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MEDINA


Der Gedanke hier zu bleiben verunsicherte mich und machte mir ehrlich gesagt auch Angst. Aber ich vertraute Manuel und ich vertraute drauf, dass er wusste was das beste für uns beide war. 

Außerdem konnte ich ihn verstehen.

Hier lebte seine ganze Familie und so wenig mich diese Dame auch gern hatte. So sehr liebte sie ihn und das sah man ihr auch deutlich an.

Seine Großmutter war eine der wenigen Menschen hier, die ihn wirklich aufrichtig liebte.

Seine Lippen drückte er sanft auf meine Wange, bevor er meine Hand nahm und er mich mit sich aus dem schönen Garten zog und wir dann wieder einen Gang entlang gingen, bis wir am Eingangsbereich dieses Schlosses waren.

Da wartete seine Großmutter schon auf uns, mit zwei Männern. Den einen von ihnen hatte ich schon mal gesehen. Er war damals in Spanien, bei Eros und Elaia am Esstisch gesessen.

Noura's Ehemann, wenn ich mich nicht irrte. Den anderen kannte ich nicht. Er hatte dunkelblonde Haare und war riesig.

"Raf." hörte ich Manuel spechen und meinte wohl genau den. Er zog seine perfekte Augenbraue leicht hoch, als er ihn ansah, bevor er mich ansah und er dann wieder Manuel ansah.

Die beiden sprachen Spanisch miteinander, was mich zu unseren Händen sehen ließ.

Manuel strich mit seinem Daumen leicht über meinen Handrücken, während sein Ton alles andere als sanft klang.

"Medina." sprach der andere Mann mich an, was mich zu ihm sehen ließ. "Ich bring dich zum Wagen, bis die beiden das geklärt haben." sagte er dann. Mein Blick schweifte sofort zu Manuel, der kurz inne gehalten hatte und zu seinem Cousin sah.

"Geh mit ihm, mi Reina. Ich komme gleich nach." sagte er dann, als er mich ansah. Er küsste meinen Handrücken leicht, bevor er meine Hand losließ und ich dann mit seinem Cousin ging, nachdem ich seine Großmutter noch kurz angesehen hatte.

Sie hatte mir kalt zugelächelt, was ich ihr nachgetan hatte und ich dann dem großen Mann vor mir folgte.

"Wie gehts dir bei meinem Cousin?" fragte mich der Mann, der bei einem schwarzen Wagen stehen blieb und sich dran lehnte, bevor er sich eine Zigarette anzündete. Seine Augen waren fast schon gruselig, als in meine sah und sein Mundwinkel leicht zuckte, als er sah, dass ich Angst hatte.

"Sehr gut. Manuel ist ein sehr liebevoller Mann." sprach ich ehrlich aus, da er wirklich unheimlich liebevoll zu mir war. Zumindest versuchte er es immer, dessen war ich mir bewusst. Er fing an zu lachen, als er das hörte, bevor er mir eie Zigarette anbot und ich den Kopf leicht schüttelte.

"Liebevoll." wiederholte er leise lachend, was mich selber leise lachen ließ. Er sah sicher aus wie alles andere, aber liebevoll würde ihn sicher nie jemand nennen, wenn man ihn nicht kannte. "Bist du zu Noura bestimmt auch." sagte ich dann zu ihm, da ich mir sicher war, sie sah ganz andere Seiten an ihm, als ich sie gerade sah.

Das kleine Tattoo auf seiner Wange zuckte gemeinsam mit seinem Mundwinkel, als er das hörte.

"Kann sein ja." gab er dann zu, bevor ich ihn ehrlich anlächelte. Er erwiderte mein Lächeln genauso ehrlich, als er sein Handy in die Hand nahm und es mir dann anbot.

"Mein Bruder hat sich Sorgen gemacht um dich." erklärte er mir, als er wieder an seiner Zigarette zog. "Eros?" hakte ich nach und sah seinen Mundwinkel leicht zucken, ehe er nickte. "Dann sag ihm bitte Bescheid, dass es mir gut geht." lächelte ich schwach, da mich das irgendwie berührte.

Mein Blick schweifte in Richtung Türe, als er ebenfalls hinsah und ich Manuel rauskommen sah. Er kam die Treppen langsam runter und wischte sich mit seinem Finger über seine Lippe. Als er vor mir stehen blieb erkannte ich das Blut an seiner Lippe und an seinem Finger.

"Du blutest." sprach ich leise aus und bewegte meine Hande zu seinen Lippen. "Wer hat dich verletzt?" fragte ich ihn leise, als ich sein Blut an meinen Fingern spürte. "Das ist nichts." sprach er lächelnd aus, bevor er zu seinem Cousin sah und ihm einmal leicht zunickte.

Dieser verschwand sofort und ließ uns beide alleine zurück.

"Mach dir keine Sorgen, es ist alles gut." sprach Manuel mich an, als er meine Hand in seine nahm und diese leicht küsste. Seine Lippen waren unfassbar weich, so wie immer. "Es ist nichts gut. Wer war das?" fragte ich ihn nochmal, bevor er leise seufzte und mir die Wagentür aufhielt.

"Steig ein." forderte er mich auf. Sein Ton war etwas streng und ungewohnt für mich was mich zu ihm aufsehen ließ. "Medina, steig ein. Wir reden Zuhause darüber." sagte er nochmal etwas sanfter.

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"Wer?" fragte ich ihn nochmal, als er sich auf das Sofa setzte und er mich ansah. "Meine Cousins." erwiderte er und gab mir zu verstehen das ich zu ihm gehen sollte. "Wieso?" fragte ich ihn und blieb erstmal da stehen. 

"Weil ich vor ein paar Jahren einen Fehler gemacht habe und ich dafür jetzt bezahlen musste." sprach er dann schlicht aus, ehe ich losging und ich vor ihm stehen blieb. Er sah nicht so aus, als würde er über diesen Fehler sprechen wollen.

"Muss ich jetzt immer Angst um dich haben, dass einer von ihnen dich vielleicht schlimmer zurichtet?" fragte ich ihn flüsternd, bevor er leise lachte. "Nein, mi Reina. Sei unbesorgt." lachte er leise, als er seine Lippen leidenschaftlich auf meine drückte.

Genau so leidenschftlich, fing er an meinen Hals zu küssen, nachdem er mir das Kopftuch weggezogen hatte.

"Ich mach mir trotzdem Sorgen um dich." sagte ich leise, als seine Lippen meinen Hals liebkosten. "Mach dir Morgen wieder Sorgen um mich." sagete er leise und löste sich nur eine Sekunde von mir.

Langsam legte er mich auf das Sofa, bevor er mich wieder sehnsüchtig küsste. Manu nahm mir den Atem, während er mich küsste und ich meine Hände in sein Hemd krallte. Außer Atem löste er sich von mir, bevor seine Augen etwas dunkler geworden waren und ich diesen Blick in seinen Augen mittlerweile kannte.

Allein sein Blick reichte, damit ich das selbe wie er wollte.




MANUELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt