Kapitel 25

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Crap.

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-Ardian Bora-

Stella; sie war die einzige, an die ich momentan denken konnte. Ich hatte sie wieder. Sie war wieder bei mir und ich liebte sie. Ich hatte sie immer geliebt, und ich hätte sie niemals gehen lassen dürfen. Mir wurde alles bewusst, alle Fehler, alle Dummheiten, allen Mist den ich verbockt hatte. All das wurde mir am gestrigen Tag klar. Ich war froh, dass sie nicht locker gelassen hatte. Dass sie mich nicht aufgegeben hatte. Dass sie wieder bei mir war.

Taddl und ich mussten reden. Ich schleppte ihn mit mir in die Küche, schloss die Tür, damit sie nichts davon mitbekam. Sie musste nicht wissen, was hier gleich vor sich gehen würde. Im ganzen Raum roch es nach verbranntem Essen oder sowas in der Art. Der Geruch von Alkohol, Whiskey oder Wodka, lag in der Luft und ließ mich keuchen. Es roch abscheulich.

Taddl stellte sich vor mich, gelassen und dem bewusst, dass ich Respekt vor ihm besaß. Die Zeit, in der ich mich von ihm einschüchtern ließ, war vorüber. Ich wollte nicht ins Gefängnis kommen - für mich und für Stella. Ich wollte sie nicht mehr verlassen, sie nicht mehr gehen lassen. Sie gehörte zu mir und niemand anderem. Sie war wieder mein Mädchen, ich musste sie beschützen. Ich musste mit den kriminellen Sachen aufhören. Ju hatte recht mit dem was er sagte, sie würden hier nicht viel pfänden können. Sie würden mich in Haft schicken. Sie würden aber auch Taddl in Haft schicken, und Marley. Marley, er überfiel mit uns den Kiosk am Barbarossaplatz. Er steckte mit uns drinnen. Und ich musste irgendwie aus dem ganzen Mist wieder raus kommen. Ich musste es schon lange, doch Taddl setzte mich unter Druck, sobald ich mich weigern wollte. Er sagte, er würde mir alles anhängen, wenn ich nicht das täte, was er sage.

"Du bist mir aus dem Weg gegangen, mein Freund.", fing Taddl an und lehnte sich gegen die dunkle Arbeitsplatte der Küche.

"Oh, wir sind keine Freunde ...", sagte ich zu ihm, "Wir waren es noch nie." Er ging auf mich zu - langsam.

"Ach nein? Und ich dachte immer wir wären es ... Ich hab dir immerhin geholfen, dich in unsere Clique aufgenommen ... Du solltest mir dankbar sein.", spottete er.

"Dir dankbar sein? Du hast mein Leben ruiniert und mich die ganze Zeit über erpresst und unter Druck gesetzt!", warf ich ihm an den Kopf und lief ein Mal im Kreis.

"Ich hab also dein Leben ruiniert? Durch mich bist du an Geld gekommen."

"Ja, geklautes Geld! Ich will den Scheiß nicht mehr."

"Du hast es genossen, mein Lieber. Du hast alles genossen und dich amüsiert mit mir. Dir hat's Spaß gemacht und du hast es gerne getan. Du warst gerne kriminell."

Ich ging auf ihn zu, packte ihn bei seinem Kragen und zog sein Gesicht nahe an meines ran. Ich hörte, wie er regelmäßig atmete.

"Nichts habe ich gerne getan. Ich bin kriminell, verdammte Scheiße, ich bin kriminell - so wie du! Ich mach' nicht mehr mit. Ich will, dass du diese beschissene Wohnung verlässt und deine Füße nie wieder in die Nähe von Stella und mir bringst, kapiert?", knurrte ich gefährlich.

Doch der Spieß wendete sich schneller, als ich gucken konnte. Er machte einen geschickten Griff, nahm mich erst in den Schwitzkasten und dann so, dass sein Unterarm mir meine Luft abdrückte und sich gegen meinen Hals presste. Mit seiner freien Hand zog er seine schwarze Pistole aus seiner Tasche, hielt sie mir an die Schläfe und entsicherte sie.

"Hör mir genau zu und merk' dir, was ich jetzt sage. Einen Dreck werde ich tun-", er presste das Metall dichter an meine Haut, sodass es schon weh tat, "Ich werde hier wohnen bleiben und du bezahlst weiterhin die verdreckte Miete für mich, klar?"

Innocent | Erkenne dein wahres Ich 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt