"You only live once, but if you do it right, once is enough."
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Ich erinnere mich noch an meine Zeit in Köln. Ich erinnere mich an sie ganz genau, denn da war dieser eine Mensch, der mein Leben veränderte.
Sein Name war Ardian Bora. Er war der Sohn des besten Freundes meines Vaters.Er war einzigartig.
Er war meine Jugendliebe.
Er war alles für mich.Und nun? Es sind drei Jahre vergangen. Drei Jahre in denen sich der Kontakt zwischen uns immer mehr verringerte. Ich weiß nicht ob Ardian noch auf dieser Welt umherkreist. Ich weiß nicht ob er über die Runden gekommen ist. Ich weiß absolut nichts mehr von ihm.
Die Gesangsuni in New York, auf die ich die letzten drei Jahre ging, veränderte mein, zugleich auch Melody's komplettes Leben. Melody, meine beste Freundin, und ich waren keine nichtsbedeutenden Menschen mehr. Wir waren Namen in der Musikbranche. Diese Schule machte aus uns etwas unbeschreibliches. Sie machte uns zu Stars. Zu Stars die Tausende, Millionen von Anhängern besaßen. Fans, die uns feierten für unseren Gesang.
Verrückt, nicht wahr?
Aus uns wurde in den vergangenen Jahren etwas großes. Und als Ardian mir damals sagte, ich erinnere mich noch genau, dass ich eines Tages groß rauskommen würde, da hielt ich ihn für vollkommen verrückt. Niemals hatte ich damit gerechnet, dass er recht behielt und seine Aussage wahr werden würde.Mein Leben krempelte sich komplett um. Ich besaß keine Zeit mehr um mich um meine Freizeit zu kümmern. Ich besaß keine Zeit mehr um Telefonate mit meiner Familie zu führen. Ich stieg morgens aus meinem Bett und fiel abends totmüde wieder hinein. Mein Kalender war voll mit Terminen, die ich einhalten musste. Konzerte, die ich geben musste. Melody und ich sangen immer zu zweit. Sie war mein Gegenstück und mein halt in dieser irren Musik- und Gesangswelt. Sie war wie mein zweites Ich, welches mich immer wieder stärkte und aufbaute. Mir schien es immer so, als würde es sie nie in irgendeiner Weise belasten so berühmt zu sein.
Meine Vergangenheit in Köln ließ ich hinter mir. Ich hörte irgendwann auf über all das Geschehene nachzudenken. Ich hörte auf über Ardian nachzudenken. Mein Management redete mir immer wieder ein, ich solle mich auf meine Musik konzentrieren, was ich dann auch versuchte.
Aber wie kam es zu alldem?
Melody und ich wurden damals, es war der 26. Dezember, von Miss Vega am Flugharfen abgeholt und zu dieser Uni gefahren. Ich fand New York atemberaubend und aufregend, konnte mir damals nie vorstellen irgendwann mal am Broadway zu stehen und dort zu performen. New York veränderte mich, veränderte Melody.
An dieser Uni angekommen bekamen wir unsere Zimmer zugewiesen. Miss Calder hatte damals recht gehabt, als sie zu uns sagte, dass wir ihnen nur unsere Stimme geben mussten. Das mussten wir wirklich. Es herrschte jeden Tag Gesangstraining. Oftmals ging ich abends mit Halsschmerzen ins Bett und wachte mit einem kratzen im Hals wieder auf. Es brauchte lange Zeit bis sich meine Stimmbänder daran gewöhnten.Miss Calder, die Leiterin dieser Uni, meldete Melody und mich an einem Casting an. Die Jury dieses Castings fand uns gut, fantastisch und gut. Sie schickten uns weiter zu ein Plattenlabel, die uns unter Vertrag nahmen. Und so führte eines zum anderen.
Doch nun zurück zu Ardian.
Ich hatte ihn noch genau vor Augen, als ich mich eines Morgens in meinem Bett streckte und an die Wanddecke sah. Immer, wenn ich ihn mir nur vorstellte, machte sich in mir ein solches Schuldgefühl breit. Ich lebte meinen Traum in New York und hatte nichts mehr von ihm gehört. Das letzte Mal, dass ich ihn sprach, war vier Monate nach meiner Ankunft in Big Apple gewesen. Der Kontakt brach so plötzlich ab, dass ich nicht mehr hinterher kam. Es passierte so in Abwesenheit, ich bemerkte es erst wirklich, als ich den Verlauf meiner Anrufe auf meinem Handy verfolgte.
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Innocent | Erkenne dein wahres Ich 2
FanfictionDer zweite Teil der "Erkenne dein wahres Ich"-Reihe. ---- Tausende Kilometer trennen Ardian und Stella. Ihre Karriere wächst und wächst, scheint kein Ende zu nehmen. Ardian lebt in seiner, Stella in ihrer Welt. Einst besaßen sie eine eigene, kreiste...