Seufzend schloss Jungkook die Augen. Die Sonne, die nun richtig aufgegangen war und sich so langsam dem Zenit zuwandte, wärmte die Umgebung und das Gesicht des Blondhaarigen immer weiter auf. Vor seinen Augenlidern tanzten Schatten und Muster, die ihn aktuell etwas beruhigen konnten.
Immer wieder dachte er an die lange Narbe, den Vorwurf von Geumjae und seine anfängliche Angst, dass der Schwarzhaarige ein Psychokiller sein könnte. Doch trotz der belastenden Anschuldigungen und seiner eigenen Angst konnte er so langsam nicht mehr glauben, dass das alles die Schuld des Älteren war. Denn wenn Jungkook andere so verletzten könnte, hätte er vermutlich alle, die ihm mal was angetan hatten, umgebracht. Yoongi hat dies nicht getan, obwohl die Menschen um ihn herum noch viel mehr Schaden angerichtet hatten, als nur eine oberflächliche Narbe zu hinterlassen. Sie hatten sein Innerstes zerrissen und es vermutlich noch genossen zu sehen, wie der anfangs Weißhaarige immer mehr und mehr zerbrach. Vielleicht hatten sie jedes Mal gefeiert, wenn der 24-Jährige mit weiteren schwarzen Haarsträhnen ankam. Zutrauen würde Jungkook es jedem einzelnen von ihnen und er musste sich sehr zurückhalten, Kagan nicht an die Kehle zu springen. Und egal, ob Yoongi nun an der grauenhaften und großen Narbe Schuld trug, es war noch lange nicht genug dafür, was der Mann, der alles hatte, dem Kleineren angetan hatte. Wäre der Blondhaarige in der Situation des Schwarzhaarigen gewesen, dann hätte sein Mitschüler vermutlich keinen Arm mehr.
Das nervige Klingeln seines Handys war es letztendlich, welches ihn aus seinen Hassgedanken wieder in die Realität zurückholte und schon ohne auf das Display zu sehen, war er sich sicher, dass es Taehyung war, der erneut sein Glück versuchte.
Müde von den ganzen Gefühlen und der Anstrengung, seinen Hass zu unterdrücken, nahm er dennoch den Anruf entgegen. Es würde nichts bringen, seinem besten Freund aus dem Weg zu gehen, egal wie viel Lust er gerade hatte. Taehyung fand immer einen Weg, egal, ob es Jungkook nun passte oder nicht.
Call: Tae/Kookie
„Ja?"
Alles der letzten Tage zerrte an seinen Kräften und zum ersten Mal war er erstaunt, wie Menschen so was als Beruf wählen und dennoch positiv durch die Welt spazieren konnten. Streng genommen haben doch alle Psychologen ein eigenes Problem. Sie hören sich die Probleme anderer an und können das aushalten, sie therapieren sich somit selbst. Zumindest ist das die einzige Erklärung, die für den 23-Jährigen plausibel erklang. Er hatte bis jetzt nur oberflächlich an Yoongis Geschichte und Psyche gekratzt und konnte jetzt schon sagen, dass es nichts für ihn war. Er würde jämmerlich eingehen, wenn er diesen Beruf ausüben müsste.
„Was gibt es?"
„Bist du gerade erst aufgestanden?"
„Nein."
„Klingst aber so."
Gerade als Jungkook dem Hellblonden erklären wollte, dass das, was er tat, anstrengender war als das Medizinstudium, wurde er auch schon unterbrochen. Der Blondhaarige bezweifelte ohnehin, dass Taehyung ihm zugehört hätte, so aufgeregt wie der Ältere klang.
„Egal, gleich bist du jedenfalls nicht mehr müde!"
Die Stimme auf der anderen Seite überschlug sich, ehe er schon fast zu flüstern begann und Jungkook sich enorm anstrengen musste, zu verstehen, was sein Gegenstück ihm erzählen wollte.
„Kennst du einen Namjoon? Dr. Kwon weiß alles, was du machst!"
„Nein.. ich ken-..."
Für einen Augenblick stockte der Jüngere. Es gab einen Moment, wo der Name gefallen war. Jin hatte ihn genannt, doch war es dem 23-Jährigen egal gewesen. Er hatte erst mal nur Vorteile daraus gezogen, zumal ein Baby-Yoongi zu der Zeit wichtiger und viel interessanter war als ein Name ohne Gesicht.
„Ich melde mich krank. Namjoon wird das schon regeln."
„Wer ist Namjoon?"
„Der Oberarzt." – grinsend blickte der Ältere in das Buch, wo Yoongis Geburtsdatum stand und ein Bild als Neugeborener aufgeklebt war. – „Guck mal, wie süß."
„Woher hast du das?"
Sich auf der Stelle umdrehend lief der Blondhaarige auf dem schnellsten Weg zurück in Richtung Krankenhaus. Seinen eigentlichen Plan, Yoongis Familie einen erneuten Besuch abzustatten, schmiss er erst mal über den Haufen.
„Dr. Kwon hatte sich entschuldigt und ich habe ihn... gehört."
„Du hast gelauscht."
„Ist doch egal! Es ist zu deinem Vorteil. Auf jeden Fall hatte er gefragt, wie deine Fortschritte sind."
„Wie sind die eigentlich."
„Hast du Jin schon angerufen?"
Die Frage des Älteren ignorierend, rannte er über eine befahrene Straße. Das empörte Hupen blendete er dabei gekonnt aus. Wenn er angefahren werden sollte, würde er auch schnell zum Krankenhaus kommen und nur das war wichtig. Wenn Namjoon nämlich wirklich Jins Namjoon war, dann konnte er dem Oberarzt auch zutrauen, im Namen von Dr. Kwon Yoongi Schaden zuzufügen.
„Ich habe es versucht, da du ja nicht abgenommen hast, doch auch ihn habe ich nicht erreicht."
„Wirst du gerade überfahren?!"
„Du darfst Jin kein Wort sagen, hast du verstanden?!"
„Ja."
Jungkook konnte sich schon genau vorstellen, wie Taehyung wieder seine Augen verdrehte.
„Wenn du überfahren wirst, komme ich zu dir, belebe dich wieder und schicke dich eigenhändig durch die Hölle."
„Warum? Weil du nicht in meinem Testament stehst?"
„Nein. Jimin braucht dich als seinen besten Freund. Ich komme kaum mehr zu ihm durch. Du fehlst ihm und ich weiß nicht, was er tut, wenn du tot bist."
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In meinen Gedanken und Kopf hat sich das irgendwie besser angehört :(
Wie findet ihr eigentlich 3D?
Ich habe etwas gebraucht, das zu akzeptieren, aber ich mag es lieber als 'Seven'. Und bevor mich gleich alle hassen, ich mag es durch die 3D (Alternate Ver.), weil da halt der Part, den ich am meisten hasse und bei mir am meisten aufstößt, nicht vorhanden ist. - und ich sage das hier, weil auf meinem Profil mir vermutlich keiner/kaum einer antworten wird .-.
<3
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𝑩𝒍𝒂𝒄𝒌 𝑻𝒐 𝑾𝒉𝒊𝒕𝒆 /ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ/
Fanfiction"Stellen Sie die Geräte ab." Geschockt sah jeder der Praktikanten zum Chefarzt. Er wollte einfach die lebensnotwendigen Geräte abstellen. Doch keiner sagte etwas. Was hätten sie schon ausrichten können? Sie würden alle ihre Chance auf einen Arzttit...