"We are the kings and the queens of the new broken scene."
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-Stella Brooks-
Ab wann spricht man von Glückseligkeit? Ab dem Augenblick, ab den man verheiratet ist?
Ab dem man eigene Kinder hat?
Ab dem man schwanger ist?
Ab dem eine Person in dein Leben tritt und du nicht mehr schlafen willst, da du Angst hast, dass diese gewisse Person dann plötzlich verschwunden ist?
Wenn wach sein schöner ist als schlafen?
Wenn die Liebe Glückseligkeit auslöst und du dich geborgen fühlst?Ich fand es schwierig meine Lebenssituation zu definieren. Ich fand es schwierig, meine Zukunft einzuordnen, bis ich letztendlich merken musste, dass sie sich den Umständen entprechend von ganz allein einordnete. Ich hatte mein Leben zwar in der Hand, doch wurde meine Zukunft von dem bestimmt, was in mir heran wuchs und was mich immer mehr prägte, jedoch auch mit Freude segnete.
Kinder, das war die Antwort auf meine Zukunft, und ich freute mich - herzlichst.
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Ardian's und meine Geschichte war besonders, sie war einzigartig, und darauf war ich stolz. Es begann alles mit Hass und endete mit einer unglaublichen Liebe. Aber genau wie alles Schöne, hat auch bei uns die Zeit nicht gereicht. Wir hatten zu wenig Zeit, wie so viele Pärchen in unglaublichen Liebesgeschichten. Die Zeit war unser Feind geworden, die Gitterstäbe unser Verderben.
Vielleicht wollte sich niemand von uns eingestehen, was die pure Wahrheit seien würde. Vielleicht wollten wir es nicht für wahr haben, es nicht sehen, aber Ardian wäre niemals ungeschoren davon gekommen. Es hätte nicht geklappt, es wäre zu perfekt gewesen.
Er war perfekt für mich - absolut perfekt.
Er, mit seinen grünen Augen, die immerzu strahlten, wenn er mich ansah. Sie strahlten, und er bemerkte diese Schönheit nicht.
Er, mit seinem braunen Haar, das sich durch vieler Haarfarbe verwaschen hatte und blond geworden war. Das Haar, dass ich immer anfassen wollte. Dass an ihm so unglaublich schön aussah.
Er, mit seinen jungen Gesichtszügen, die er versuchte in Kälte zu baden, um unantastbar auszusehen. Dabei wusste er nie, wie liebenswürdig er immer aussah und wie sehr ich ihn mir zurück wünschte.
Er, im orangenen und beigen Overall, der seinen Körper umhüllte und mich so fremd fühlen ließ. Als lägen Welten zwischen uns, und doch kreisten wir in unserem Universum zusammen umher.
Er, wie er versuchte die Zeit anzuhalten, aber er nie begriff, wie unmöglich dies war.Die Zeit ist unbezwingbar, Minuten und Sekunden unseres Lebens vergehen. Zeit, in der Menschen sterben, Leben geboren werden und Zeit, die niemand, aber auch wirklich niemand, anhalten kann. Wir können das Altern nicht verhindern, wir können uns nicht wieder jung machen und die Zeit, die wir verschwenden, gibt uns niemand wieder. Wir sind unsere eigenen Herren, wir müssen für uns leben und für niemand anderen. Denn eines, was ich gelernt habe, seitdem Ardian nicht mehr bei mir war, war dass Selbstsucht wichtig ist, um zu überleben. Heutzutage schenkt dir niemand mehr Geld, es schenkt dir niemand mehr einfach so irgendwas. Jeder sucht sich sein eigenes hab und gut zusammen und die Menschheit wird immer rücksichtsloser.
"Diese Welt ist grau und furchtbar.", hatte er damals gesagt, ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen. Damals verstand ich nie wirklich, wie richtig er lag. Sie war grau und furchtbar, und trotzdem gab es da kleine Augenblicke, die uns Trost schenkten.
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Es ist ein Schnitt, ein Sprung oder ein Schluck, der uns das Leben nehmen kann. Eine Entscheidung, die uns aus allem raus holen kann. Ein Fehltritt, der uns zum Verhängnis wird. Ist es der Fall in die Tiefe, das strömende Blut, ein Schuss ins Aus mit der kalten Waffe oder einfach der Entschluss, allem ein Ende zu setzen.
Suizid ist nicht selten, er klopft jeden Tag bei irgendwem an die Tür. Der Sensenmann grüßt dich täglich, doch deine Entscheidung ist es, ob du ihn in dein Haus voller Geschichten lässt und er alles zerstören wird, oder ob du ihn ausschließt und die Tür absperrst.
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Innocent | Erkenne dein wahres Ich 2
FanfictionDer zweite Teil der "Erkenne dein wahres Ich"-Reihe. ---- Tausende Kilometer trennen Ardian und Stella. Ihre Karriere wächst und wächst, scheint kein Ende zu nehmen. Ardian lebt in seiner, Stella in ihrer Welt. Einst besaßen sie eine eigene, kreiste...