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MANUEL


Das Knurren ihres Bauches, riss mich wieder an sie. Ihre Augen sahen in meine, bevor sie rot wurde und sich zu dafür zu schämen schien. Sie hatte wahrscheinlich ihr letztes essen mir gegeben.

"Hast du was zum essen und trinken da?" fragte ich unseren Piloten, da ich mir unsicher war wie lange sie schon nichts gegessen hatte. Sie sah mich an und hielt meinen Blick fest. "Ja, hinten liegt etwas." antwortete er mir, was mich nicht von ihr wegsehen ließ. Erst als sie wegsah, sah ich auch weg und mich dann erst umsah.

Das essen und das trinken bot ich ihr an.

"Du bist blass. Iss was, dann geht es dir besser." sprach ich sie nun wieder an und sah ihr an, dass sie gerade nein sagen wollte. So wie sie mich ansah, wusste sie wohl, dass ich kein nein akzeptieren würde.

Zuerst nahm sie das Wasser aus meiner Hand, ehe sie das trank und ich ihr dabei nur zusah. Als sie anfing zu essen, sah ich ihr an, dass sie sich unwohl fühlte, weswegen ich aufstand und ich dann zum Piloten ging.

Er warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor ich tief durchatmete.

"Lass das lieber." sagte ich leise, da mir dieser Blick so dermaßen auf die Nerven ging und ich selber versuchte sie nicht zu lange anzusehen. Aber sie war einfach so unglaublich schön das man von ihrem schönen Gesicht nicht wegsehen konnte.

Ich konnte es aufjedenfall nicht.

"Wie lange brauchen wir?" wollte ich wissen, um auf andere Gedanken zu kommen. "Knapp drei Stunden." antwortete er mir und ließ mich einmal leicht nicken, ehe ich wieder zu ihr ging und ich mich zu ihr setzte.

"Danke." bedankte sie sich leise bei mir und bot mir etwas zum essen an dabei. Ich sah ihre kleine zittrige Hand an, bevor ich den Kopf leicht schüttelte.

"Wie heißt du?" fragte ich sie, da ich nicht mal ihren Namen kannte und ich mich fragte, wie ich sie nennen sollte. Ihre Augen sahen in meine, bevor sie schwach lächelte. "Medina." ihr Name klang genau so schön wie sie es war. Sanft, genau wie sie es war.

Medina.

Ihr Name. Er brannte sich förmlich in mich rein. Eins wusste ich jedenfalls sicher, ich würde diesen  Namen nie vegessen.

Fragend blickte sie mich an, was mich leise auflachen ließ, da sie mich fragen und doch nicht fragen wollte.

Vermutlich fand sie es einfach unpassend, nach meinem Namen zu fragen.

"Ich bin Manuel." erklärte ich ihr. "Wenn du möchtest kannst du mich gerne Manu nennen." bot ich ihr an und sah sie schwach lächeln. Ihre schönen Augen blickten wieder nach draußen, während ich sie ansah und sie müde aussah. "Wir sind in drei Stunden da. Möchtest du dich etwas hinlegen? Ich weck dich wenn wir da sind." lächelte ich sie schwach an und sah ihre Augen die wieder zu mir schweiften. 

"Versprichst du mir das?" hauchte sie und ließ mich leicht nicken. "Ich schwörs dir." schwor ich leise und sah sie dann leicht nicken. "Ich lass dich nicht alleine zurück." kam es leise von mir, als ich wieder zu dem Piloten ging und mich neben ihn setzte. 

Ich nahm seine Jacke in die Hand, die ich ihr reichte und sie diese kurz ansah, bevor sie mich ansah. 

"Dann ist dir nicht so kalt." erklärte ich ihr, denn es war arschkalt geworden und so konnte sie sicher nicht schlafen.  Sie nahm seinen Jacke in die Hand, ehe sie es sich so gemütlich machte, wie sie konnte und ich mich wieder nach vorne drehte.

Meine Gedanken drehten sich um sie, bevor sie nach Barcelona babschweiften. Zu ihm und ihr abschweiften und ich nur sehen wollte, wie es Elaia ging. Sie klang so, als würde es ihr aufjedenfall gut gehen.


Das freute mich für sie.

Hat lange gedauert, aber ich habe eingesehen, dass Eros und sie das Endgame waren und sie zu mir nie gepasst hätte.

Trotzdem war es das einzig richtige, dass ich damals gegangen bin.

"Wir sind da, Medina." weckte ich sie vorsichtig und sah dabei aus dem Fenster. Ich sah den Wagen meines Cousins schon auf dem Flugplatz stehen. Eros selber sah ich auch schon, aber er stand alleine da und rauchte gerade eine.

Erst als sie ihre schönen Augen öffnete, sah ich wiede zu ihr, bevor sie sich aufrichtete und sie mir die Jacke gab.

"Kannst du dich bei ihm bedanken für mich bitte?" bat sie mich leise und ließ mich leise auflachen. Sie sah weder mich noch ihn an, sondern auf den Boden und dabei sah sie unfassbar schüchtern aus.

Draußen wartete Eros auf uns.

Er sah die kleine Frau neben mir an, bevor er mich ansah und ich langsam losging und sie mir langsam hinterher ging. 

"Eros." sprach ich meinen Cousin an, als ich vor ihm zu stehen kam und er seinen Blick zu der eingeschüchternden Frau sah, die auf ihre Hände blickte. "Sie ist nicht hier." sprach er aus und ließ meinen Mundwinkel leicht zucken.

Elaia war nicht bei ihm.

"Ich bin nur wegen ihr hier." sagte er und sah dabei Medina an, was ich ihm glaubte. Er war nicht gekommen, weil Elaia ihn drum gebeten hatte, sondern weil er es selber wollte. So war er schon immer. "Benito wartet zuhause auf sie." erklärte er schlicht zu mir, als er mich wieder ansah und er an mir runter sah.

Seine Augen blieben an meinen Verletzungen hängen.





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