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MEDINA


Ich sah die Frau vor mir an, die an der Türe stand und mich abwertend ansah. Durch ihren Blick bekam ich schlagartig das Gefühl, ich wäre minderwertig, denn genau so sah sie mich an.

Sie hob eine ihre schönen Augenbraue, die perfekt zum Rest ihres Gesicht passte. Alles an ihr sah unglaublich perfekt aus. Angefangen bei den langen vulominösen Haaren hin bis zu ihren langen schlanken Beine, die eine schöne Farbe hatten.

Sie waren schön gebräunt, genau so schön gebräunt wie Manuel es war.

Ich verstand nicht ein Wort, dass aus ihrem Mund kam, außer seinen Namen.

Manuel.

Sie erwähnte seinen Namen ein paar Mal, ehe sie einfach an mir vorbei stürmte und ich der Frau hinterher sah. Sie stürmte in jedes Zimmer wie eine verrückte, bevor sie mich wütend anblickte und ich dann langsam den Gang vor ging, bis ich vor seiner Tür zum stehen kam.

Ich klopfte, bis er die Tür öffnete und sich meine Augen weiteten, als ich seine nassen Haare nud seinen nackten Oberkörper anblickte. Er hatte sich nur ein Handtuch umgebunden, bevor er mir die Tür geöffnet hatte.

Ich drehte mich schnell um, bevor ich die Frau am Gangende sah und sie ironisch anfing zu lachen.

"Die hat mir gerade gefehlt." hörte ich Manuel leise sagen, bevor er mich an meinem Arm zu sich drehte. "Geh in mein Schlafzimmer und bleib da, bis ich dich rufe." sprach er aus und klang dabei strenger als bisher. "Medina los." sprach er leise aus, bevor ich die Frau ansah und er mich durch die Tür in seine Wohnung schob und die Tür dann schloss.

Er stand halbnackt auf dem Flur, während ich in seiner Wohnung stand.

Ich hörte die beiden lautstark sprechen. Keine Sprache die ich verstand, aber das dieses Gespräch alles andere als freundlich war, hörte ich deutlich.

Nach mehr als 10 Minuten öffnete sich die Türe, während ich noch immer genau so davor stand.

Er sah zu mir runter, während mein Blick auf die schöne Frau fixiert war, die ihr Handy gegen seinen breiten Rücken warf, ehe er seinen Blick kurz zu ihr wandte.

Als sie seinen Blick sah, wurde sie sofort still, hob ihr Handy auf und verschwand dann genau so schnell und unerwartet wie sie aufgetaucht war.

Er fuhr sich mit der Hand genervt durch seine Haare und seinen Drei Tage Barr, während seine Augen in meine sahen und er versuchte irgendwas darin zu erkennen.

"Wer war das?" fragte ich ihn, auch wenn es mich eigentlich nichts angehen sollte. Trotzdem interessierte es mich unheimlich. Mehr aber noch interessierte mich, wieso sie so zu einander standen.

"Alba." sprach er nur aus, als er an mir vorbei ging und ich seine tätowierten Rücken hinterhersah, bis er in seinem Schlafzimmer verschwand. Er kam in einer Jogginghose und einem lockeren T-Shirt wieder raus.

"Wieso habt ihr euch angeschrien?" fragte ich ihn, als er sich setzte und ich ihn aus der Entfernung erkannte, dass ihm das Thema nicht gefiel.

Ich warmir unsicher ob ich es lassen sollte, aber ich wollte ihn näher kennen lernen. Ihn und alles was mit ihm zu tun hatte. Die Frau schien dazu zu gehören. Auch wenn mir das nicht gefiel.

"Wegen dir." sprach er aus, was mich tief durchatmen ließ. Er wies mir hin, dass ich zu ihm gehen sollte, was ich auch langsam tat, bis ich mich zu ihm setzte. "Wegen mir?" fragte ich leise, bevor er nickte.

"Sie ist meine Exfrau. Ihr gefällt der Gedanke nicht, dass ich mit einer anderen Frau zusammenlebe." erklärte er mir ehrlich. Mich überraschte seine Ehrlichkeit bei dem Thema, da ich mir sicher war, er wollte mir nicht mal von ihr erzählen damals.

Hätte Noura mir das damals nicht erzählt, hätte ich nie erfahren, dass er mal eine Frau hatte.

Das stand ihm auch zu natürlich.

"Wir lebe nicht zusammen." sprach ich meinen Gedanken aus, was ihn leise auflachen ließ. "Jetzt schon." sprach er leise, während er mich anblickte und auf meine Reaktion wartete.

Er hatte mir vor ein paar Tagen erst meine neue Wohnung gezeigt und wollte wieder mit mir zusammen ziehen, dass ergab irgendwie wenig Sinn.

"Manuel, ich darf das nicht." sprach ich leise aus, da es mir nicht mal erlaubt war, hier bei ihm zu sitzen.

"Wenn wir heiraten schon." sagte er so leise, dass es eher einem flüstern glich. Mein Herz schlug wie wild, als ich das hörte und ich ihn mit großen Augen ansah, bevor ich leicht den Kopf schüttelte. "Ich konvertiere für dich." sprach er leise weiter, bevor ich aufstand und ihn ansah.

"Du kannst das nicht für mich machen. Du solltest es tun, weil du wirklich dran glaubst." sprach ich leise aus, da es der Wahrheit entsprach und ich nicht verstand wieso er so weit für mich gehen wollte.

Er kannte mich kaum und wollte mich heiraten.

"Glaub mir, alles was ich tue, tue ich allein für dich." sprach er leise aus, bevor ich rote Wangen bekam. "Warum?" wollte ich leise wissen und sah den schönen Mann vor mir wieder an. "Du hast mich dazu gebracht zu beten. Das hab ich noch nie gemacht." sprach er aus, als würde das gerade nicht so viel für mich bedeuten.

"Werd meine Frau, dann kann ich dich besser beschützen." sprach er aus, als er meine Hand in seine nahm und ich unsere beiden Hände ansah. Seine Hand war rau und groß und sie war unfassbar warm.

"Ich werde dich nicht anfassen, auch wenn wir verheiratet sind und ich werde dich nie ansehen, wenn du das nicht willst, aber lass mich dich beschützen vor ihr und jedem anderen." bat er mich leise.

So leise und so viel Gefühl war in seiner sanften Hand und in seinem Blick.

"Und wenn ich beides will?" fragte ich ihn beschämt und leise, als ich unsere Hände weiter ansah und ich ihm dann wieder ins Gesicht sah. Sein Mundwinkel zuckte leicht bevor er leise lachte. "Dann werde ich jede Sekunde davon genießen Medina." sprach er aus, als er meine Hand losließ und er eine Antwort erwartete.

MANUELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt