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MANUEL


"Sie ist wirklich hübsch." hörte ich die Stimme meiner Abuela, als sie zu mir rauskam und sie sich eine Zigarette anzündete, die sie mir dann reichte. "Sie ist weit mehr als ein hübsches Gesicht für mich." erklärte ich ihr und sah durch die Türe rein.

Medina saß alleine am Tisch, bis Noura sich wieder zu ihr setzte und sie es genau so schwer hatte, akzeptiert zu werden. 

"Das weiß ich bereits." sprach sie trocken aus, als sie ebenfalls zu Medina sah, bevor sie mich ansah. "So hast du noch keine Frau angesehen." sprach sie weiter, was mich leise auflachen ließ.

"Wie sehe ich Frauen denn sonst an?" fragte ich sie, als ich meine Zigarette rauchte und meinen Blick von Medina abwandte. Sie lachte leise, was mich zu ihr sehen ließ. "So wie Alba oder Elaia. Als würdest du sie gerne ficken." sprach sie, was meine Mundwinkel nach oben wandern ließ.

Das stimmte sicher. Bei den beiden hatte ich einen sexuellen Trieb in mir, der mich hauptsächlich angetrieben hatte.

"Du denkst, mit ihr schlafe ich nicht gerne?" hakte ich nach und hörte sie dann lachen. Ihre Blick sagte mir genau, dass sie wusste, dass ich es tat. Nur war es bei Medina einfach weit mehr als ein Fick. "Doch, nur ist es nicht das erste woran du gedacht hast." sagte sie, als sie sich zu mir umdrehte.

Die Frau kannte jeden einzelnen von uns einfach. Wir waren nur für sie alleine offene Bücher, genaz egal wie sehr man versuchte ihr nicht zu zeigen was man dachte.

"Manuel." sprach sie mich ernst an, was mich die Augen schließen ließ. Ich kannte diesen Ton nur zu gut und sie wusste genau, dass ich ihr keinen Wunsch abschlagen konnte. "Komm wieder nachhause." sie konnte so unfassbar sanft klingen und ich wusste genau wann dieser Ton an ihr ernst gemeint war. Dieses Mal war er wirklich ihre sanfte Seite, die sie mir zeigen wollte.

Ich wusste, dass sie es wirklich wollte. Eine der wenigen Menschen der ich das wirklich glaubte, wenn sie sagte, dass sie mich liebte.

"Bleib bei deiner Familie." sprach sie weiter und lächelte mich warm und sanft an, als sie ihre Hand auf meine Wange legte und ich die Handinnenfläche meiner Abuela leicht küsste.

"Du bist die einzige die mich hier haben will." erklärte ich ihr, wieso ich nicht zurück kommen wollte. Sie lächelte schwach, bevor sie leicht den Kopf schüttelte. "Deine Brüder haben nach dir gesucht." sprach sie, was ich schon wusste.

"Deine Cousins auch." erklärte sie mir dann, was mich ehrlich gesagt überraschte. "Sogar Raf." sprach sie lächelnd, was mich leise auflachen ließ.

"Sie passt hier nicht rein." sprach ich meinen Gedanken aus, als ich Medina wieder ansah. Ihre schönen Augen suchten nach mir in der Menga an Menschen. "Dann musst du eben besser auf sie aufpassen, wenn du wieder zurück kommst." sprach sie, als sie Medina ebenfalls ansah.

"Du bist der einzige dem ich es zutraue, dass du wirklich auf sie aufpassen kannst hier." sprach sie aus, als sie wieder reinging und die Entscheidung für sie wohl gefallen war. Was bedeutete sie war auch für mich und Medina fürs erste gefallen. Auch wenn ich wieder gehen wollte, würde sie mich nicht lassen.

"Soll ich dir den Garten zeigen?" hörte ich Noura fragen, als ich wieder zu den beiden ging. "Ich zeig dir den Garten, mi Reina." lächelte ich Medina an, als ich ihr meine Hand anbot und sie ihre kleine Hand darin legte ohne zu zögern. 

Ihre weiche Haut auf meiner, passte sicher kaum zusammen, aber Medina schien nicht zu stören, dass ich mehr Narben an meiner Haut hatte, als sie je gesehen hatte. 

"Danke." bedankte ich mich bei Noura, die nur leicht nickte und sie Medina sanft anlächelte, ehe sie aufstand und sie zu ihrem Mann ging, der seine Augen nicht von mir nahm. Ich sah meinen Cousin an, der neben meiner Abuela stand und er leicht nickte.

Er war wohl damit einverstanden, dass ich zurück komme. 

Ehrlich gesagt hatte ich gehoffte, dass er nein sagen würde und meine Abuela sich für ihn entscheiden würde.

"Das ist ein großes Anwesen." sprach Medina leise, als wir den Gang entlang gingen und ich leise lachte, da es eine untertreibung war. Meine Abuela stand schon immer auf Luxus und mein Abuelo hatte ihr damals dieses Anwesen geschenkt. Das Taj Mahal dagegen war ein Witz, wenn man es genau nehmen wollte. 

 "Ja, als Kinder haben wir immer hier verstecken gespielt." erklärte ich ihr und sah ihre Augen die zu mir schweiften. Der Gedanke von mir  als Kind schien sie zu freuen, weswegen sie anfing zu lächeln.

"Oh wow." lächelte sie mich an, als wir in den Garten meiner Abuela gingen. Den hatte sie immer geliebt und immer gepflegt. "Du bekommst deinen eigenen, wenn du willst." bot ich ihr an, als ich das strahlen ihrer schönen Augen ansah.

Sie nickte leicht, als sie mich mit rosa Wangen ansah und ich ihre kleine Hand leicht küsste.

"Mi Reina." sprach ich Medina an, als sie sich umgesehen hatte. Sie kam zu mir und blieb vor mir stehen, als sie zu mir hoch sah. "Wir beide werden erstmal hier bleiben." sprach ich aus und sah ihre Augen die sich für einen Moment weiteten und sie tief durchatmete.

"Das ist okay für mich." lächelte sie mich an, als sie ihre Hand auf meine Wange legte. "Du willst bei deiner Familie sein." lächelte sie und diese Frau war einfach ein Engel. Sie war einfach so Verständnisvoll und Süß, dass ich innerlich starb, wenn ich sie nur ansah.


MANUELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt