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MEDINA


Manuel kam rein und sah etwas schockiert aus.

Mehr als das sogar.

Er sah aus, als hätte er ein Geist gesehen gerade.

Er setzte sich wieder an den Tisch und sah einfach ins Leere, was mich verunsicherte.

Langsam stand ich auf und ging zu ihm. Langsam legte ich ihm dann meine Hand auf seine Wange. Erst jetzt sah er mich wieder an, bevor ich in seinen Augen eine einzige Träne sah, die ihm runterlief.

"Manuel, was ist passiert?" fragte ich ihn leise und spürte seine Hand an meiner. Er küsste meine Handinnenfläche leicht, bevor er sie wieder losließ.

"Mein Cousin ist gestorben." sprach er leise aus, was mein Herz schneller schlagen ließ. "Eros?" hakte ich leise nach, ehe er den Kopf leicht schüttelte. "Tian." sagte er leise, bevor er mich näher an sich ranzog.

"Ich muss zu den anderen Medina und sehen was passiert ist." erklärte er mir leise und drückte seine Lippen auf meine Wange. Er hat seine schönen Augen geschlossen, als er mich nochmal leicht küsste.

"Mach dich fertig mi Amor. Wir sollten sofort los." sagte er dann zu mir, bevor ich nur leicht nickte und ich dann schnell ins Schlafzimmer lief. Schnell machte ich mich fertig und ging dann wieder zu Manuel, der gerade an seinem Handy telefonierte und ich ihn nur wartend ansah.

Er schob mich in Richtung Tür, bis hin zu seinem Auto, in das ich dann stieg und er auch einstieg. Er legte auf und fuhr dann los, ohne ein Wort zu sagen.

"Manu." sprach ich ihn trotzdem an, auch wenn ich nicht wusste ob er gerade reden wollte. "Hm?" kam es nur von ihm, während er schneller wurde und ich das Meer ansah, an dem wir vorbei rauschten.

"Das tut mir Leid für dich." sagte ich nur leise und hörte ihn tief durchatmen, ehe er meine Hand in seine nahm. "Mir auch." sagte er leise, auch wenn ich nicht verstand wieso es ihm leid tat.

Schwach lächelte ich ihn an und sah wieder aus dem Fenster, während er nun in die Stadt fuhr und ich den Weg kannte.

Wir fuhren zu seiner Großmutter.

Da war ich mir sicher.

Als wir ankamen, waren mehr Menschen da, als normalerweise. Es waren fast nur Männer da, die alle bewaffnet waren und ich panisch zu Menuel sah, den das nicht beeindruckte.

Er stieg aus und half mir aus dem Wagen, bevor er meine Hand nahm.

"Keine Angst. Alle hier gehören zur Familie." sagte er leise und ging dann los mit mir. Im Vorbeigehen sah ich mir die Waffen an, bis wir drinnen waren und ich sah wie seine Großmutter sofort auf uns beide zu kam und ihm um den Hals fiel.

Die Frau weinte laut, während Mauel ihr über den Rücken streichelte.

Sie löste sich langsam von ihm, bevor sie mir nur leicht zunickte.

"Meinen Beileid." sagte ich ehrlich und sah ihr schwaches Lächeln. Das ihr das keinen Trost war, war mir schon klar, aber denoch gehörte sich das.

Mein Blick schweifte über den Raum, bis ich die Frau sah, die ich eigentlich hier suchte.

Noura saß aufgelöst und weinend auf einem Sofa, während Elaia und ihre Schwäger sie trösteten.

Ich wäre gerne zu ihr gegangen, aber war mir sicher, dass sie jetzt alle anderen lieber bei sich hatte. Schließlich teilten sie ihren Schmerz, denn sie kannten ihn alle besser als ich es tat.


___

MANUEL


"Du weißt was das für dich bedeutet." hörte ich meine Abuela sprechen, die noch immer weinte, als sie ihre Zigarette anzündete. "Ich weiß." sagte ich zu ihr und sah Medina an, die alle beobachtete und ich meine Abuela wieder ansah.

"Sie wird hier bleiben, bis ich fertig bin mit meiner Aufgabe." erklärte ich ihr und sah Medina wieder an. Meine Abuela sah sie ebenfalls an, ehe sie mich wieder ansah. "Du willst sie bei mir lassen bis du sie alle hast? Das könnte Monate dauern." sagte sie leise, bevor ich tief durchatmete.

"Monate würde es dauern, wenn du das einen anderen machen lässt. Ich brauche nicht so lange, dass weißt du." gab ich von mir, da ich ein Massaker veranstalten würde für Tian.

Für ihn und für Noura, damit sie wusste, dass sein tot nicht ungestraft blieb. Auch wenn es ihr nichts bringen würde und ihm auch nicht mehr. Er würde nie wieder zu ihr zurückkommen. Er würde auf der anderen Seite auf sie warten, aber nicht mehr in dieser Welt.

"Ich nehme Rafael mit und Ilias." sagte ich zu ihr, da ich die zwei brauchen würde um das schnell durchzuziehen. Sie hatten beide ihre Qualitäten, die andere nicht hatten.

Meine Abuela sah mich traurig an, bevor sie wieder in Tränen ausbrach. War nur zu verstehen. Sie hatte uns alle groß gezogen. Klar unsere Mütter waren auch immer da, aber sie hatte mehr Einfluss auf unsere Erziehung gehabt.

"Es hätte auch Eros sein können." versuchte ich sie zu trösten. Ihr Blick sagte mir, dass es das nicht besser machte, aber wäre er es gewesen, wäre die Hölle los. Sie hätte die Hölle losgetreten und die anderen vermutlich auch.

"Ich liebe euch alle gleich Manuel." sprach sie traurig aus, als sie sich die Tränen wegstrich. "Ich weiß, aber wir kennen unser Leben und das Risiko." erklärte ich ihr, da ich nicht glaubte das Tian Angst hatte. 

Dafür waren wir uns alle doch zu ähnlich.

"Ich bleibe bis zur Beerdigung." erklärte ich ihr, bevor ich Medina ansah, die jetzt bei Noura saß die weinte und Medina etwas zu ihr sagte, was Noura scheinbar etwas beruhigte.

Was es war, würde ich gerne wissen.

Als würde sie spüren, dass ich gerade an sie denken, sah sie in meine Richtung. Sie sahen beide in meine Richtung, bevor sie wieder miteinander sprachen.

"Ich werde sie Leiden lassen. Versprochen." sagte ich zu meiner Abuela, die einmal leicht nickte. Sie wusste ich würde mein Wort halten, was das anging, auch wenn ich dieses Leben eigentlich nicht mehr wollte.

Das hier war noch immer Familie. Ganz egal, wie wir zueinander standen manchmal.


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