MANUEL
Ihre weiche Haut unter meinen Händen bewegte sich leicht, bevor sie meine Hand mit ihrer weichen Handfläche von ihr runterschob.
"Tut mir Leid." entschuldigte sie sich leise bei mir und drückte einen Kuss auf meine Wange, bevor sie dann aus dem Bett stieg und ich zusah wie sie ins Bad ging. Wie sie immer wieder wach wurde ohne einen Wecker zu stellen wunderte mich ehrlich gesagt, aber sie wachte immer von selbst auf, wenn es um ihre Gebete ging.
Ich blieb liegen und sah ihr dabei zu. So wie immer, wenn ich es konnte. Irgendwas an ihr, wie sie ihre Religion auslebte, ließ mich nicht wegsehen. Es klang total kindisch, aber irgendwie freute ich mich fast schon immer drauf.
Auch wenn es nur 10 Minuten waren, wenn es hochkam. Es waren immer wieder die schönsten Momente, wenn ich ihr dabei zusehen konnte.
Hätte nie gedacht, dass das der schönste Moment an einem Tag sein würde, aber bei Medina war es einfach immer wieder so für mich.
Müde legte sie sich wieder ins Bett zu mir und sah mich kurz an, ehe sie sich an mich kuschelte. "Ich wollte dich nicht wecken." sagte sie leise zu mir und sah mich so unschuldig an, wie ein Engel. Nicht wie ein Engel, denn sie war einer. Da war ich mir mehr als sicher. Ein Engel, den der liebe Gott mir geschickt haben muss, damit ich etwas besseres aus dem Leben mache.
So fühlte sie sich für mich an.
Ich hoffte nur nicht, dass der Teufel mich ihr geschickt hatte, um sie zu etwas zu machen, dass sie sicher nicht ist.
"Ich liebe es dir dabei zuzusehen." gab ich zu und legte dann meinen Arm wieder um ihre dünne Taille. Auf ihren vollen rosa Lippen, formte sich ein Lächeln, während sie die Augen schloss und sie sich noch mehr an mich schmiegte.
"Ich hätte nie geglaubt, dass dir das etwas bedeutet." gab sie leise zu, was mich rau auflachen ließ. "Ich auch nicht, mi Vida." gab ich zu und sah ihre schönen Augen, die in meine sahen.
"Aber du weckst Dinge in mir, die ich selber nicht kannte und dafür liebe ich dich." erklärte ich ihr und drückte ihr einen Kuss auf ihre hellen Haare. Medina roch einfach immer nach Blumen und ihre Haare auch. Die Frau erinnerte mich an die Tulpenfelder in den Niederlanden, die Alba unbedingt damals sehen wollte und ich deswegen mit ihr dort war.
Sie hatte sich daraus aber kaum was gemacht.
Ich würde sie Medina ja auch zeigen, aber ich wollte sie nicht so behandel wie Alba. Es fühlte sich falsch an, es ihr als zweite Wahl zu zeigen. Wenn ich könnte, würde ich alles mit ihr zum ersten Mal sehen und machen.
War nur leider nicht mehr möglich.
"Ich liebe dich auch." flüsterte sie leise und küsste meine Wange leicht, ehe sie sich wieder an mich schmiegte und ihr warmer Körper in mir Dinge auslöste, die ich so nicht kannte. Ich kannte es nur zu gut, dass Frauen mich erregten, aber bei ihr war das eine Mischung aus Sehnsucht, die weit über dieser körperlichen Beziehung ging.
"Ich weiß." sagte ich zu ihr und strich ihr dabei über ihre blonden langen Haare, die immer leicht lockig waren. Das sie mich liebte wusste ich wirklich, denn sie zeigte es mir alleine mit ihren Augen jeden Morgen und jedes Mal eigentlich wenn sie mich ansah.
Hätte ich nie für möglich gehalten.
Ich blieb die Nacht über wach, während sie auf mir einschlief und ich ihre Atmung nur wahrnahm und ihre warme Haut auf meiner. So wenig schlaf wie nur möglich zu brauchen, war eine der Dinge, die ich in meiner Jugend und meiner ausbildung gelernt hatte und es erwies sich als äußerst Hilfreich.
Meistens.
Als es Morgen wurde, schob ich sie irgendwann sanft runter von mir, ohne sie dabei zuu wecken. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ging ich in die Küche und bereitete dann für sie und für mich das Frühstück vor.
Normalerweise machte sie das, weil sie darauf bestand. Aber heute wollte ich es einfach mal machen, damit sie etwas länger schlafen konnte.
Verschlafen und mit einem T-Shirt von mir kam sie aus dem Schlafzimmer raus und lächelte mich sofort an wie ein Engel. Ihr Lächeln steckte mich an, weswegen ich zurücklächeln musste.
Ich wollte nicht nur, ich musste es einfach. So schön wie sie immer lächelte, konnte ich nicht anders.
"Guten Morgen, mi Reina." begrüßte ich sie, als sie vor mir stand und sie zu mir aufsah. Leicht drückte ich meine Lippen auf ihre, bevor ich mich von ihr löste und sie noch immer lächelte. "Guten Morgen." erwiderte sie, ehe sie sich setzte und sie mir dabei zusah, wie ich ihr einen Teller reichte.
"Du musst nicht für mich kochen Manuel." erklärte sie mir leise und mit roten Wangen. Leise lachte ich, als ich neben ihr saß und ich ihr einen Kuss auf ihre warmen Lippen drückte. "Ich hab nicht so oft Zeit für dihc zu kochen, aber wenn ich smal Zeit habe, mach ichs gerne." erklärte ich meiner schönen Medina, die mich anlächelte.
"Du bist süß." sprach sie leise lachend. Ihre Worte brachten mich zum grinsen, da mich noch nie jemand wirklich süß genannt hatte. "Du auch." lächelte ich sie an, bevor sie anfing zu essen und ich sie abwartend ansah.
"Das ist etwas scharf." sagte sie dann, ehe ich zur Türe sah, an die geklopft wurde. "In Mexiko ist fast alles so scharf." erklärte ich ihr, bevor ich aufstand und zur Türe ging, die ich nur so weit öffnete, damit ich raus konnte und man sie nicht sehen konnte.
"Bin gleich wieder da." rief ich ihr zu und sah meinen Bruder an, der vor der Türe stand.
Sein Gesicht war Kreidebleich, was nicht oft vorkam, als er mich ansah.
"Was ist passiert?" fragte ich ihn direkt. "Tian ist tot." sagte er leise, was mich die Augenbraue hochheben ließ. "Was?" hakte ich nochmal leise nach, bevor er nur leicht nickte und ich seinem Gesicht direkt entnahm, dass er mir die Wahrheit sagte.
Er würde nicht so blass aussehen, wenn es nicht wahr wäre.
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MANUEL
Teen Fiction"Liebst du sie noch?" fragte sie mich, als ich zu ihr sah und sie mein Handy in ihrer Hand hatte. "Warum fragst du mich das?" wollte ich wissen und sah in ihre weinenden Augen, die wegen mir weinten und ich innerlich zerriss bei dem Gedanken, dass s...