Kapitel 2

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"You're the missing piece i need. The song inside of me."

•••

"Wir dürfen also eine vierwöchige Auszeit nehmen?!", versicherte ich mich erneut bei unserem Management.

"Ganz richtig.", bestätigte mir Mr. Monroe erneut.

Ich lächelte und schnappte nach Luft. Es würde gut tun keinen Stress zu haben. Es würde gut tun keine Songs aufnehmen zu müssen. Alles würde gut tun.

Wir verbrachten unseren Nachmittag vollgepackt mit Interviews und Recording. Am Abend wurden wir mit einer schwarzen Limousine zurück zur Uni gefahren. Paparazzi lauerten an allen Ecken und verfolgten uns mit ihren Autos. Es war fürchterlich.
Ich war froh, wenn ich wieder in Deutschland sein würde. Die US-amerikanischen Sänger waren in Deutschland meistens unbekannt. Zumindest Mel und mir erging es so, weshalb Köln für mich Urlaub und Flashback zugleich sein würde.

"Mädchen, schön euch zu stehen.", grüßte uns Miss Calder freundlich, als wir ihr in der Lobby über den Weg liefen.

"Das Vergnügen liegt ganz auf unserer Seite.", gab ich zurück und hakte mich bei Melody ein.

Miss Calders rotes Haar lag lockig über ihren Schultern. Ich liebte ihre Haare. Sie sahen immer so schön und gepflegt aus.

"Tut uns leid, Miss, aber wir haben es etwas eilig. Unsere Flüge gehen noch diese Nacht.", versuchte ich sie abzuwimmeln.

"Ach, kein Problem. Schönen Abend noch, oder eher schönen Flug." Sie ging an uns vorbei, lächelte ein letztes Mal und verschwand dann nach draußen, wo Paparazzi sich noch flüchtige Bilder von uns erhofften.

"Die sind so ätzend. Diese Paparazzi.", fluchte Mel, als wir endlich im Fahrstuhl standen und auf dem Weg in's Obergeschoss der Uni waren.

Wir wurden für die nächsten vier Wochen vom Unterricht frei gestellt. Es galt nur noch den nächtlichen Flug zu bekommen.
Melody würde nach Berlin fliegen zu ihrer Mutter, und ich nach Köln zu meinen Eltern. Nur wussten diese noch nichts von meinem kommen. Ich sah es als eine Art Überraschung an. Nur Simon informierte ich, damit er mich zu mir nach Hause fahren würde.

X

Mel und ich versuchten alles mögliche um kein Aufsehen zu erregen. Wir setzten uns Sonnenbrillen auf, steckten unsere Haare hoch und informierten niemand weiteren über unsere Flüge nach Deutschland.

"Ich werde dich schrecklich vermissen.", schluchzte Mel in mein Ohr.

Sie umarmte mich noch lange, als wir am Flugharfen standen. Mein Flugticket klemmte ich mir zwischen meine Finger und drückte sie zurück. Ich wollte sie ungern verlassen. Sie war ein Teil von mir und meinem Leben geworden.

"Ich werde dich auch vermissen, Mel.", erwiderte ich und küsste ihr braunes Haar, bevor ich sie los ließ.
"Dein Flug geht gleich, du solltest jetzt gehen.", informierte ich sie noch und drückte ihre kleine Hand, die in meiner lag.

"Ich hab dich lieb, Stella." Und so verabschiedete sie sich von mir, zog ihren riesigen Koffer hinter sich her.

Sie verschwand eine Rolltreppe nach oben und ich war wieder auf mich allein gestellt. Ich schob mir meine Sonnenbrille höher auf die Nase und zog meinen Pferdeschwanz erneut fest, umklammerte dann meinen grauen Koffer und ging zu der Rolltreppe, die mich näher zu meinem Flug befördern sollte.
Immer wieder flogen einzelne Haarsträhnen meiner kurzen Haare aus meinem Zopf. Und genau da bereute ich diese Frisur, sonst fand ich sie viel angenehmer als die langen Haare es waren. Ich fühlte mich so viel erwachsener.

Das Flugzeug hob ab. Den Druck auf den Ohren war ich mittlerweile gewohnt. So oft bekamen wir bereits die Chance um die Welt zu fliegen. Ich machte also irgendwie meine eigene Weltreise, anstatt eine mit Ardian, wie ich es ihm versprochen hatte. Ich fühlte mich so mies, wenn ich daran dachte, doch dann kam mir wieder in den Sinn, dass es dieses 'uns' zwischen ihm und mir nicht mehr gab.
Die Entfernung zerstörte unsere Liebe. Ich war mir nicht mal mehr sicher, ob ich ihn noch liebte. Ich sah ihn so lange Zeit nicht, ich konnte nicht mal wissen ob er noch in Köln wohnte. Ich wusste nicht, was aus ihm und seinem Leben geworden war.

Innocent | Erkenne dein wahres Ich 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt