Dilah
Ich saß in meinem Arbeitszimmer. Vor mir stand Claid und berichtete mir was in den letzten Tagen alles geschehen ist, doch ich hörte ihm gar nicht richtig zu. Meine Gedanken schweiften immer ab.
„Sei nicht so hart zu mir. Ich habe das richtige getan.", sagte Lumos.
„Es war nicht richtig.", erwiderte ich.
„Doch war es, sie muss auch mal mit einer gewissen Strenge vorlieb nehmen. Du warst sonst schon immer viel zu weich zu ihr.", sagte Lumos.
„Ich hatte sie aber nicht so anschnauzen dürfen.", machte ich mir weiter Vorwürfe.
„Sie macht mit dir was sie will. Sie ist weggelaufen. Zu unserem Feind! Ohne dir etwas zu sagen!", fuhr Lumos fort.
Ich ignorierte meinen inneren Wolf wieder und versuchte mich auf Claid zu konzentrieren, doch ich hörte nur mit einem Ohr zu.
„Dilah? Dilah!"
Erst als Claid meinen Namen rief, schaute ich auf.
„Hast du mir zugehört?", fragte er.
„Nein, tut mir leid, ich war in Gedanken.", antwortete ich, es wäre sinnlos meinem Beta und gleichzeitig bestem Freund, eine andere Geschichte zu erzählen.
Plötzlich klopfte es an der Tür, Claid seufzte und setzte sich in Bewegung.
„Ich erzähle es dir später nochmal.", sagte er und öffnete die Tür.
Ria stand in der Tür und lugte vorsichtig in mein Arbeitszimmer, Claid ging an ihr vorbei und ließ mich mit ihr allein.
„Setz dich.", fordere ich sie auf und zeigte auf einen Ledersessel.
Sie setzte sich ohne ein Wort und starrte auf die Tischplatte meines Schreibtisches. Es kam mir so vor, als wäre sie eine Schülerin und ich der strenge Direktor.
„Also worüber wolltest du jetzt reden?", fragte sie, hielt ihren Blick aber weiterhin gesenkt.
„Sieh mich an.", fordere ich und tatsächlich hob sie ihren Blick.
„Werd jetzt bloß nicht weich!", zischte Lumos.
„Warum bist du ohne meine Erlaubnis zu unserem Feind gelaufen?" knurrte ich und die letzten Worte sprach ich wohl etwas zu laut, denn sie zuckte leicht zusammen.
„Ich habe einen Auftrag.", sagte sie nur.
„Und was für einen?", fragte ich und beobachtete ihre Reaktion.
„Kann ich dir nicht sagen.", antwortete sie und senkte den Blick.
„Warum nicht?", knurrte ich.
„Weil ich es nicht darf.", sagte sie.
„Ich bin dein Mate!", rief ich empört. Kurze Stille folgte auf meine Worte hin.
„Wahrscheinlich hast du es dem kleinen Wolf erzählt.", fuhr ich fort.
„Habe ich nicht! Wieso denkst du so von mir?!", fragte sie entrüstet und schaute mich vorwurfsvoll an.
Ich starrte sie nur an und erwiderte nichts auf ihre Frage.
„Was ist?", fragte sie leicht gereizt.
„Du wirst in Zukunft das tun, was ich sage.", antwortete ich.
„Ganz sicher nicht, ich lasse mir von niemandem sagen was ich tun soll!", erwiderte sie aufgebracht.
„Du wirst mir gehorchen, ob du willst oder nicht, ich bin dein Alpha und dazu noch dein Mate!", sagte ich genauso aufgebracht und hatte alle Mühe, meinen inneren Wolf zurückzuhalten.
„Nein!" erwiderte Ria und ich seufzte genervt.
Meine Augen verfärbten sich kurz schwarz, Lumos kämpfte sich an die Oberfläche.
„Kannst du nicht einmal das machen, was man dir sagt?!", fragte Lumos knurrend.
Bei seinen Worten schlug ich mir innerlich gegen die Stirn.
„Ich soll also immer das machen was du mir sagst? Darf ich denn keine eigenen Entscheidungen treffen?", fragte Ria wutentbrannt.
„Du sollst einfach mal auf mich hören und dich nicht immer wie ein törichtes Kind verhalten.", antwortete Lumos.
„Lumos, es reicht. Gib mir die Kontrolle zurück!", sagte ich zu ihm.
„Nein. Du sagst ihr ja nie, dass sie auf dich hören soll. Also muss ich es tun. Du bist der Alpha, also muss jeder auf dich hören!", antwortete Lumos.
Mir reichte es endgültig, ich kämpfte mit Gewalt gegen Lumos an und gewann wieder die Kontrolle.
„Ich und ein törichtes Kind?!", fragte Ria wütend.
„Warte, so meinte ich...", fing ich an, doch sie unterbrach mich.
„Du meintest es so wie du es gesagt hast. Ich bin für dich anscheinend nur eine Puppe, die immer nach deinen Regeln spielen soll!", sagte sie und ihre Augen strahlten Verletzlichkeit und gleichzeitig auch Stärke aus.
„Ria, das hat mein innerer Wolf gesagt, ich bin nicht so. Du musst mir glauben!", sagte ich mit flehendem Unterton.
Ria warf mir einen giftigen Blick zu und lief zur Tür.
„Lass mich in Ruhe!", rief sie und verschwand durch die Tür.
„Warte!", rief ich ihr hinterher, doch es war schon zu spät.
„Siehst du was du angerichtet hast?!", schrie ich Lumos an.
„Es tut mir leid, ich meinte es nicht so.", sagte Lumos zerknirscht.
„Das will ich auch hoffen!", erwiderte ich und stürzte zur Tür. Deswegen sollte man seinen inneren Wolf niemals die volle Kontrolle überlassen.
Ich folgte Rias Geruch, in den Wald hinein.
„Vielleicht solltest du sie für kurze Zeit alleine lassen.", schlug Lumos vor.
Ich ignorierte ihn und verwandelte mich mitten im Sprung zum Wolf, mir war es egal ob meine Kleidung zerriss.
Hauptsache ich würde Ria finden. Jetzt wurde mir auch eine Sache klar. Ria wurde zu dem wichtigsten Menschen für mich, auch wenn wir uns noch nicht so lange kennen.
Ich habe mich verdammt nochmal in sie verliebt.
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Ich habe es geschafft heute noch das 28.Kapitel zu schreiben!
Es war mal wieder aus Dilahs Sicht, wie findet ihr es? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Ich freue mich immer über neue Kommentare!❤️
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Bright light
WerewolfEin Alpha der sie liebt und ein Alpha der sie jagt. Ria ist hin und her gerissen, sollte sie weglaufen und versuchen dem blutrünstigem Alpha zu entkommen, oder sollte sie bleiben und kämpfen? Ria wird von ihrer Verzweiflung geplagt, währenddessen fü...