ALBA
"Wieso willst du ihn zurück? Er und seine Familie sind der Grund wieso du fast verkauft wurdest." fragte sie mich nur, während ich mit ihr an der Bar saß und an meinem Drink nippte. Das Handy mit dem ich gerade noch Manuel angerufen hatte, steckte ich wieder in die Handtasche, die ich von ihm hatte.
Ich wusste schon immer genau, wie ich ihn schwach machen konnte.
Entweder um die Dinge von ihm zu bekommen, die ich wollte, oder wie in dem Fall seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
"Das stimmt schon. Manuel ist trotzdem ganz anders als die anderen." erklärte ich und war ehrlich dabei. Er war anders, als seine restliche Familie. Er war in vielen Dingen schlimmer als alle anderen, aber eins musste ich Manuel lassen.
Er hatte ein sehr liebevolles Herz wenn er jemanden gern hatte.
Nur war ich nie eine davon. Trotzdem hatte er sein bestes gegeben, dem war ich mir bewusst.
Meine falschen Tränen strich ich mir aus dem Gesicht, bevor ich den Barkeeper anlächelte.
Er sah gut aus, keine Frage, aber an Manuel kam bisher noch kein Mann für mich ran.
Das hatte ich nur leder viel zu spät bemerkt.
"Wann kommt er denn?" wollte sie wissen, ehe mein Mundwinkel leicht zuckte. "Ich weiß es nicht." sprach ich aus. "Aber er findet mich sowieso immer." gab ich von mir, da ich es genau wusste.
Ich hatte es in der Vergangenheit nur ein einziges Mal versucht und Manuel hatte mich schneller gefunden als mir lieb gewesen ist. Er war aber nicht ausgerastet oder sauer gewesen. Er hatte mir nur gesagt, dass ich den Scheiß lieber nie wieder probieren sollte.
Das hatte ich nicht.
Er hatte dem Mann der mir gehofen hatte das Genick mit bloßen Händen gebrochen und mich einfach nur kalt angesehen.
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MANUEL
"Ich komme nach." erklärte ich meinen Cousins, als ich den Jet ansah, der auf dem Flugplatz vor uns stand. Der kalte Wind, knallte gegen meine Haut und ließ mich zu den beiden Stewardessen sah, dessen Uniformen leicht vom Wind angehoben wurden. Die beiden gingen vor, ehe Ilias der erste war der einstieg, weil er die Kälte am wenigsten leiden konnte.
Er war schon als Kind so gewesen.
Alles was kalt war, hatte er gemieden.
Das hieß auch den Winter in New York bei seiner Mutter.
In den Monaten kam er immer zu uns, daher stand er uns auch näher als die anderen es taten.
"Was sag ich deiner Frau?" hakte Rafael nach, der sich eine Zigarette angezündet hatte und daran zog. "Das ich noch was zu erledigen habe. Sie soll sich keine Sorgen machen, ich bin in zwei Tagen wieder da." erklärte ich ihm und drehte mich dann zu der schwarzen G Klasse um, in die ich stieg.
Ich hätte Alba Bescheid geben können, das ich unterwegs war, wollte ich aber nicht.
Ich wollte sehen wo sie sich rumtrieb und wieso sie mich heulend angerufen hatte.
Wenn ich sie vorwarnen würde, würde die Frau nur irgendwas erfinden um an ihr Ziel zu kommen. Ich kannte ihr genaues Ziel nur noch nicht und das nervte mich extrem an dieser ganzen Situation. Noch mehr, als die Situation an sich.
Ich wollte nicht zu Alba. Ich wollte zu Medina und sie in den Arm nehmen.
Das war alles was ich wollte.
Medina einfach.
Stattdessen musste ich mich erstmal mit der durchgeknallten Alba rumschlagen und das nur, weil ich das Gefühl hatte sie brauchte wirklich Hilfe dieses Mal.
"Du bist da." flüsterte sie und sah mich mit ihren heuchlerischen Augen an. Die Frau war brilliant darin in Sekunden ihren Blick zu verändern. Kurz bevor sie mich so ansah, wie sie es jetzt tat, hatte sie nämlich einen ganz anderen Blick drauf gehabt.
"Ich finde dich immer, das weißt du." sprach ich monoton aus, da es so war. Nicht mal sie spezifisch. Ich würde jeden Menschen auf dieser verdammten Welt finden wenn es sein musste. Sie war keine Ausnahme.
Schwach fing sie an zu lächeln, als ich in ihre Wohung eintrat und ich die Augenbraue leicht hob.
Es war romantisch alles vorbereitet, was mich zu Alba runtersehen ließ.
"Erwartest du jemanden?" fragte ich, nicht das es mich stören würde, aber sie hatte nen Blick drauf, als würde sie mir an die Wäsche wollen und wegen dem Scheiß hab eich Medina hoffentlich nicht unnötig länger warten lassen.
"Ich habe auf dich gewartet." erklärte sie mit roten Wangen, als ich mich aufs Sofa setzte und sie mir ein Glas Wein einschenkte. Sie selber trank einen Schluck aus ihrem Glas, ehe sie sich neben mich setzte und ich leise auflachte.
"Gut, dann geh ich wieder." sprach ich ehrlich aus und wollte gerade aufstehen, ehe sich die Frau auf meine Beine setzte und sie mich ansah. "Manu bitte, lass uns nochmal über alles reden." bat sie mich und sah mich so an, wie sie es früher getan hatte, wenn sie Mitleid brauchte.
Hatte nie gezogen bei mir, aber ich hatte sie das immer glauben lassen. Sie dachte sie manipuliert mich damit und ich hatte einfach die Entscheidungsgewalt in der Hand in den Momenten.
"Worüber willst du reden? Du wolltest das mit uns beiden doch selber nie Alba." sprach ich aus und setzte sie wieder aufs Sofa, da ich mir schäbig vorkam ihr so nah zu sein, während meine Frau wie ein Engel Zuhause auf mich wartete.
Sehr gut Manuel. Reite dich nur weiter in die Scheiße. Wäre ich nur lieber Heim gefahren, statt mir den Scheiß hier zu geben.
"Ich hab eingesehen, dass es keinen besseren Mann als dich gibt." sprach sie dann mit glasigen Augen aus. Das war ihr echtes weinen und das nervte mich jetzt noch mehr. Wieso kam der scheiß ausgerechnet jetzt?
Konnte sie nicht unsere Ehe damals mit diesen Augen ansehen. Nein. Sie hatte sich mit Händen und Füßen gegen alles gewährt was ich ihr gegeben hatte.
"Ich hab wieder geheiratet Alba." sagte ich nur und sah das Glas in meiner Hand an, bevor ich daraus einen Schluck nahm. Ich nahm noch einen und sah Alba an, über dessen Lippen ein lächeln huschte.
Das konnte nicht gutes bedeuten.
In diesem Wein waren viel zu starke KO Tropfen drinnen. Sowas würde mich normalerweise nicht so schnell benebeln, aber ich sah jetzt schon kaum scharf.
Alles fing an sich zu drehen. Sogar die luft die ich einatmete drehte sich in mir, bis ich nichts mehr sah.
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MANUEL
Teen Fiction"Liebst du sie noch?" fragte sie mich, als ich zu ihr sah und sie mein Handy in ihrer Hand hatte. "Warum fragst du mich das?" wollte ich wissen und sah in ihre weinenden Augen, die wegen mir weinten und ich innerlich zerriss bei dem Gedanken, dass s...