Dilah
Ich lief in meiner Wolfsgestalt durch den Wald und meine Zunge hing mir schon aus dem Maul, so lange renne ich schon. Ich musste sofort daran denken, dass ich wie ein großer Hund aussah.
Ich laufe im Zickzack durch das Sunbreak-Rudel. Wir wollten noch heute abreisen, doch ich hatte nichts anderes zu tun. Ria war mit Lucy unterwegs und Claid war sonst wo.
„Dilah, kannst du zum Rudelhaus kommen?", fragte Claid auch prompt.
„Wenn man vom bösem Wolf spricht.", lachte Lumos.
„Klar, ich komme.", antwortete ich zu Claid und war froh, dass ich endlich etwas zu tun hatte.
Ich schlug den Weg zum Rudelhaus ein, kurz davor verwandelte ich mich zurück und zog meine Kleidung, die ich bei den Wurzeln eines Baumes abgelegt hatte, wieder an. Dann ging ich zur Tür, wo Lucy und Claid schon warteten.
„Wo ist Ria?", fragte ich.
„Sie ist noch unterwegs, du sollst dir aber keine Sorgen machen.", antwortete Lucy hastig. Etwas zu hastig für meinen Geschmack...
„Wo ist sie denn?", fragte ich weiter.
„Keine Ahnung, mal hier und da.", antwortete Lucy.
Ich sah sie mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen an.
„Aber ich glaube sie wollte zum See.", fuhr Lucy fort.
„Gut, dann gehen wir jetzt zum See und holen Ria.", sagte ich und lief schon los.
Im Wald verwandelten wir uns in Wölfe und rannten zum See. Ich wollte meine Mate unbedingt sehen und mich vergewissern, dass es ihr gut ging. Außerdem musste sie sich bei mir noch ihre Strafaufgabe abholen. Das klang wirklich ein bisschen wie in der Schule...
„Wofür eigentlich?", fragte Lumos.
„Sie ist in den Kampf reingelaufen, obwohl ich ihr dies verboten habe. Außerdem hätte sie sich ernsthaft verletzen können.", antwortete ich.
Darauf hatte Lumos auch nichts mehr zu sagen und schwieg.
Als wir beim See waren, blickte ich mich suchend um.
„Wo ist sie denn? Du hast gesagt sie wäre am See.", fragte ich Lucy.
„Tja, sie hat mir gerade per Mind-Link mitgeteilt, dass sie zu den Klippen gelaufen ist.", antwortete Lucy entschuldigend.
„Und warum sagt sie das dir und nicht mir?", fragte ich skeptisch.
„Ich denke mal, weil ich ihre beste Freundin bin.", antwortete Lucy kleinlaut.
„Und ich bin ihr Gefährte!", erwiderte ich und lief weiter Richtung Klippen, Lucy und Claid folgten mir, ohne noch etwas zu sagen.
Als wir bei den Klippen waren konnte ich Ria immer noch nicht entdecken. Gefährlich drehte ich mich zu Lucy um.
„Wo ist sie?", knurrte ich bedrohlich.
„Sie müsste hier sein.", antwortete Lucy und zog den Kopf ein.
Ich schnupperte in der Luft und roch tatsächlich Rias Geruch, doch er war schal und schon ein paar Stunden alt.
„Sie war vor längerem hier, du hast mich angelogen!", knurrte ich mit schwarzen Augen und schritt bedrohlich auf Lucy zu.
Lucy machte sich klein und senkte den Kopf.
„Sag mir wo sie ist!", befahl ich ihr.
„Sie ist weg.", antwortete Lucy.
„Wie weg?", fragte ich und ließ meine Krallen über den Boden schaben.
„Sie wollte den Hybrid finden.", antwortete Lucy ausweichend.
„Einen Hybriden?! Wieso einen Hybriden?!", fragte ich aufgelöst.
„Der Hybrid ist derjenige, der Karel die Befehle gibt.", sagte Lucy und scharrte mit den Pfoten, in der Erde.
„Was?!", rief ich entsetzt und versuchte sofort eine Verbindung mit Ria herzustellen, doch sie war anscheinend schon zu weit entfernt.
„Claid, sag unseren Kriegern, sie sollen sich beim Trainingsplatz versammeln. Ich habe eine wichtige Ankündigung zu machen.", sagte ich zu Claid und lief in den Wald bzw. zum See, wo Ria und ich uns das erste Mal getroffen haben. Ich brauchte jetzt etwas Abstand, damit ich Lucy oder jemand anderem nicht die Kehle aufschlitzte. Ich war noch nie so wütend gewesen, wie in diesem Moment.
Als ich beim See war, setzte ich mich an den Wasserrand und starrte in mein Spiegelbild, wütend schlug ich eine Pfote ins Wasser und fuhr mit den Krallen direkt durch mein Gesicht.
Kleine Wellen tanzten über das Wasser und ließen es friedlich erscheinen. Doch in meinem inneren war es alles andere als friedlich. In mir tobte ein unbändiger Sturm und eine dämonische Bestie.
„Alpha, alle sind versammelt.", teilte Claid mir mit. Sofort sprang ich auf.
Ich lief so schnell ich konnte zu den Bäumen, wo ich meine Kleidung abgelegt habe, nahm sie mit und lief weiter zum Trainingsplatz.
Dort angekommen, wuselten die Werwölfe schon unruhig hin und her, mein Beta versuchte sie vergeblich zu beruhigen. Ich ließ ein lautes Knurren ertönen und sofort verstummten alle und blickten verängstigt zu mir auf.
„Wie ihr sicher schon gehört habt, ist eure Luna verschwunden.", begann ich.
„Wo ist sie hin?", fragte jemand aus der Menge.
„Das geht euch gar nichts an.", knurrte ich und sofort verstummten alle wieder.
„Was ihr wissen müsst ist, dass ich mich mit drei Kriegern auf die Suche nach ihr machen werde. Claid wird solange die Führung übernehmen und alle werden auf ihn hören.", knurrte ich.
Die Menge nickte stumm.
„Ich nehme Xanthous, Jonathan und Lonny mit.", fuhr ich fort.
Die Menge zerteilte sich, nur Lonny, Jonathan und Xanthous traten zu mir.
„Bist du dir sicher Dilah?", fragte Claid vorsichtig.
„Wirke ich vielleicht unsicher?", fragte ich zurück und richtete meine kalten Augen auf meinen Beta.
„Nein, tut mir leid.", antwortete Claid.
„Du wirst hier alle unter Kontrolle haben, da bin ich mir sicher.", sagte ich.
„Was soll ich Alpha Gabriel erzählen?", fragte Claid.
„Das ihr auf der Stelle abreisen müsst. Sag ihm, ich musste schnell zu unserem Rudel zurück, deswegen konnte ich mich nicht persönlich bei ihm verabschieden.", antwortete ich.
„In Ordnung.", sagte Claid und ging zurück zum Rudel, um alle Startklar zu machen.
Ich gab den anderen drei währenddessen ein Zeichen mir zu folgen. Im Wald verwandelten wir uns und liefen mit der Kleidung im Maul los und folgten Rias alter Geruchsspur.
Wir würden sie einholen! Und wenn ich sie gefunden hatte, dann musste kein anderer mehr darum fürchten, dass ich ihm aus Wut die Kehle aufschlitzen würde.
<><><><><><><><>
Das war mal wieder ein Kapitel aus Dilahs Sicht, es spielte kurz nachdem Ria aufgebrochen war, also bitte wundert euch nicht.
Wenn man bedenkt, das die sich sogar fast getroffen hätten als Ria geschlafen hat 😂
Naja egal weiter gehts, lasst euch überraschen.
DU LIEST GERADE
Bright light
WerewolfEin Alpha der sie liebt und ein Alpha der sie jagt. Ria ist hin und her gerissen, sollte sie weglaufen und versuchen dem blutrünstigem Alpha zu entkommen, oder sollte sie bleiben und kämpfen? Ria wird von ihrer Verzweiflung geplagt, währenddessen fü...