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MEDINA


Ein leichtes und sanftes Klopfen riss mich aus dem angenehmen und erholsamsten Schlaf, den ich seit langem hatte. Langsam stand ich auf, ehe ich Eros tiefe Stimme hörte.

"Wir essen gleich. Manu ist auch schon wach." erklärte er mir, bevor ich hörte wie sich Schritte entfernten und ich zur Türe sah, die er nicht mal versucht hatte zu öffnen.

Mein Herz in meiner Brust, schlug schneller, als ich dran dachte, dass Manuel wach war und ich ihn gleich wieder sehen würde.

Als es wieder klopfte, öffnete ich langsam die Tür und sah eine Dame vor der Türe stehen, die mich sanft anlächelte und sie mir, die Stoffe in ihren Händen anbot. Ich nahm sie ihr dankend ab, ehe ich sah, wie sie wieder ging und ich die Türe wieder schloss.

Ich musste nicht wissen, was für ein Stoff es war, denn er fühlte sich auch ganz ohne mein Wissen mehr als hochwertig an. Wahrscheinlich war es das hochwertigste, was ich je in der Hand hatte.

Nachdem ich mir das passende Kopftuch zum Kleid und alles andere was dabei gelegen hatte, angezogen hatte, öffnete ich die Türe, ehe ich auf den  Gang vor mir sah und Manuel da auf mich wartete.

Man sah ihm kaum an, dass er gestern noch im Sterben gelegen hatte.

"Geht es dir besser?" fragte ich ihn, als ich die Zimmertür hinter mir schloss und ich zu ihm aufsah. Er lächelte mich schwach an, bevor er leicht nickte und er dann seinen Blick anwandte. Ich wünschte ich hätte das selbe tun können, konnte es aber nicht. Ich sah noch immer zu ihm auf und prägte mir dabei jedes kleinste perfekte Detail von ihm ein, ehe ich dann doch irgendwie wegsah.

"Das sieht sehr schön an dir aus." sprach er aus und mein Gesicht wandte ich sofort wieder zu seinem. Er sah mich noch immer nicht wirklich an, aber ich sah ihm an, dass er schwach lächelte.

Schön sagte er.

Mir stieg eine enorme Hitze in die Wangen.

Langsam ging er los, was ich ihm nachtat und ich einen guten Meter Abstand von ihm hielt, während wir den langen Gang hinuntergingen.

"Dankeschön." bedankte ich mich bei ihm und sah seinen Blick der nun zu mir schweifte und sich auf seinen Lippen ein unverschämt schönes Lächeln bildete. Ich war mir sicher das lag daran, weil ich so rot geworden war.

"Geht es dir gut?" wollte er wissen, als wir die Treppen runter gelaufen waren und er stehen blieb und mich kurz ansah. "Ja, mir ist dank dir nichts passiert." gab ich ehrlich zu und sah seinen Mundwinkel leicht zucken. Er sah erleichtert aus, als er langsam weiterging und ich ebenfalls wieder losging.

Abrupt blieb ich stehen, als wir durch eine große Tür gingen und ich sah wie mehr als nur zwei Augenpaare zu uns schweiften. 

An dem riesigen Esstisch saßen mindestens acht erwachsene Personen und einige Kinder, die mit sich selber beschäftigt waren. 

Neben Eros saßen ein paar weitere Männer, die nicht mich ansahen, sondern Manuel mit ihren Blicken fixierten und ich zu ihm aufsah, für einen Moment. 

Ihn selber schienen diese Blicke kalt zu lassen, denn er sah eindruckslos zu ihnen, ehe er mich kurz ansah. Er stellte sich langsam vor mich, als wüsste er, wie unangenehm mir diese ganzen Blicke waren. 

Irgendwas ließ mich glauben, dass er mich gerade wieder beschützen wollte. 

Den Blicken nach zu Urteilen, waren sie aufjedenfall nicht glücklich über ihn oder über mich. 

"Komm, lass uns essen." lächelte er mich dann an und nahm unglaublich behutsam meine Hand in seine, ehe er mich zum Esstisch zog und er den Stuhl für mich rückte. Er setzte sich neben mich und zog einen Teller zu sich, den er mit Brot, Käse und Obst befüllte.

Diesen reichte er mir, was mich zu ihm sehen ließ.

Ich hätte mir nie selber was zum essen genommen und das er das scheinbar wusste, ließ mich nch von seinem Gesicht wegsehen.

Er sah dabei aber nicht mich an, sondern seine Familie, die uns gegenübersaß zum Teil und er dann anfing zu sprechen.

Ich verstand die Sprache nicht, aber ich war mir sicher, es war ein hitziges Gespräch, wenn ich die Stimmlagen dieser ganzen Männer hörte. Manchmal mischten sich die Stimmen von zwei Frauen ein, bei der ich nur die eine wieder erkannte.

Das war Eros Frau. Ihr Name war Elaia.

Manuel spannte sich immer mehr an. So sehr, dass sein weißes T-Shirt das er anhatte, sicher gleich aufreißen würde.

Tief atmete ich durch, damit ich mich beruhigen konnte, denn ich hatte das Gefühl in diesem Gespräch ging es über mich.

Es wurde immer lauter, so dass ich immer mal wieder zusammenzuckte, bis ich Manuels Blick auf mir spürte und ich kurz zu ihm sah.

"So unterhalten wir uns immer." erklärte er mir leise, als er mir seine Hand anbot. Aber nicht so das es jeder sehen konnte. Es war unter dem Tisch, was mich schwach werden ließ. Langsam legte ich meine Hand in seine, die er leicht streichelte und ich wieder auf den Teller sah.

Ich aß langsam weiter und überließ ihnen das Gespräch, während mich Manuels warme Hand von dem ganzen ablenkte.


MANUELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt