann lief ich zurück zum Rudelhaus. Die Tränen verlor ich mit dem starken Wind, stattdessen konzentrierte ich mich auf mein knackendes Hinterbein. Bei jedem Schritt ertönte ein kleines Knacken und es erinnerte mich an eine Tür, die unbedingt geölt werden musste.

Vor dem Rudelhaus erwarteten mich die anderen schon, inklusive Dilah.

Er sah mir mit finsterem Gesichtsausdruck entgegen und knurrte. Oh verdammt, irgendwie machte ich ihn immer wütend. Egal was ich tat, es war immer falsch.

„Lasst uns aufbrechen.", knurrte er und setzte sich in Bewegung.

Die anderen folgten und ich schloss zu seiner Seite auf.

Eine Weile liefen wir schweigend hintereinander her, irgendwann merkte ich, das meine Beine immer schwächer wurden. Das Knacken meines Beines setzte lauter ein und Xanthous warf mir einen zweifelnden Blick zu, der soviel heißen sollte wie:„Was hast du denn nun schon wieder gemacht?"

Ich zog als Antwort nur eine Augenbraue hoch und lief unbeirrt weiter. Auch als das Knacken sich ungewöhnlich laut in mein Gehirn einbrannte.

Bald hinkte ich auf drei Beinen und fiel immer weiter zurück. Dilah drosselte sein Tempo aber nicht. Ich schnaufte nur und gesellte mich zu Zac.

„Ria, ich wollte mit dir reden.", sagte Zac freudig.

„Was ist denn los?", fragte ich verwundert und musterte ihn.

„Ich habe Alpha Dilah gefragt ob ich eurem Rudel beitreten darf.", antwortete er und machte eine kunstvolle Pause, um mich weiter auf die Folter zu spannen.

„Hat er zugestimmt?", fragte ich freudig und Zac nickte begeistert.

Ich stupste ihn freundschaftlich an, doch zu spät bemerkte ich die Präsenz von Dilah.

Er knurrte und schob sich zwischen uns, dabei funkelte er Zac mit blitzenden Augen an.

Zac senkte unterwürfig den Kopf und entfernte sich von uns.

„Was sollte das?!", zischte ich.

„Du bist meine Mate, nicht seine!", erwiderte er und lief wieder voraus.

Ich rollte genervt mit den Augen und bemühte mich einen Abhang hinauf, auf der anderen Seite lag das Redclaw Territorium.

„Wir haben es bald geschafft!", sagte Isabella und seufzte wohlig.

Ich ließ mich ein Stück zurückfallen, ich brauchte unbedingt eine Pause!

„Beeil dich!", rief Dilah auch schon.

Ich seufzte und lief wieder los.

Warum war er bloß so kalt zu mir?

Habe ich was falsch gemacht?

„Ich könnte dir viele Sachen aufzählen, die du falsch gemacht hast.", ertönte Isabellas Stimme und sie ging mir langsam so sehr auf den Geist, wie das nervige Knacken meines Beines.

Ich lief weiter und blieb kurz nach der Grenze stehen.

Von dort aus ging ich im normalen Tempo weiter, es gab schließlich keinen Grund sich zu beeilen.

Oder?

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Beim Rudelhaus erwartete mich eine völlig aufgelöste Lucy.

„Ria!", rief sie mir entgegen und fiel mir um den Hals.

Claid kam ebenfalls auf mich zu und wollte mir gerade über mein Fell streicheln, als Dilahs Knurren seine Meinung änderte. Oh Gott, seine Stimmungsschwankungen wurden wirklich immer schlimmer. Ich hatte das Bedürfnis laut aufzustöhnen, doch ich warf Claid nur einen entschuldigenden Blick zu. Claid quittierte das mit einem belustigtem Grinsen.

Ich warf Dilah einen genervten Blick zu, doch er konterte nur mit ausdrucksloser Miene.

„Komm mit, wir beide haben noch was zu besprechen.", sagte er zu mir und verschwand im Rudelhaus.

„Erstmal kommst du mit mir mit, du brauchst frische Kleidung.", sagte Lucy und ich folgte ihr ins Haus.

Ich war so froh über Lucys Anwesenheit. Sie gab mir wieder meine Energie, die ich zum Atmen brauchte.

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Wieder nur ein kurzes Kapitel, aber ich habe in Moment nicht viel Zeit zum schreiben.

Nächstes Kapitel kommt aber bald!


Bright lightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt